Jan Böhmermann: Das steckt hinter dem Countdown-Special
Ein abgeschmierter Server und eine launische ESC-Parodie sorgten für Frust bei den Fans des „Neo Magazin Royale“-Moderators. Der hatte zuvor aber nie erwähnt, etwas zur Ösi-Staatsaffäre zu sagen.
Jan Böhmermann hat sich eine PR-Aktion auf Kosten seiner neugierigen Anhänger geleistet, die wissen wollten, ob er etwas zur so genannten Ibiza-Affäre zu sagen hat. Der Moderator hatte vor einigen Tagen auf seiner Twitter-Seite eine neue Website unter dem Titel dotheyknowitseurope.eu lanciert und dazu einen Countdown gesetzt.
Der lief am Mittwochabend (22. Mai) um 20.15 Uhr ab. Neugierige hatten allerdings keine Möglichkeit, dort etwas zu finden. Der Server knickte innerhalb kürzester Zeit ein. Zu sehen gab es nur eine Fehlerseite. Der Countdown blieb bei Null stehen.
AmazonDas ZDF reagierte umgehend, zeigte das als „Special“ angekündigte Material in seiner Mediathek und auf YouTube. Aber Brenzliges gibt es nicht zu entdecken. Keine neuen Erkenntnisse über den inzwischen zurückgetretenen Vizekanzler Österreichs, Hans-Christian Strache. Dafür ein Clip mit einem satirischen Lied, gesungen von den „Comedians For Worldpeace“.
„Europa ist groß, Deutschland bleibt klein“
Eine Art Verteidigung Europas vor den rechtspopulistischen Heimatbewahrern mit Zeilen wie: „Europa ist groß, Deutschland bleibt klein. So soll’s für immer sein.“ Mit zahlreichen kulturellen Anspielungen, die durchaus über das Witzlevel des „Neo Magazin Royale“ hinausgehen, wird auch der ESC durch den Kakao gezogen. Und natürlich soll Volk am kommenden Sonntag mit Kalauerantrieb an die Wahlurnen getrieben werden.
Enttäuschung bleibt nun aber bei jenen, die glaubten, Jan Böhmermann könnte in irgendeiner Form in die Ösi-Staatsaffäre verwickelt sein. Schließlich tauchte das Wort „Ibiza“ im Quelltext der Website auf, wie eifrige Netzenthusiasten feststellten. Alles nur eine Finte, um Aufmerksamkeit zu erregen (?).
Dem Comedian und seinem TV-Team könnte das besagte Ibiza-Video schon vor Wochen angeboten worden sein. Böhmermann hatte in der Vergangenheit bei einer Preisverleihung in einer Videobotschaft auf den Inhalt des von „Spiegel“ und „Süddeutsche“ öffentlich gemachten Videos angespielt und zudem in der letzten Episode seiner ZDFNeo-Sendung auf einen Knalleffekt in Österreich hingewiesen.