Podcast: Stammt „Wind of Change“ nicht von den Scorpions, sondern der C.I.A.?
Anfang der 1990er brachten die Scorpions ihren Welthit „Wind of Change“ heraus. Ein neuer Enthüllungs-Podcast geht der Entstehungsgeschichte der Power-Ballade auf die Spur und beleuchtet dabei die Frage, inwieweit die C.I.A. ihre Hände im Spiel gehabt haben kann.
Inwiefern hat die C.I.A. mit dem Scorpions-Song „Wind of Change“ von 1990 zu tun? Diese Frage steht im Zentrum einer neuen Spotify-Podcast-Serie, die am 11. Mai 2020 anläuft.
Die achtteilige Dokumentationsreihe, die in Zusammenarbeit von Spotify, Crooked Media und Pineapple Street Studios entstand, wird dem New Yorker Enthüllungsjournalisten Patrick Radden Keefe dabei folgen, wie er versucht einem bestimmten Gerücht rund um den Scorpions-Hit „Wind of Change“ auf den Grund zu gehen. Einer „geheimen Quelle der CIA“ zu Folge, soll das Lied angeblich aus der Hand der C.I.A. stammen. Aufgenommen wurde „Wind of Change“ von den Scorpions Anfang der 1990er Jahre. Den Text schrieb Sänger Klaus Meine bekanntlich während eines Besuchs der Band in der UdSSR, die sich damals auf dem Höhepunkt der Perestroika befand. Der Song wurde kurz nach dem gescheiterten Putsch veröffentlicht und beschrieb die Zeitenwende in der Sowjetunion.
Journalist Keefe, der bereits einige erfolgreiche Enthüllungsbücher auf den Bestsellerlisten zu verbuchen hat, soll sich seit über zehn Jahren mit dem Gerücht über die Power-Ballade beschäftigen. Erst kürzlich habe er jedoch das Podcast-Potential der Geschichte erkannt. Dies sei „eine Geschichte, die sich über musikalische Genres sowie mehrere Ländergrenzen und historische Epochen erstreckt“, weshalb der auditive Aspekt eine bedeutende Rolle spielen würde. „Es war mir wichtig, dass man die Musik sowie die verschiedenen Akzente und Stimmen hört, um selbst beurteilen zu können, wer lügt und wer die Wahrheit sagt“, so Keefe, der für den Podcast innerhalb eines Jahres knapp 100 Interviews mit Musikern und Spionen in vier verschiedenen Ländern führte.
C.I.A. als Hit-Schreiber ?
Tommy Vietor, Mitbegründer von Crooked Media, meinte zu der Geschichte, dass diese gerade „verrückt genug sei, um wahr zu sein“. Desweiteren erklärte er: „Wir wissen, dass die CIA in den 1950er und 1960er Jahren heimlich kulturelle Veranstaltungen gesponsert hat. Sie zahlten für Verfilmungen von George Orwells ‚1984‘ und ‚Animal Farm‘. Sie sponserten eine Europatournee für das Bostoner Symphonieorchester. Warum also nicht einer deutschen Rockband helfen, eine Power-Ballade zu schreiben, um den Eisernen Vorhang niederzureißen?“