Das hat Greta Thunberg nicht verdient! Klima-Aktivistin wird zur Wachsfigur
Die schwedische „Fridays for Future“-Anführerin steht ab sofort im Hamburger „Panoptikum“ - neben Angela Merkel, Barbara Schöneberger und den Beatles.
Greta Thunberg wird eine besondere Ehre zuteil. Die Klima-Aktivistin bekommt eine Doppelgängerin aus Wachs. Die Figur, angefertigt vom Bildhauer Gottfried Krüger, steht im Hamburger „Panoptikum“ und leistet dort Queen Elizabeth II., Angela Merkel, Udo Lindenberg und vielen anderen nachgebildeten Prominenten Gesellschaft.
Das Wachsfigurenhaus wusste zunächst gar nichts von seinem Glück, eine Nachbildung des zurzeit bekanntesten Teenager der Welt als Ausstellungsstück erhalten zu dürfen. Der verantwortliche Bildhauer hatte lediglich eine „Überraschung“ angekündigt.
„Die Spannung war enorm groß, zum ersten Mal gab es für uns eine Überraschungsfigur. Der Moment, in dem wir eine neue Wachsfigur zum allerersten Mal sehen, ist immer etwas ganz Besonderes“, sagte Panoptikum-Chefin Susanne Faerber. „Wir sind mit der Entscheidung unseres Bildhauers, Greta Thunberg in Wachs zu verewigen sehr zufrieden. Schließlich hat Greta Thunberg einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und wurde erst im Dezember vom ‚Time Magazine‘ zur Person des Jahres 2019 gewählt.“
Wird Greta Thunberg für ihre Berühmtheit ausgestellt – oder wegen ihrer Leistung als Aktivistin?
Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es Greta Thunberg bisher nur in der Hansestadt in einem Wachsfigurenkabinett zu sehen. Je nach Jahreszeit soll sie auch unterschiedliche Kleidung verpasst bekommen. Ein Novum im „Panoptikum“, wie die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung stolz feststellen.
Mit ihrem Einsatz für Maßnahmen gegen die Folgen eines massiven Klimawandels wurde die junge Schwedin weltbekannt. Sie initiierte in ihrer Heimat unter dem Namen „Fridays for Future“ wöchentliche Schülerproteste, die seitdem auch in zahlreichen anderen Nationen stattfinden. In den letzten 12 Monaten ist sie seitdem pausenlos in den Schlagzeilen – und damit auch das Thema Klimawandel.
Medienkritiker wendeten zuletzt ein, dass die heftige Präsenz aber auch Nachteile für die Betrachtung der von ihr vorgetragenen Themen haben könnte, weil sie einseitig von bestimmten Emotionen geprägt werden. So bleibt vor allem Thunbergs Rede vor den Vereinten Nationen in Erinnerung, in der die 17-Jährige mit wutverzerrtem Gesicht die Weltpolitik anklagte, Unterstützung zu versprechen und dann doch nichts zu tun. Ihre Auseinandersetzung mit Politikern ist zum Teil der Netzkultur geworden. Vielleicht auch deshalb verlieh ihr der Bildhauer für die Wachsfigur eine grämend hochgezogene Augenbrauen.
Ob es allerdings nötig ist, Greta Thunberg in die Nähe von Berühmtheiten und Persönlichkeiten wie Udo Lindenberg, Karl Lagerfeld und Romy Schneider zu platzieren, darf allerdings dahingestellt sein. Schließlich macht man sie so selbst zu einer Prominentin, deren Werk – wie das der anderen ausgestellten Figuren – bereits abgeschlossen oder erinnerungswürdig erscheint. Gerade das würde Thunberg doch vehement verneinen.