Bowie-Saxophonist Donny McCaslin: „Blackstar“ war kein Abschiedsalbum!
War David Bowies „Blackstar“ vielleicht doch kein Abschied vom Leben und der Musik? Der Saxophonist Donny McCaslin wirkte bei der Platte mit und berichtet nun: Bowie plante weitere Songs.
Saxophonist Donny McCaslin ist einer der letzten Musiker, der mit David Bowie vor seinem Tod im Jahr 2016 zusammen gearbeitet hat. Jetzt erklärte er gegenüber dem britischen Musikmagazin „NME“, dass „Blackstar“ nicht, wie bisher vermutet, als letzte große Nummer des Sängers geplant war.
McCaslin leitete während der Album-Produktion das dafür engagierte New Yorker Jazzensemble und betonte nun, dass Bowie vor seinem Tod angeblich noch mehr vor hatte.
David Bowie veröffentlichte sein 25. und letztes Studioalbum „Blackstar“ am 8. Januar 2016. Nur zwei Tage später erlag er seinem monatelangen Kampf gegen den Krebs. Viele Fans interpretierten seither die auf „Blackstar“ veröffentlichten Songtexte, in denen es immer wieder um die eigene Sterblichkeit geht, nicht nur als Abschied vom Leben, sondern auch von der Musik.
Doch wie McCaslin nun erklärte, habe Bowie das Album gar nicht so gemeint, wie viele es inzwischen auslegen.
Bowie soll noch kurz vor seinem Tod an Musik gearbeitet haben
„Es gibt die Erzählung von‚ Blackstar‘ als Abschied, die ich total verstehe“, so der Musiker anlässlich des fünften Jubiläums der Platte. „Aber sie konkurriert mit der Tatsache, dass er einfach unglaublich kreativ war. Er hatte vor, mehr zu tun.“
Er erklärte, dass er und Bowie mit der Idee spielten, Live-Shows in intimer Atmosphäre zu veranstalten. Doch konkret wurden diese Pläne nicht, da Bowie noch bis zu seinem Tod mit dem Schreiben neuer Musik beschäftigt sei, so McCaslin. David Bowies langjähriger Freund und Musikproduzent Robert Fox meint hingegen, dass sich die Rocklegende seines bevorstehenden Todes mehr als bewusst war.