Paul McCartney: Beatles lehnten bei Konzert rassistische Publikums-Trennung ab
Mit einem emotionalen Statement hat sich Paul McCartney den Anti-Rassismus-Protesten nach dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd angeschlossen und eine heute unfassbare Beatles-Anekdote erzählt.
Ex-Beatle Paul McCartney hat sich am Freitag (5. Juni) in den sozialen Medien zu den zahlreichen Anti-Rassismus-Protesten nach dem Polizisten-Mord an dem Afroamerikaner George Floyd geäußert – auch um eine ermutigende Botschaft über die Zusammenhalt im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit zu verbreiten.
„Ich weiß, dass viele von uns wissen wollen, was wir tun können, um zu helfen“, schrieb Macca. „Keiner von uns hat alle Antworten, und es gibt keine schnelle Lösung, aber wir brauchen Veränderungen. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Rassismus in jeglicher Form zu überwinden. Wir müssen mehr lernen, mehr zuhören, mehr reden, uns weiterbilden und vor allem handeln.“
Die Beatles und der gesunde Menschenverstand
In diesem Zusammenhang erinnerte McCartney an eine Segregationserfahrung, die er 1964 mit den Beatles gemacht hatte, als seine Band in Jacksonville (Florida) vor einem nach Hautfarben entmischten Publikum auftreten sollte.
„Es fühlte sich falsch an“, so der 77-Jährige. „Wir sagten: ‚Das machen wir nicht!‘, und das Konzert, das wir dann spielten, fand vor ihrem ersten gemeinsamen Publikum statt. Wir stellten dann sicher, dass dies danach in unserem Vertrag stand. Es erschien uns einfach wie gesunder Menschenverstand.“
McCartney weiter in seinem Tweet: „Ich fühle mich elend und bin wütend, dass wir fast 60 Jahre später hier sind und die Welt schockiert sein muss über die schrecklichen Szenen des sinnlosen Mordes an George Floyd durch polizeilichen Rassismus, zusammen mit den unzähligen anderen, die davor geschahen.“
Weltweit Proteste gegen Rassismus und Intoleranz
Seit Tagen werden die Demonstrationen gegen Intoleranz, Rassismus, Polizeigewalt und staatliche Willkür in den USA immer größer und haben inzwischen auch Anklang in vielen anderen Ländern gefunden. Auch in Deutschland gingen Tausende auf die Straße, um größtenteils friedlich zu protestieren.
Viele Musiker und Künstler meldeten sich zu Wort, um die Proteste zu unterstützen, ein anderes Amerika zu beschwören oder schlicht (zumeist wütende) Gedanken über den Politikstil Donald Trumps in der Krise zu verlieren.
Derek Chauvin, der Offizier, der Floyd tötete, indem er ihm die Luft mit seinem Knie am Hals abschnürte, wurde inzwischen wegen Mordes dritten Grades und Totschlags angeklagt.