Rammstein-Drummer Schneider über Handball: „So ein Gefühl kannte ich nicht mal von Rammstein“
Rammstein haben gleich zwei gute Sportler in ihrer Band: Ex-Leistungsschwimmer Till Lindemann – und Handballer Christoph Schneider.
2019 gibt’s die Handball-WM in Dänemark und Deutschland, bald kommt das neue Album von Rammstein. Einer, der mit beidem zu tun hat, Musik und Sport, ist nicht nur der ehemalige Leistungsschwimmer und Sänger der Band, Till Lindemann. Sondern auch Christoph Schneider, der einst Handball-Torhüter war – und heute das „Tor“ bei Rammstein „hütet“, also hinterm Schlagzeug sitzt.
Schneider zieht deutliche Parallelen zwischen Drumming und Goalkeeping. „Die Rolle des Torhüters entspricht in der Musik der des Schlagzeugers. Du bist hinten, bist für die Defensive verantwortlich und hältst den Laden zusammen. Aber: Du gibst den Rhythmus fürs Spiel vor, eine besondere Rolle“, sagte er zur „Welt“-Sportredaktion.
AmazonEr sieht die Verantwortung, aber betont auch die notwendige Bescheidenheit: „Vorne passiert ein ganz anderer, aufregender Film, im Handball wie in der Musik. Aber du verspürst nicht wirklich das Bedürfnis, da ganze vorne dabei zu sein.“
Christoph Schneider: „Mir wurde schwarz vor Augen“
Der heute 52-Jährige war in der DDR ein recht erfolgsversprechender Nachwuchs-Sportler, spielte als Kind bei Dynamo Nordwest, aber nach dem Umzug mit den Eltern nach Halle/Saale geriet er in ein Team, das ihn die volle Härte des Handballs spüren ließ. Als Torhüter bekommt man am laufenden Band Bälle ins Gesicht. „Schon beim ersten Treffer wurde mir richtig schwarz vor Augen, nach dem zweiten wurde mir so schlecht, dass ich spontan beschlossen habe, nie wieder Handball zu spielen.“
Bei einem Promi-Spiel in Leipzig stellte sich Schneider unlängst nochmal ins Tor. Und wagte etwas. Stefan Kretzschmar passte ihm den Ball zu, Schneider warf – und traf. „Was für ein Moment“, sagt Schneider. „Als Torwart ein Tor zu werfen, war ein so unfassbares Gefühl. Es war mein geilstes Handball-Erlebnis überhaupt. Das hat mich für Tage euphorisiert. Ganz ehrlich: So ein Gefühl kannte ich noch nicht mal von Rammstein.“