Paul Stanley von Kiss: „In Deutschland dürfen Neonazis mehr oder weniger ungestraft ihr Unwesen treiben“

„Kiss“-Sänger Paul Stanley spricht über das Karriere-Ende der Band – und verteidigt die Schreibweise ihres Logos

Mit ihrer „End of the Road“-Tour wollen Kiss ihre Live-Karriere beenden, ihre Konzertreise führt Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer ab Mai auch nach Deutschland.

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Sänger und Gitarrist Stanley hat zum anstehenden Tourstart über die Gründe für den bevorstehenden Ruhestand, von Kiss „End of the Road“-Live-Überraschungen sowie die Kontroverse um das „Kiss“-Logo gesprochen, das mancherorts und zu mancher Zeit in einer Variation mit den zwei „S“ in SS-Runenform dargestellt wurde oder wird.

Die Empörung in Deutschland, so der Musiker, habe er „in gewisser Weise“ nachvollziehen können, teilte er „Spiegel Online“ mit.  Das Logo habe das damalige Bandmitglied Ace Frehley entworfen, der durchaus wusste, dass sowohl Stanley als auch Gene Simmons jüdische Wurzeln haben.

„Die ‚S‘ sollen Blitze darstellen, nichts anderes.“ Frehley habe niemanden bewusst provozieren wollen. Die Wut deswegen habe Stanley nicht verstanden: „Die Diskussion ist absurd, besonders wenn man bedenkt, dass in Deutschland Neonazis mehr oder weniger ungestraft ihr Unwesen treiben dürfen.“

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Kiss bei der Ankündigung ihrer AbschiedstourAls wesentlichen Grund für das Ende von Kiss nennt er die im Alter zunehmend schmerzenden Verschleißerscheinungen. „Rock’n’Roll ruinierte meine Gesundheit (…). Operationen an Schulter und Knie, eine schwere Stimmband-OP, neue Hüften, die ich dem Tanzen auf hohen Hacken zu verdanken habe …“ Es sei Schwerstarbeit, mit einem 20-Kilogramm-Kostüm über die Bühne zu rennen.

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Auch auf Details der kommenden Live-Show hat Paul Stanley gesprochen. Die Fans am meisten interessierende Frage ist die nach einer Reunion der Originalbesetzung aus den 1970er-Jahren. Man darf sich Hoffnung machen: „Es wäre respektlos, würden wir unseren Abschied feiern, ohne an frühere Kollegen zu denken wie Ace Frehley und Peter Criss, die zur Originalbesetzung gehörten, oder Vinnie Vincent und Bruce Kulick. Sie alle sind Teil unseres Erfolges. Unvergessen ist auch Eric Carr, unser fantastischer Drummer, der 1991 viel zu früh starb.“  Stanley sagt, wenn auch etwas nebulös, dass alle „in gewisser Weise in der Show vorkommen“ sollen.

Die „End of the Road“-Deutschlandtour startet am 27. Mai 2019 in Leipzig und endet am 06. Juli in Iffezheim.

Frederick M. Brown Getty Images
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