Rolling Stone Playlist: 10 Fretless-Bass-Songs

Die 10 besten Tracks mit einem umstrittenen, aber auch tollen Instrument: dem Fretless Bass.

01. JACO PASTORIUS: „Kuru/Speak Like A Child“, 1976

Er war nicht nur der coolste und aufregendste Bassist der 70er-Jahre, er hat auch den Fretless Bass zum populären Instrument gemacht. Jaco Pastorius wurde vor allem in der Jazz-Band Weather Report bekannt, auf seinem Solodebüt spielt er, wie in diesem Stück, mit Herbie Hancock.

02. JONI MITCHELL: „Hejira“, 1976

Und auch auf Joni Mitchells Album „Hejira“ ist Jaco Pastorius zu hören: Sagenhaft, wie er ihren melodisch und dramaturgisch immer offener werdenden Gesang durch sein Spiel herausfordert und stützt!

03. WEATHER REPORT: „Birdland“, 1977

Eröffnungsstück von „Heavy Weather“, dem ersten Weather-Report-Album, bei dem Pastorius durchgehend am Fretless zu hören ist – und zugleich der kommerzielle Durchbruch der Band.

04. JOHN MARTYN: „Some People Are Crazy“, 1979

Vom düsteren Psychokrisen-Album „Grace & Danger“ des britischen Folk- und Jazz-Avantgardisten John Martyn. Den zum Klagelied ebenso betrübt singenden Fretless spielt John Giblin, am Schlagzeug sitzt Phil Collins. Beide nehmen im folgenden Jahr gemeinsam „In The Air Tonight“ auf.

05. PAUL YOUNG: „Wherever I Lay My Hat (That’s My Home)“, 1983

Diese Version eines Marvin-Gaye-Songs kann man sicher kontrovers diskutieren. Aber Paul Young hat auf „No Parlez“ noch weit Schlimmeres zu verantworten („Love Will Tear Us Apart“, ächz!) – und wenigstens hier ist der Fretless Bass von Pino Palladino grandios.

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06. JAPAN: „Ghosts“, 1981

Einer der besten Pop-Songs aller Zeiten. Minimalistisch, elegisch, hochkonzentriert: David Sylvians wunder Bariton strahlt über Geistergeräuschen und rückwärts schlagenden Uhren, darunter dräut ebenso unbehaglich wie wärmend Mick Karns Fretless Bass.

07. DAVID SYLVIAN: „Taking The Veil“, 1986

Auch die späteren Soloarbeiten von Sylvian leben vom Spiel zwischen Stimme und Bass, wenn auch in eher jazzhaft orchestrierter Art. Dieses Stück stammt vom Album „Gone To Earth“, den Fretless Bass spielt Jennifer (damals noch Ian) Maidman, an der Gitarre ist Robert Fripp zu hören.

08. KATE BUSH: „Mother Stands For Comfort“, 1985

Herzzerreißender Klagegesang zu klirrendem Glas und singendem Bass. Letzteren spielt Eberhard Weber, und zwar einen Electric Upright, einen Hybriden aus E- und Kontrabass. Weber ist ansonsten vor allem in Jazz-Produktionen zu hören, etwa mit Wolfgang Dauner, Pat Metheny, Jan Garbarek und, besonders toll, auf Ralph Towners „Solstice“ (1975).

09. ROXY MUSIC: „Stronger Through The Years“, 1979

Fabelhaft psychotischer Track vom zu Unrecht wenig geliebten „Manifesto“-Album. Bryan Ferry barmt mit metallisch Flanger-verzerrter Stimme, darüber schweben gewittrige Gitarrencluster – und darunter wimmert unbehaglich der Fretless vom Gastbassisten Alan Spenner.

10. GRACE JONES: „Slave To The Rhythm (Hot Blooded Version)“, 1979

Die große Domina Grace Jones trifft den großen Klangfetischmeister Trevor Horn – ein musikalisches Hauptwerk der 80er-Jahre. Den Fretless spielt Luís Jardim, der in dieser Zeit zu Horns festem Ensemble gehört.

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