Legendäre Beatles-Fotografin Astrid Kirchherr gestorben
Die filigrane Künstlerin an der Linse dokumentierte den Aufstieg der Fab Four von ihren ersten kleinen Gigs bis zum Weltruhm, nachdem sie sie in Hamburg spielen sah.
Astrid Kirchherr, die mit ihren Fotografien dazu beitrug, dass sich aus einigen unschuldigen jungen Männern die größte Band der Musikgeschichte entwickelte, ist im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
Der Beatles-Biograph Mark Lewisohn bestätigte ihren Tod auf Twitter und postete: „Intelligent, inspirierend, innovativ, wagemutig, kunstvoll, wach, bewusst, schön, klug, liebevoll und eine wunderbare Freundin für viele. Ihr Geschenk an die Beatles war unermesslich.“
Waren die berühmten Beatles-Pilzfrisuren eine Idee von Astrid Kirchherr?
Kirchherr wurde 1938 in Hamburg geboren und verbrachte den zweiten Weltkrieg evakuiert an der Ostseeküste. Nach dem Krieg kehrte sie nach Hamburg zurück, ließ sich zur Fotografin ausbilden und stieß bei einem zufälligen Besuch im Hamburger Nachtclub Kaiserkeller 1960 auf die Beatles, die dort auftraten.
„Mein ganzes Leben änderte sich in wenigen Minuten“, sagte sie später. Sie verbrachte viel Zeit mit John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Pete Best und Stuart Sutcliffe (letzteren lernte sie auch lieben, bis er 1962 tragisch verstarb).
Möglicherweise inspirierte Astrid Kirchherr die Musiker sogar zu ihren Pilzschnitten. Ihre Fotos mit den Fab Four wurden in Magazinen auf der ganzen Welt veröffentlicht. Lange Zeit lebte sie eng mit der Band zusammen. Nach ihrer Abkehr beklagte sie öffentlich, dass sie immer nur mit den Portraits der Musiker in Verbindung gebracht wurde und hängte den Fotografinnen-Job an den Nagel.
Später arbeitete sie als Stylistin und Innenarchitektin und eröffnete ein Fotogeschäft. „Twin Peaks“-Star Sheryl Lee spielte Kirchherr in dem Film „Backbeat“ von 1994, einer Biografie über die Hamburger Tage der Beatles und ihre Beziehung zu Sutcliffe (gespielt von Stephen Dorff).