10 Fakten über den Queen-Hit „Radio Ga Ga“
Der „The Works“-Track immer noch einer der mächtigsten Hits von Queen. Das Video dazu löste einst eine hitzige Debatten aus.
1. Roger Taylors größter Coup
Queen-Drummer Roger Taylor schrieb „Radio Gaga“. Natürlich war es nicht das erste Stück, das er als Autor zum Gesamtwerk der Band beitrug (darunter sind auch „In The Lap Of The Gods“ und „Sheer Heart Attack“). Aber es war sein größter Erfolg. Alle vier Mitglieder der Gruppe haben damit mindestens einen Top-10-Hit entweder in den USA oder in Großbritannien geschrieben.
2. Hommage ans Radio
Roger Taylor schrieb den Song nach eigenen Angaben als Erinnerung an seine Kindheit, in der das Radio ihm Zugang zum Rock’n’Roll – und damit zu einer neuen Welt verschaffte. Zugleich sollte das Stück als Kritik an der Kommerzialisierung der Radiosender verstanden werden, die in den 80ern immer größere Ausmaße annahm und Musik zur Dudelware verkommen ließ.
3. MTV als Auslöser
Taylor bemerkte, wie er in einem Interview zu erkennen gab, dass viele Kinder in seinem Umkreis Musik nur noch bei MTV wahrnahmen. Songs ohne Video wurden von den Jüngsten gar nicht erst gehört. Dagegen wollte er anschreiben.
4. Single-Erfolg – aber keine Nummer eins
„Radio Ga Ga“ zählt zu den meistverkauften Singles von Queen. Dennoch schaffte es das Stück aus dem Album „The Works“ in Großbritannien und Deutschland jeweils nur höchstens auf Platz zwei in den Charts. In den USA war sogar nur Rang 16 drin.
5. Ga Ga oder Ca Ca?
Roger Taylor ließ sich für den Titel seines größten Hits von seinem damals dreijährigen, auch französischsprachigen Sohn Felix inspirieren. Der hatte eine Radiosendung mit den Worten „Radio Ca Ca“ (andere Quellen sprechen von „Radio Poo Poo“) kommentiert. Daraus machte der Schlagzeuger den weniger kakophonisch und eher dadaistisch anmutenden Titel „Radio Ga Ga“. Angeblich auch deswegen, weil seinen Kollegen der Titel „Radio Ca Ca“ überhaupt nicht gefiel.
6. Vorbild „Metropolis“
Das Video zu „Radio Ga Ga“ gehört zu den bekanntesten der Band und wurde sehr aufwändig produziert. Als Vorbild nahmen sich Queen „Metropolis“ von Fritz Lang. Dafür wurden zahlreiche Szenen aus dem deutschen Sci-Fi-Filmklassiker verwendet, die allerdings nicht billig waren. Geld kassierte dafür tatsächlich Deutschland, das Szenen aus seinem Archivschatz bereitstellte. Vor den seligen Zeiten der DVD und digitalen Restaurationsverfahren gab es nur sehr wenige (schlecht erhaltene) Kopien von „Metropolis“.
7. Queen zitieren sich selbst
Der von David Mallet inszenierte Videoclip zu „Radio Ga Ga“ enthält Ausschnitte aus früheren Musikvideos von Queen, darunter von „Bohemian Rhapsody“ und „Flash“. Die Band hielt schon sehr früh viel davon, ihre Musik auch mittels Videos zu inszenieren. Der Film zu „Bohemian Rhapsody“ gilt als einer der ersten Musikclips.
8. Die Nazi-Kontroverse
Das Video zu „Radio Ga Ga“ wurde sofort nach Veröffentlichung aufgrund seiner aufdringlichen Symbolik kritisiert. Vor allem die Choreographie in den Hand-Klatsch-Szenen erschien einigen als unverhohlene und vor allem unkritische Imitation von Nazi-Symbolik. Eine Erinnerung an die Filme von Leni Riefenstahl („Triumph des Willens“)? Video-Regisseur David Mallet wies das stets von sich: „Nazi-Kundgebungen waren nie ein Einfluss für die Szenen.“ Roger Taylor erklärte dazu: „Diese Sequenz sollte die Gedankenkontrolle der Arbeiter in ‚Metropolis‘ symbolisieren.“ Fans ließen sich nicht beirren und machten sich über die notorische politische Naivität der Band lustig.
9. „Radio Ga Ga“ – ein echter Live-Kracher
Nach der Veröffentlichung wurde „Radio Ga Ga“ bei jedem weiteren Konzert von Queen gespielt. Von 1984 bis 1985 wurde es in der Setlist als letzter Titel vor der Zugabe eingeplant. 1986 – auf der letzten Tournee mit Freddie Mercury – spielten es Queen als erste Zugabe.
10. Ohne „Radio Ga Ga“ keine Lady Gaga
Lady Gaga ließ sich für ihren Künstlernamen tatsächlich von „Radio Ga Ga“ inspirieren. Stefani Germanotta, wie die Sängerin mit bürgerlichem Namen heißt, suchte sich den Namen angeblich noch zu Zeiten, als sie als Burlesque-Tänzerin unterwegs war. Ihr ehemaliger Produzent Rob Fusari hält allerdings dagegen und behauptet, dass der Name auf sein Konto geht.