Dave Grohl übt heftige Kritik an Trump, weil er Schulen trotz Corona wieder öffnen will
In einer neuen Folge der „Dave True Stories“ lobpreist der Sänger der Foo Fighters seine Mutter, die als Lehrerin weiß, warum eine verfrühte Schulöffnung gefährlich werden kann.
Im März startete Dave Grohl den Instagram-Account „Dave True Stories“, auf welchem der Musiker unterhaltsame Anekdoten aus seinem Leben teilt. Die letzte Geschichte veröffentlichte der Foo-Fighter-Frontmann und Ex-Nirvana-Schlagzeuger vor etwa einem Monat. Am Mittwoch (22.Juli) kam wieder Nachschub. Diesmal aber als knapp 9-minütiges Audio auf dem YouTube-Kanal der Foo Fighters.
In der neuen Folge seiner „True Stories“ ging es um die Bedeutung von Lehrkräften. Dazu sagte Grohl: „Jedes Kind sollte sich glücklich schätzen, einen Lieblingslehrer zu haben. Jener, der dein Leben zum Besseren verändert.“ Im gleichen Zuge sprach der 51-Jährige auch über seine Mutter, die selbst als Lehrerin arbeitete und für ihre Schüler trotz geringem Gehalt über Stock und Stein gegangen sein soll.
Als es um die Frage ging, ob die Schulen in den USA im Hinblick auf die noch immer anhaltende Corona-Pandemie bald wieder öffnen sollten, äußerte sich Grohl skeptisch. Nach einem Gespräch mit seiner Mutter betonte er: „Sie ist jetzt 82 Jahre alt, im Ruhestand und hat aufgrund ihrer 35-jährigen Erfahrung eine Liste von Bedenken: Masken und Distanzierung, Temperaturkontrollen, überfüllte Busse, überfüllte Flure, Sport, Klimaanlagen, Mittagessen, öffentliche Toiletten, Hausmeister.“
Aufgrund von mangelnden Ressourcen bezweifle Grohl, dass sich die meisten Schulen in den USA den Berg an nötigen Sicherheitsmaßnahmen leisten können. Als Lösung sehe er vorerst vor allem den Fernunterricht, auch wenn dies eine Herausforderung vor allem für die „Arbeiterklasse und Alleinerziehenden darstellt, die sich mit dem logistischen Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu Hause befassen müssen“.
Dave Grohl kritisierte schließlich das Vorhaben der US-Regierung, die Schulen bald wieder zu öffnen. Dafür fand er klare Worte: „Fernunterricht ist eine unpraktische und hoffentlich vorübergehende Lösung. – Auch wenn Trumps dirigentenloses Orchester gern die Wiedereröffnung der Schulen als Erfolg verkaufen will. Fragen Sie einen Lehrer für Naturwissenschaften, was er von Kayleigh McEnanys (Pressesprecherin im Weißen Haus, Anm. d. Red.) Kommentar, ‚Die Wissenschaft sollte nicht im Weg stehen‘, hält.“ Sein Appell lautete demnach: Lehrer sollten „wie nationale Schätze geschützt werden.“