China schnitt Lady Gaga, Justin Bieber und LGBTIQ-Inhalte aus „Friends“-Reunion
Auch der deutsche Schauspieler, Autor und Moderator Riccardo Simonetti fiel der Zensur zum Opfer. China will schlicht keine LGBTIQ-Inhalte sehen.
Endlich läuft die heiß ersehnte Ausstrahlung der „Friends“-Reunion. In China sorgt diese jedoch für Ärger: Die chinesischen Zensoren entfernten u.a. Lady Gaga, Justin Bieber und die koreanische Boyband BTS sowie den deutschen Entertainer und Moderator Riccardo Simonetti aus dem lange erwarteten Special.
Mit Letzterem schien die Zensurbehörde offenbar ein Problem aufgrund seiner Homosexualität und dem offenen Umgang damit zu haben.
Kommunistische Partei Chinas blendet LGBTIQ aus
An der Reunion nehmen auch prominente Fans der Serie teil. Vor der Ausstrahlung haben staatliche Zensoren in China die Auftritte diverser Stars jedoch herausgeschnitten, die bei der Führung der Kommunistischen Partei in Ungnade gefallen sind. Unter ihnen auch Riccardo Simonetti, der in seinem kurzen Segment erzählt, dass er es als Jugendlicher immer schwer gehabt hätte, weil er seine Haare wie Jennifer Aniston tragen wollte und deswegen gehänselt wurde.
Alle LGBTIQ-bezogenen Auftritte wurden aus der Show ebenfalls herausgenommen, wie Simonetti auf seinem Instagram-Account schreibt.
Der Entertainer startete kürzlich auch eine nach ihm benannte Initiative, in der er für mehr Sichtbarkeit queerer Individuen wirbt.
Warum Lady Gaga, BTS und Justin Bieber?
Bereits 2016 hatte China Lady Gaga Tourneen durch das Land verboten. Der Grund: Sie hatte sich mit dem im Exil lebenden Dalai Lama getroffen. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter ist für die Führung in Peking ein rotes Tuch.
Und Justin Bieber hat bereits seit 2014 Auftrittsverbot: Damals veröffentlichte er ein Foto von sich am umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio. Mit ihm gedenkt Japan der Kriegsopfer, darunter auch verurteilter Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die koreanische K-Pop-Boyband BTS hatte Chinas Kommunistische Partei im vergangenen Jahr verärgert, als sie über die „Geschichte des Leids“ in der Region sprach, mit keinem Wort aber die chinesischen Soldaten erwähnte, die im Koreakrieg gestorben sind.
Das „Friends“-Special
„Friends“ wurde von 1994 bis 2004 gedreht. Seit dem Ende der Sitcom 2005 hofften Fans lange über eine Wiedervereinigung – 2020 wurde sie angekündigt. Die Coronavirus-Pandemie legte das Projekt auf Eis. Im März 2021 wurde klar: Die Ausstrahlung kommt im Mai, in den USA auf HBO Max, in Deutschland auf Sky. Die Stars der Sitcom Jennifer Aniston, Courtney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, Matthew Perry und David Schwimmer sind für ein einmaliges Wiedersehen der Charaktere wieder vor die Kamera getreten.