Earth Day: 16 Musiker(innen) und Bands, die für Klimaschutz kämpfen
Diese Musikerinnen und Musiker gehen schon mal mit gutem Beispiel voran.
Während nach wie vor viele Menschen weltweit aus Angst vor dem Klimawandel auf die Straße gehen, inspiriert der von vielen als extrem kritisch empfundene Zustand unseres Planeten auch immer mehr Musiker, sich offen für den Klimaschutz stark zu machen. So widmete Grimes der „Göttin des Klimawandels“ mit „Miss_Anthopocene“ gleich ein ganzes Album, und auch Foals‘ Platte „Everything Not Saved Will Be Lost“ setzt sich inhaltlich wiederholt mit ökologischen und politischen Themen auseinander.
Andere Musiker sind mit ihrem Aktivismus bereits einen Schritt weiter und haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung wach zu rütteln, Politiker zum Handeln aufzufordern und sich für eine optimistischere Zukunft einzusetzen.
Diese 16 Künstler(innen) setzen sich aktiv für den Klimaschutz ein:
1. The 1975
The 1975 sind nicht erst seit ihrem gemeinsamen Track mit Klimaaktivistin Greta Thunberg für ihr ausgeprägtes Umweltbewusstsein bekannt. So verzichten die Briten zum Beispiel bei der Produktion ihrer Alben auf Einwegkunststoffe und versuchen, den Schadstoffaustoß bei der Produktion ihrer Platten so minimal wie möglich zu halten. Die Einnahmen des Songs mit Thunberg sollen außerdem komplett an die gemeinnützige Organisation „Extinction Rebellion“ gespendet werden. Diese setzt sich gegen das Massenaussterben von Tieren und Pflanzen sowie das potenzielle Aussterben der Menschheit als Folge des Klimawandels und der Vernichtung von Lebensraum ein.
2. U2
Man mag Bonos an Moralpredigten grenzende Aktivismusreden für nervig halten, aber das macht es nicht weniger wahr: U2 gehören vermutlich zu den politisch und sozial engagiertesten Musikern überhaupt. Aktuell arbeiten sie mit zahlreichen gemeinnützigen Organisationen wie UNICEF und Amnesty International zusammen. Tatsächlich lässt sich der Aktivismus der Band aber über Jahrzehnte zurückverfolgen. So protestierten Bono und Co. bereits in den Neunzigern gemeinsam mit Greenpeace gegen einen kontroversen britischen Nuklearkomplex und 2010 gegen die Abholzung des russischen Chimki-Waldes – mit Erfolg. Zuletzt war Bono, der außerdem Mitgründer der Hilfsorganisationen ONE und (RED) ist, Teil des jährlich zusammenkommenden Davos-Panels. Dort sprach er mit Wissenschaftlern, Umweltaktivistin, Unternehmern und ja, auch Greta Thunberg über „Die Vierte Industrielle Revolution“.
3. Jack Johnson
Als ehemaliger Pro-Surfer weiß Jack Johnson, wie wichtig der Erhalt unserer Ozeane ist. Deshalb hat er gemeinsam mit seiner Frau die „Kokua Hawai’i Foundation“ gegründet. Diese setzt sich für eine bessere Aufklärung in Sachen Umwelt und Globale Erwärmung an hawaiischen Schulen ein. Doch damit nicht genug: Als Gründer des Labels „Brushfire Records“ legt er außerdem Wert darauf, dass seine Partner sich an umweltfreundlichen Programmen beteiligen, und nutzt für die Produktion seiner CD-Cover ausschließlich recycltes Papier. Sogar das Gebäude, in dem „Brushfire Records“ zu Hause ist, wurde aus ökofreundlichen Materialien gebaut (die Dämmung besteht aus wiederverwerteten Jeans) und wird außerdem mit Solarenergie betrieben. Zuletzt rief der Musiker eine Kampagne mit dem Titel „BYOBottle“ (Bring Your Own Bottle) ins Leben, die sich dafür einsetzt, den Beitrag der Musikindustrie zur Verschmutzung durch Plastikmüll zu reduzieren, indem sie ihre Fans dazu auffordern, bei Konzerten wiederverwendbare Flaschen zu nutzen , die an Nachfüll-Stationen aufgefüllt werden können.
4. Dave Matthews Band
Dave Matthews „Bama Green Project“ entstand aus seinem 1999 gegründeten „Bama Works Fund“ und hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation REVERB (vor allem, aber nicht ausschließlich) Fans der Dave Matthews Band die notwendigen Instrumente mitzugeben, um die Welt Stück für Stück ein bisschen besser zu machen. Dabei schreiten die Musiker mit gutem Beispiel voran: Ihr Tourbus wird mit Biodiesel betrieben, sie versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren und essen während ihrer Tour ausschließlich regional. Während andere Künstler mit dem Privatjet durch die Gegend fliegen, hat es die DMB geschafft, ihre CO2-Bilanz bestmöglich zu reduzieren.
5. Green Day
Bereits 2006 hatten sich Green Day mit der internationalen Umweltschutzorganisation „National Resources Defense Council“ zusammengetan, um die US-amerikanische Bevölkerung über die Öl-Abhängigkeit ihres Landes aufzuklären. Als Teil ihrer „Move America Beyond Oil“-Kampagne forderten sie ihre Fans dazu auf, sich für die Förderung sauberer und erneuerbarer Energien stark zu machen. In den vergangenen Jahren war es ein wenig stiller um die Punkrock-Band geworden. Mit der Ankündigung ihres neuen Albums „Father Of All Motherfuckers“ meldete sich auch Sänger Billie Joe Armstrong wieder politisch zu Wort – unter anderem mit einem Bernie-Sanders-Retweet. „Donald Trump glaubt, der Klimawandel sei eine Lüge. Donald Trump ist ein Idiot.“ heißt es darin. Wir wissen also immer noch, auf welcher Seite Armstrong und Co. stehen.
6. Justin Timberlake
Auch Justin Timberlake wünscht sich eine grünere, gesündere Welt. Deshalb kaufte er 2008 die Mirimichi-Golfanlage und verwandelte sie als erste ihrer Art in eine umweltfreundliche Wohlfühloase. 2014 verkaufte er die Anlage wieder, doch die dafür entwickelten ökologisch innovativen Technologien blieben, sodass daraus die Firma „Mirimichi Green Express“ entstand, die unter anderem umweltfreundliche Düngemittel entwickelt. Dafür und für seine Bemühungen, beim Touren so wenig CO2 wie möglich zu verursachen, wurde Timberlake 2011 bei den „Environmental Media Association Awards“ mit dem „Futures Award“ ausgezeichnet.
7. Radiohead
Auch Radiohead halten ihren CO2-Verbrauch auf Tour seit Jahren so niedrig wie möglich. Deshalb versenden sie ihr Equipment nicht per Luftfracht, befeuern ihren Tourbus mit Biotreibstoffen, verzichten auf Plastikbecher und -flaschen, und fordern ihre Fans dazu auf, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Konzerten zu reisen. Nebenbei arbeitet die Band mit Organisationen wie „Friends of the Earth“ und Greenpeace zusammen. Für letztere entwirft und kuratiert Yorke demnächst eine spezielle Ausgabe des Crack Magazines. Alle daraus gewonnenen Einnahmen werden an Greenpeace gehen.
8. Jason Mraz
2011 gründete Jason Mraz die „Jason Mraz Foundation“, die sich nicht nur für Bildungsthemen einsetzt, sondern außerdem Programme für den Klimaschutz unterstützt. So zum Beispiel die „Surfrider Foundation“, die weltweit Strände säubert, sowie den „Natural Resources Council“. 2012 startete Mraz dann gemeinsam mit REVERB die „Tree Is A Four Letter Word“-Kampagne, für die er sich außerdem auf Tour begab. Bei jedem seiner Stopps konnten die Fans des Sängers ein sogenanntes, extra vor Ort errichtetes „Eco-Village“ aufsuchen und sich dort über regionale Umweltorganisationen informieren.
9. Pearl Jam
Auch Pearl Jam lassen sich in Sachen Klimaschutz nicht lumpen. So spendeten sie in der Vergangenheit nicht nur 100.000 US-Dollar an neun verschiedene Organisationen, die sich für erneuerbare Energien und den Umweltschutz einsetzen und beteiligten sich mit 50.000 US-Dollar am Erhalt des Regenwalds in Madagaskar. Auch heute noch sind Pearl Jam politisch aktiv. So taten sie sich beispielsweise 2018 mit „Conservation International“ und „Conservation International Brasil“ zusammen, um die durch Konzerte entstehende Umweltbelastung zu reduzieren. Zuletzt outeten sich Eddie Vedder und Co. außerdem als lautstarke Befürworter der sogenannten Carbon-Steuer, die von den größten Klimasündern des Landes geleistet werden soll, um beeinträchtigte Gemeinden und die Entwicklung von erneuerbaren Energien zu fördern.
10. The Roots
Auch The Roots sind seit Jahren im Umweltschutz aktiv. Die 1987 gegründete HipHop-Band arbeitete bereits mit Organisationen wie PETA und der „Common Ground Foundation“ zusammen und spielt außerdem immer wieder bei zahlreichen Benefizveranstaltungen wie der „Earth Day Climate Rally“ in Washington DC. Ähnlich wie Radiohead und die Dave Matthews Band arbeiten auch die Roots daran, ihre CO2-Emissionen auf Tour zu reduzieren. Neben weiteren Musikern wie Maroon 5, Sheryl Crow und Willie Nelson waren sie außerdem Teil der gemeinsam mit REVERB gegründeten „Green Music Group“, die sich dafür einsetzte, die Musikbranche umweltfreundlicher zu machen, als solche aber leider nicht mehr existiert. Dafür gab Roots-Gründungsmitglied Questlove kürzlich seine Partnerschaft mit dem Fleischersatzunternehmen „Impossible Foods“ bekannt. Unter dem Namen „Questlove’s Cheesesteak“ wird die Firma zukünftig eine vegetarische Version des beliebten Philly Cheesesteaks ins Sortiment aufnehmen.
11. Neil Young
Neil Young ist praktisch ein Klimaschutz-Veteran. Immerhin war er einer der ersten Musiker, die Biodiesel für ihre Tourbusse nutzten. Bereits 2004 wurden die insgesamt 15 Wagen, mit denen seine Crew befördert wurde, mit einer Treibstoffmischung aus Sojabohnen und Pflanzenöl betrieben. Young besitzt außerdem einen 1959er Lincoln Continental, der so umgebaut wurde, dass er wesentlich weniger Treibstoff verbraucht. Zuletzt kritisierte der Musiker 2018 seinen Promoter, weil dieser das Unternehmen Barclays als Sponsor für Youngs gemeinsame Tour mit Bob Dylan gewählt hatte. Die Zusammenarbeit mit Barclays sei wegen dessen Finanzierung fossiler Brennstoffe für den Musiker absolut inakzeptabel. „Ich glaube an die Wissenschaft“, erklärte Young damals, „und ich sorge mich um die Klimakrise und bin zutiefst besorgt wegen ihrer massiven globalen Auswirkungen und um die Zukunft meiner Enkelkinder.“
12. Sheryl Crow
Auch Sheryl Crow achtet seit 2010 auf Tour ganz besonders darauf, der Umwelt keinen Schaden zuzufügen. So nutzt sie ausschließlich biologisch abbaubares und kompostierbares Catering, wiederverwendbare Wasserflaschen und Biodiesel. Auf diese Weise schaffte es die Sängerin, so viel CO2 zu neutralisieren, dass man damit umgerechnet etwa ein Jahr lang 81 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Weil Crow ihr Umweltaktivismus so sehr am Herzen liegt, gab sie zuletzt sogar bekannt, nach ihrem 2019 erschienenen THREADS keine weiteren Alben produzieren und sich voll und ganz dem Klimaschutz widmen zu wollen. Von ihrer komplett mit Solarenergie betriebenen Farm in Tennessee aus geht das sicher ganz besonders gut.
13. Björk
Als Islands größter Exportschlager ist sich Björk ihrer sozialen Verantwortung offensichtlich bewusst. Die exzentrische Künstlerin engagiert sich deshalb schon seit Jahren für den Schutz der natürlichen Ressourcen ihres Heimatlandes. 2008 gründete sie die Nattura-Kampagne und nahm dafür mit Thom Yorke einen Song mit demselben Titel auf. Ziel war es, die globale Aufmerksamkeit auf Islands expandierende Aluminiumschmelze zu lenken, die die Natur Islands zu zerstören drohte. Auch Björks konzertähnliches Multimedia-Spektakel „Cornucopia“, das 2019 Premiere feierte, kann ohne weiteres als Warnung vor dem Klimawandel gedeutet werden. Immerhin endet die Show mit einer Videobotschaft Greta Thunbergs.
14. Maroon 5
Als Co-Founder der bereits erwähnten „Green Music Group“ arbeiten auch Maroon 5 seit längerem daran, den CO2-Verbrauch auf Tour bestmöglich zu reduzieren. Gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation „Vote Solar“ klärte die Band die Bevölkerung außerdem über Möglichkeiten zur persönlichen Energiereduktion und alternative Energiequellen auf. 2006 erhielten Maroon 5 für ihr soziales Engagement deshalb bei den „Environmental Media Awards“ den „Futures Award“. Neben Acts wie Wilco, Pink, Dead & Company, Empire of the Sun, The Lumineers und Flume sind die Kalifornier außerdem Teil von Jack Johnsons BYOBottle-Kampagne.
15. KT Tunstall
Auch KT Tunstall arbeitet seit vielen Jahren daran, so umweltfreundlich wie möglich zu leben. Bereits 2004 pflanzte die Musikerin 1.500 Bäume in ihrem Heimatland Schottland, spendete Geld an Organisationen, die sich in Sri Lanka für erneuerbare Energien einsetzen und setzte sich mit der „Carbon Neutral Company“ zusammen, um die durch ihre Tour verursachte Umweltbelastung besser kalkulieren (und reduzieren) zu können. Auch heute setzt sich Tunstall noch für den Klimaschutz ein. So reiste sie zuletzt gemeinsam mit REVERB nach Peru, um auf die illegale Abholzung des Amazonas aufmerksam zu machen. „Ich finde den aktuellen Zustand unserer Umwelt extrem beunruhigend. Es scheint mir, als liege ein großer Teil der diesbezüglichen Verantwortung in den Händen großer Unternehmen“, so Tunstall in einem Interview, „deshalb sollten auch die wirklich bedeutenden Lösungen aus dieser Richtung kommen.“
16. Willie Nelson
Country-Legende Willie Nelson nimmt seinen Aktivismus so ernst, dass er 2004 sogar seine eigene Biodiesel-Firma „BioWillie“ gründete. Der dort angebotene Treibstoff besteht zu einem Großteil aus Sojabohnen. Zusätzlich rief der Musiker gemeinsam mit John Mellencamp die nun schon seit über 40 Jahren bestehende Konzertreihe „Farm Aid“ ins Leben, die US-amerikanische bäuerliche Familienbetriebe unterstützt. Für diesen Zweck arbeitete Nelson auch mit „Ben & Jerry’s“ zusammen. Alle Einnahmen, die durch den Verkauf seiner Eissorte „Willie Nelson’s Country Peach Cobbler Ice Cream“ entstanden, gingen direkt an „Farm Aid“.