„No Time To Die“: Rätselraten um den Titel des neuen Bond-Films
„Bond 25“ hat nun endlich einen Namen. Aber was verrät er über die Story und das Schicksal von 007? Jedenfalls mehr, als zunächst offensichtlich ist.
Der 25. Bond-Film wird „No Time To Die“ heißen. Das gaben die Produzenten am Dienstag (20. August) über die üblichen sozialen Kanäle und die offizielle 007-Website bekannt. Dort ist ein kleiner Film von nicht mehr als 30 Sekunden zu sehen, in dem Bond-Darsteller Daniel Craig von links ins Bild läuft, bevor er vom neuen Titel überschattet wird.
Nun bleibt aber die Frage, was wir damit anfangen können! Welche Hinweise gibt der Titel auf die Handlung und womöglich auch das Schicksal des Agenten mit der Lizenz zum Töten? Klar ist: Daniel Craig wird Spezialwaffen und Anzug nach dem Film endgültig abgeben.
Ein wenig anders verhält es sich mit seiner Figur. James Bond weilt zu Beginn von „No Time To Die“ bereits im Ruhestand auf Jamaika, bevor er nachdringlich zurück in den Dienst geholt wird, um einen entführten Wissenschaftler zu retten. Dabei muss er allerdings feststellen, dass seine Geheimdienstnummer bereits vergeben wurde – an eine Frau.
AmazonSo viel (oder eher so wenig, denn der Rest wird geheimgehalten) ist von der Story des kommenden Bond-Abenteuers bereits bekannt. Warum ist nun aber keine Zeit zu sterben? Mehrere Filme der Agentenreihe trugen bereits den „Tod“ im Titel oder spielten damit. „You Only Live Twice“. „Die Another Day“. „Live And Let Die“. „Tomorrow Never Dies“.
Geht die Bond-Reihe nun den nostalgischen Weg?
Auf den ersten Blick klingt dies dann auch wie ein Rückschritt in alte Bond-Zeiten, in etwas überdrehte Action-Abenteuer mit Pierce Brosnan. Mit Daniel Craig hatten die Bond-Produzenten schließlich einen Übergang zu einem trockenerem Humor und mehr Realismus gewagt. Dazu passten clevere Titel wie „Spectre“ und „Skyfall“, die tatsächlich auch eine Bedeutung hatten für die Handlung. Noch besser machte sich „Quantum Of Solace“.
Was man an der Besetzung bereits ablesen kann, klingt auf jeden Fall nach Showdown. Christoph Waltz spielt erneut Bösewicht Blofeld, er wird Bond ganz sicher einen harten Kampf liefern. Vielleicht haucht er auch Dr. Madeline Swann (Léa Seydoux) oder Paloma (Ana de Armas) das Leben aus. So hätte der Titel natürlich seine Berechtigung, allein weil das Wort erwähnt wird.
Vielleicht wagt die Filmreihe nun aber nach dem durchaus mit weniger Ironie angetriebenen Schritt in die Neuzeit schon vor dem Wechsel zu einem neuen Darsteller (oder wird Lashana Lynch bald in einem eigenen Film als Agentin die Welt retten?) den nostalgischen Backlash?
Für „Bond 25“ geisterten in den letzten Monaten mehrere Arbeitstitel durch das Netz. Darunter auch „A Reason To Die“. Diese Endgültigkeit wollte man anscheinend doch vermeiden. Denkbar ist, dass der vage Titel ein positives Ende für Craigs Agenten offen lässt. Nachdem er sich schweren Herzens und mürrisch zurück in den alten Job gequält hat, könnte zum guten Schluss doch noch der Martini auf der Hotelliege warten. Oder Bond erkennt nach der Rückkehr zum MI6, dass der Ruhestand für einen hartgesottenen Helden wie ihn schon so etwas wie der symbolische Tod ist. Als dritte Alternative bleibt aber auch, dass eine der Hauptfiguren diesen Spruch irgendwann im Film hören wird: „No Time To Die“.
Auf der nächsten Seite: Vielleicht ist der Titel auch an die Zuschauer gerichtet…