Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Queen – „Hot Space“
Für Freddie Mercury war Disco eine Art Befreiung vom Queen-Pathos. „Hot Space“ ist, anders als es die Legende will, eine enorm homogene Platte.
Dance Music ist ein Genre, in dem der Bass prominenter sein darf als die Gitarre. Auftritt John Deacon, der 1980 schon mit „Another One Bites The Dust“ reüssiert hatte und nun für „Under Pressure“ erneut eine genial simple Basslinie komponierte.
Brian May war erzürnt, weil seine Rockgitarre nie unwichtiger erschien; die Fans auch. Den Funk des Albums haben sie der Band bis heute nicht verziehen – und natürlich steckten Queen mit diesem Munich-Sound noch in den Spätsiebzigern fest.
Freddie Mercury – der hedonistische Nightclubber
Aber für Freddie Mercury muss die körperlich entgrenzende Disco eine Befreiung gewesen sein, sein Styling entsprach seit Jahren schon dem des hedonistischen Nightclubbers. Sein Verzicht auf Operette und Mays eher begleitendes denn führendes Instrument machten aus „Hot Space“ eine enorm homogene Platte, aber auch eine, die weitestgehend ohne Queen-typisches Pathos auskam.
Und der Falsett-Dub von „Cool Cat“ gehört in ihre ewige Top Drei. Es geht darin um einen Verführer mit immer neuen Finessen. Es geht um Mercury.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
- Teil 4: The Beatles – „With The Beatles“
- Teil 3: Led Zeppelin – „Presence“
- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“
Queen aktuell:
Queen sind zurück in den Staaten! Am 04. Oktober startete der Amerika-Teil ihrer Rhapsody Tour. Erste Stationen waren am Mittwoch und Donnerstag die CFG Bank Arena in Baltimore (Maryland).
Vor 14.000 spielte die Band gemeinsam mit Sänger Adam Lambert zahlreiche ihrer größten Hits. Überraschungen gab es auch: „Stone Cold Crazy“ erklang zum ersten Mal seit 2018 bei einem Gig von May, Taylor, Lambert. Und der Sänger versuchte sich erstmals an „Is This The World We Created…?“.
Kleiner unschöner Zwischenfall für Brian May: Beim Auftritt am Donnerstag riss ihm während des Gitarrensolos bei „Fat Bottomed Girls“ eine Gitarrensaite.
Für Queen und Adam Lambert geht es als nächstes ins kanadische Toronto, gefolgt von Detroit und zwei ganz sicher spektakulären Shows im Madison Square Garden in New York. Die Nordamerika-Tour der Band endet am 12. November in Los Angeles.
Queen live Herbst 2023: Rhapsody Tour Setlist
- Machines (Or ‚Back to Humans‘) / Radio Ga Ga
- Hammer to Fall
- Stone Cold Crazy
- Another One Bites the Dust
- I’m in Love With My Car
- Bicycle Race
- Fat Bottomed Girls
- I Want It All
- A Kind of Magic
- Killer Queen
- Don’t Stop Me Now
- Somebody to Love
- Love of My Life
- ’39
- Under Pressure
- Tie Your Mother Down
- Crazy Little Thing Called Love
- I Want to Break Free
- You Take My Breath Away
- Who Wants to Live Forever
- Is This the World We Created…?
- The Show Must Go On
- Bohemian Rhapsody
- We Will Rock You (Zugabe)
- Radio Ga Ga (Zugabe)
- We Are the Champions (Zugabe)