Hat Paul McCartney doch nicht „In My Life“ geschrieben?

Eine analytische Studie der Harvard-Universität behauptet, der Musiker „erinnere sich falsch“ – Bandkollege John Lennon hätte den Song komplett selbst erschaffen.

Zwei Wissenschaftler behaupten, dass Paul McCartneys Aussage, er hätte das musikalische Arrangement des Liedes „In My Life“ geschrieben, falsch sei.

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Die aus dem Beatles-Album „Rubber Soul“ stammende Single ist Teil einer jahrzehntelangen Diskussion. Zwar wurde „In My Life“ ursprünglich John Lennon zugeschrieben, im Album-Beiheft ist das Duo Lennon-McCartney als Songwriter eingetragen. Zehn Jahre nach Albumveröffentlichung behauptete McCartney jedoch in einem Interview, dass er die komplette musikalische Komposition arrangiert hätte. Kurz vor seinem Tod erklärte Lennon, er hätte den Text und den Großteil der Musik geschrieben, während sein Bandkollege Teile der Harmonien beigesteuert hätte.

Nun haben der Statistiker Mark Glickman von der Harvard-Universität sowie ein Mathematiker erforscht, wer im Streit vermutlich recht hat. Demnach liegt die mathematische Wahrscheinlichkeit bei weniger als 1 zu 50, dass McCartney die Musik zum Text komponiert hat.

Die Tonhöhe als Beweis

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Zu diesem Ergebnis sind die Wissenschaftler gekommen, indem sie Akkorde, deren Folgen und Melodien von eindeutig zugeordneten Beatles-Werken zwischen 1962 und 1966 verglichen. Der Hauptschlüsselpunkt der Annahme seien die Vokal-Frequenzen der Songs: Während McCartneys Tonhöhen oft variiert haben und Komplexität zeigten, wären Lennons Vokal-Melodien homogen geblieben, so Glickman. Demnach muss der 76-Jährige McCartney sich einfach falsch erinnern.

Der Musiker selbst kommentierte die Forschungsergebnisse bislang nicht.

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