Lindsey Buckingham verklagt Fleetwood Mac wegen Rausschmiss
Nachdem der Musiker bereits in der Öffentlichkeit Stevie Nicks die Schuld an seinem Ausstieg bei der Band gab, folgen nun rechtliche Schritte.
Lindsay Buckingham verklagt seine ehemalige Band Fleetwood Mac. Unter anderem geht es um Verletzung der Treuepflicht, Verletzung eines mündlichen Vertrags und vorsätzliche Einmischung in künftige wirtschaftliche Vorteile. Das berichtet der amerikanische ROLLING STONE. Die Klage wurde am Donnerstag (11. Oktober) beim Kammergericht von Los Angeles eingereicht.
Die Gruppe verkündete im Januar den Rausschmiss des Gitarristen und gleichzeitig den Neuzugang von Mike Campbell sowie Neil Finn. Als offizieller Grund wurde ein Tour-Konflikt zwischen der Konzertreise der Band und den Solo-Shows des Musikers genannt. Dem widersprach der Künstler bereits öffentlich.Die Beschwerde weist ausdrücklich darauf hin, dass dem 69-Jährigen unvermittelt gekündigt worden sei, obwohl dieser eine dreimonatige Verschiebung der Tour vorgeschlagen hatte. Zudem hätte es Pläne für über 60 nordamerikanische Shows gegeben, die in der „Rumours“-Konstellation gespielt werden sollten, als der Musiker ohne Warnung entlassen wurde.
„Dieser Schritt ist nötig, um Buckinghams Teilrecht auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten durchzusetzen, auf die er als Mitglied der Partnerschaft, die für den Betrieb von Fleetwood Mac erschaffen wurde, Berechtigung hat“, begründen die Anwälte die Klage.
Rausschmiss aus Millionen-Deal
Das eingereichte Dokument gibt einen umfassenden Blick auf die vertraglichen Vereinbarungen, die Fleetwood Mac im Rahmen ihrer Tour abgeschlossen haben. So sollte jedes Mitglied für die Konzerte zwischen 12 und 14 Millionen Dollar erhalten. Zwar wollte Buckingham sein Soloalbum mit eigenen Gigs bewerben. Er hätte sich aber bereit gezeigt, die Platte für die gemeinsame Tour zu verschieben. Nachdem der Gitarrist erkannte, dass die Rockband nur drei Daten pro Woche spielen wollte, schlug er vor, die restlichen Tage für seine Soloshows zu nutzen. Schließlich soll der Musiker zwei Tage nach einem gemeinsamen Benefiz-Auftritt erfahren haben, dass sein Ausstieg beschlossen wurde.
Essenziell ist, dass Buckingham entlassen wurde, obwohl es keinen schriftlichen Vertrag zwischen den Mitgliedern gab. Das ist laut kalifornischem Recht verboten. Die Klage schließt mit einer E-mail, die er im Februar an Mick Fleetwood geschickt hatte und in der erangibt, dass er versucht habe, jedes Mitglied zu erreichen. Alle Künstler hätten aber mit Funkstille reagiert.
In einem Statement erklärte der Musiker, dass er „zutiefst traurig“ sei, dass die Band sich entschieden hat, ohne ihn zu touren. „In den letzten acht Monaten haben sich alle unsere Bemühungen, eine Vereinbarung auszuhandeln, als nicht ausführbar herausgestellt. Ich freue mich auf einen Abschluss und bleibe stolz darauf, was wir erreicht haben.“