Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
Die Kritiker monierten, Don Henley hätte eine kommerzielle Platte gemacht. Doch auch jedes seiner Alben mit den Eagles war ein kommerzielles Album. Und nun hatte er mit „The Boys Of Summer“ auch einen MTV-Hit.
Vier Jahre nach dem Ende der Eagles musste Don Henley ins MTV-Zeitalter eintreten. Er versicherte sich der Unterstützung aller Freunde in Los Angeles, die ihm helfen konnten: Danny Kortchmar und Greg Ladanyi – aus Jackson Brownes Entourage – produzierten das Album, Mike Campbell, Benmont Tench und Stan Lynch von Tom Pettys Heartbreakers und J. D. Souther schrieben an den Songs mit, Michael Boddicker und David Paich spielten die Synthesizer und Licks, Belinda Carlisle und Lindsey Buckingham sangen Harmony-Vocals.
Hedonismus und Reue
Henley blieb aber ganz bei sich: „You’re Not Drinking Enough“ und „Not Enough Love In The World“, „A Month Of Sundays“ und „Sunset Grill“ sind diese unwiderstehliche Synthese aus Hedonismus und Reue, die Henley bei den Eagles erfand.
Ein Meisterstück gelang ihm mit „The Boys Of Summer“: Ende der Saison, der Strand ist leer, die Liebe vergangen, die Möwen kreischen. Die Kritik rügte, es sei eine kommerzielle Platte. Don Henley machte nie etwas anderes als kommerzielle Platten. Er hatte seinen Hit bei MTV.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
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- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
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- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
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