Disney warnt jetzt vor Rassismus in den eigenen Filmen
Walt Disney setzt auf Aufklärung und lässt Filme wie „Dumbo“ und „Peter Pan“ nun mit Warnhinweis zu sensiblen Kontexten streamen. Szenen sollen nun nicht mehr gestrichen oder verändert werden.
Filme wie „Peter Pan“, „Dumbo“ oder „Aladdin“ versieht Disney abs sofort auf seiner Streaming-Plattform Disney+ mit einem 12-sekündigen Vorspann, der die Zuschauer vor rassistischen Stereotypen warnt.
In dem Clip führt Disney aus, dass die gezeigten Stereotypen falsch waren und sind, sie die rassistische Szenen aber nicht herausschneiden wollen. Sie wollen ihren schmerzhaften Wirkung anerkennen und aus ihr lernen – eine Diskussion entfachen, um eine Zukunft ohne solche falschen Werte zu schaffen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Disney mit der Ausstrahlung alter Kassenschlager rang. Im vorherigen Jahr versah das Unternehmen bereits mehrere Filme mit Hinweisen auf überholte Gesellschaftsvorstellungen, teilweise wurden ganze Szenen entfernt oder retuschiert. Die neuen Warnungen leiten Zuschauern nun zu einer Website, die ausführlich erklärt, warum das Material verletzend gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen ist.
So wird für „Peter Pan“ erklärt, dass der Film Native Americans in einer stereotypen Art darstelle, die weder Vielfalt jener Menschen noch ihre authentischen kulturellen Traditionen reflektiere. Im Vergleich zum vorherigen Jahr erkennt Disney die eigene Rolle darin, an Stereotypen festgehalten zu haben, und legt mehr wert darauf, die Filme in einen Kontext zu setzen.
Das 1946 erschienene Musical „Song of the South“, im Deutschen unter dem Titel „Onkel Remus’ Wunderland“ bekannt, ist auf Disney+ weiterhin nicht verfügbar. Dies lässt vermuten, dass Experten der Disney Company nach wie vor zu dem Schluss kommen, dass der Film derart explizit rassistisch ist, dass eine Warnung alleine nicht ausreichen würde.
Andere Streaming-Plattformen kämpfen auch mit der Frage, wie mit Rassismus in älteren Filmen umzugehen ist. „HBO Max“ strich nach dem Mord an George Floyd und den sich daran anschließenden Protesten der „Black Lives Matter“-Bewegung für eine kurze Zeit den Südstaaten-Klassiker „Vom Winde verweht“ aus dem Programm und lud ihn dann wieder mir einem historischen Hinweis hoch.