Frank Sinatra hätte Bruce Willis fast „Stirb Langsam“-Rolle weggeschnappt
Vertragliche Verpflichtungen hätten fast dazu geführt, dass Frank Sinatra in die Rolle des eisernen John McClane geschlüpft wäre. Als das nicht klappte, war Bruce Willis aber auch nicht einmal zweite Wahl.
„Yippie-ya-yay, Schweinebacke!“ aus Frank Sinatras Munde? So weit wäre es fast gekommen. Beinahe wäre statt Bruce Willis Sänger Frank Sinatra als John McClane im schweißdurchnässten Unterhemd in „Stirb Langsam“ über die Leinwand gerauscht.
Mit „Stirb Langsam“ feierte Bruce Willis in der Rolle des harten Cops seinen Durchbruch. Jedoch war er nicht die erste Wahl für den ikonischen Action-Held. Zuvor wurde die Rolle nämlich dem damals 70-jährigen Frank Sinatra angeboten.
Vertragliche Verpflichtung
Grund für die Auswahl waren aber vertragliche Zwänge und Hollywood-Gepflogenheiten. So waren die Produzenten des Filmes vertraglich dazu verpflichtet, dem geliebten Sänger die Rolle anzubieten, da dieser bereits zuvor im Neo-Noir-Klassiker „Der Detektiv“ (1968) mitspielte.
Obwohl „Stirb Langsam“ keine unmittelbare Fortsetzung von „Der Detektiv“ ist, basieren sie doch auf der selben Buchreihe. So baut „Der Detektiv“ auch auf dem gleichnamigen Roman von Roderick Thorp aus dem Jahr 1966 auf. Das Nachfolgebuch zu „Der Detektiv“ ist „Stirb Langsam“ – und Vorlage für den gleichnamigen Film.
Obwohl in „Stirb Langsam“ die Namen der Hauptcharaktere geändert wurden und der Film vom Buch abweiche, sei es immer noch eine lose Adaption des Fortsetzungsromans gewesen, weswegen Frank Sinatra in der Hauptrolle berücksichtig werden musste.
Nicht zuletzt war „Der Detektiv“ einer von Sinatras größten Kassenschlagern und wurde einer der umsatzstärksten Filme des Jahres 1968. Sinatra lehnte die Rolle jedoch ab.
Bruce Willis war auch nicht die zweite oder dritte Wahl
Doch auch danach hat sich das Produktionsteam nicht unbedingt Bruce Willis in der Rolle des John McClane vorgestellt. Zuerst wurde die Rolle in dieser Reihenfolge Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Clint Eastwood, Mel Gibson, James Caan, Richard Gere und anderen angeboten, bevor man Bruce Willis in Betracht zog.
Dies ist nicht unbedingt verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Bruce Willis bis zu diesem Zeitpunkt eher als Komödienschauspieler aus Produktionen wie „Das Model und der Schnüffler“ (Moonlighting, TV-Serie von 1985-1989) bekannt war. Mit Action hatte Willis vor „Stirb Langsam“ gar nichts am Hut und tauchte deswegen auch kaum auf Postern und anderem Marketing-Materialien zum Film auf.
Bruce Willis feierte Kino-Debüt mit…Frank Sinatra!
Dabei sind sich Willis und Sinatra bereits einige Jahre zuvor auf der Leinwand begegnet. So feierte Bruce Willis ausgerechnet mit Sinatra sein Filmdebüt. In einer Komparsenrolle tauchte Willis 1980 zum ersten Mal in dem Krimi „Die erste Todsünde“ auf. Für nur wenige Sekunden huscht Willis in einer Szene über das Bild, in der Sinatra ein Diner verlässt und Willis Figur dieses betritt.
Steht das Diner nun für die Rolle des John McClan in „Stirb Langsam“, so wirkt dieses Wechselspiel der Figuren fast wie eine metaphorische Prophezeiung.
„Stirb langsam ist kein Weihnachtsfilm. Es ist ein Bruce-Willis-Film!“
Mit diesem Hintergrundwissen ist es klar, dass Willis darauf besteht, den Film unbedingt für sich und nur für sich zu behaupten. Zu der Debatte, ob „Stirb Langsam“ ein Weihnachtsfilm sei, meinte Bruce Willis demnach kategorisch: „Stirb langsam ist kein Weihnachtsfilm. Es ist ein gottverdammter Bruce-Willis-Film!“
„Stirb Langsam“-Regisseur John McTiernan sieht das jedoch nicht ganz so eng: „Wir hatten nicht beabsichtigt, dass es ein Weihnachtsfilm wird, aber die Freude, die dabei aufkam, hat ihn zu einem Weihnachtsfilm gemacht“, erklärte er.