Universal über fatalen Studio-Brand: „Wir schulden den Künstlern Transparenz“

Bei einem Brand in den Universal-Studios vor elf Jahren wurden zahlreiche Master-Tapes für immer zerstört. Erst kürzlich brachte die „New York Times“ den tragischen Vorfall ans Licht. Nun äußerte sich Universal selbst zur Katastrophe.

Dank einer Recherche der „New York Times“ (11.Juni) wurde kürzlich offengelegt, dass bei dem Großbrand in den Universal-Studios in Kalifornien im Jahr 2008 nicht nur Filmmaterial zerstört wurde, wie zunächst behauptet. Nach Angaben der „Times“ wurde auch eine riesige Menge an Musikaufnahmen, die bis in die frühen Sechziger-Jahre zurückgehen, bei dem Brand vernichtet.

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Universal Music äußerte sich zunächst sehr kritisch zu den Vorwürfen des NYT-Berichts und behauptete, die Nachforschungen seien ungenau, fehlerhaft und voller Widersprüche. Nach dem Vorfall vor 11 Jahren wurde beteuert, dass es sich bei dem zerstörten Material „in keinem Fall um die einzige Kopie einer Arbeit“ handele, ein Repräsentant von UMG sprach sogar von „keinerlei Verlusten“.

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Universal-Geschäftsführer Sir Lucian Grainge äußerte sich nun zu dem Vorfall in einer Meldung an seine Firma. „Während viele der Aussagen und Spekulationen nicht richtig sind, ist eines klar: Der Verlust auch nur einer Aufnahme ist herzzerreißend.“ Grainge zeigte sich außerdem offener gegenüber der Vorwürfe und bestätigte, dass im Brand „Aufnahmen, Videos und anderes Material“ vernichtet wurden.

„In ‚Goodbye Yellow Brick Road‘ gibt es diese Stelle, an der er singt ‚on the groooound‘ und seine Stimme Purzelbäume schlägt. Wenn er sowas macht, fühlt man sich wie beim Sprung vom Fünfmeterbrett.“ Geburtstag: 25. Mai 1947. Wichtige Songs: „Your Song“, „Goodbye Yellow Brick Road“, „Tiny Dancer“. inspiration für: Rivers Cuomo, George Michael, Axl Rose.
Elton John

Außerdem läge es in Universals Verantwortung, die betroffenen Künstler darüber aufzuklären, ob die Spekulationen wahr seien. „Wir schulden unseren Künstlern Transparenz und Antworten“, so Grainge.

Frühe Aufnahmen irreparabel beschädigt

Auch wenn Universal sich immer noch vehement dagegen wehrt, das tatsächliche Ausmaß des Brands und seine Konsequenzen zuzugeben oder auch nur offen darzulegen, geht die „New York Times“ auf Grundlage ihrer Nachforschungen vom Schlimmsten aus. Laut originaler Universal-Dokumente, sollen frühe Aufnahmen unter anderem von Aretha Franklin, Chuck Berry, Muddy Waters und Elton John in dem Feuer zu irreparablem Schaden gekommen sein. Auch Jazz-Klassiker von Alice Coltrane, Etta James und Cal Mingus sind in den Flammen für immer verloren gegangen.

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Eine namhafte Anwalts-Kanzlei aus Los Angeles vertritt nun einige der betroffenen Künstler, die gegen UMG klagen wollen. Um welche Klienten es sich dabei handelt, wurde nicht bekannt gegeben. Das Universal-Feuer und der vermeintliche Verlust der Master-Tapes könnte für viele Betroffene fatale Auswirkungen haben.

D. Morrison Hulton Archive
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