Iron Maiden fehlen in der Rock and Roll Hall of Fame – Chef muss sich gegen harte Kritik wehren
Die Rock and Roll Hall of Fame steht in der Kritik. KISS finden, es sei „schrecklich“, dass Iron Maiden es nicht in die Ruhmeshalle geschafft hättem.
Iron Maiden sind als Urgesteine der Metal-Szene seit 40 Jahren im Geschäft. Die Rock and Roll Hall of Fame gab Anfang Mai offiziell die diesjährigen Neuaufnahmen bekannt. Aber Iron Maiden fehlen, obwohl sie noch im Februar für die „Class Of 2021“ der Rock Hall bestätigt wurden.
Die generell fehlende Heavy-Metal-Präsenz in der „Ruhmeshalle des Rock“ führte zu Kritik am Gremium, und zwar nicht nur bei den Fans, sondern auch bei anderen großen Bands.
Hall-Chef Greg Harris beteuert: „Iron Maiden sind einflussreich!“
Im Gespräch mit dem Radiosender „WBAB“ beschwichtigte Hall-Chef Greg Harris: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Iron Maiden eine einflussreiche Band sind, und deshalb waren sie dieses Jahr nominiert, zusammen mit 15 anderen Künstlern und Acts. Und als die Stimmen reinkamen, waren diese sechs ganz vorne. Wir stellen uns nicht in Frage, ob sie eine wichtige Band sind, ob sie einflussreich sind.“
„Rock and Roll ist eine Einstellung“
Dem Rock-Hall-Chef wurde auch die Frage gestellt, ob es nicht besser sei, die Institution in „Music Hall of Fame“ umzubenennen. Darauf antwortete er: „Ich denke, die Leute mögen das Zeug, das ihnen am nächsten ist, und ich denke, sie müssen ihr Denken über Rock and Roll erweitern.“
Rock and Roll – das sei nie nur „vier dünne Typen mit langen Haaren und Gitarren“ gewesen. „Es war immer vielfältig … wir entscheiden uns für die Interpretation, dass das alles Varianten von Rock and Roll sind.“ Bei diesem Thema käme auch häufig die Frage nach Hiphop auf, da viele Leute keine Fans dieses Genres seien. „Es ist eine Einstellung, es ist ein Spirit, und das ist Rock and Roll.“
Harte Worte von KISS
Paul Stanley und Gene Simmons – deren Band Kiss 2014 in die Rock Hall aufgenommen wurde, nachdem sie 1999 zum ersten Mal für die Aufnahme in Frage kamen – sagten in den sozialen Medien, dass es „Wahnsinn“ sei, dass Iron Maiden nicht genug Stimmen bekommen haben.
Bruce Dickinson von Iron Maiden: „Scheinheilige Amerikaner“
In einer Fragerunde 2018 anlässlich seiner Autobiographie „What Does This Button Do?“ äußerte sich Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson auf Frage eines Fans, ob Iron Maiden in die Hall aufgenommen werden solle, mit „Absolut!“.
Er bezeichnete die Rock Hall aber auch als „völligen und kompletten Schwachsinn“ und sagte damals: „Sie wird von einem Haufen scheinheiliger, verdammter Amerikaner geführt, die Rock’n’Roll nicht einmal erkennen würden, wenn er ihnen ins Gesicht schlüge.“ Sie sollten ihm zufolge aufhören, „Prozac zu nehmen und anfangen, verdammtes Bier zu trinken.“ Ein Video zu den Statements:
Die Einführungszeremonie findet am 30. Oktober statt und wird auf HBO übertragen. Dabei sind Kraftwerk, die Foo Fighters, The Go-Go’s, Jay-Z, Carole King, Todd Rundgren und Tina Turner.