Kritik: Foo Fighters live in Hamburg – „Sing it for Beyoncé!“

Und die Mähne flattert im Sommerwind: Da, auf dem Steg in der Menge – eines der wenigen Male, in denen der an diesem Abend überhaupt zum Einsatz kommt – da muss Dave Grohl schon mal zugeben, sich gerade wie so ein richtiger Rockstar zu fühlen. Und während die Haare wirbeln, widmen wir ausgerechnet der Pop-Ikone sein „My Hero“: „So muss sich Beyoncé fühlen! Sing it for Beyoncé!“


„Egal, wie weit wir reisen, egal wie viele Shows wir spielen, es ist immer noch beste Job der Welt.“ Die Lobhudeleien ähneln sich auf Konzerten der Foo Fighters, das Versprechen „Es wird eine laaaaaange Nacht, Motherfuckers!“ ist für Grohl aber schlichtweg Ehrensache. Unter zweieinhalb Stunden lässt die Band inzwischen niemanden mehr nach Hause – vorausgesetzt seine Kinder haben ihn nicht wieder mit einem lästigen Kita-Keim angesteckt. So geschehen bei Rock am Ring, als sich die Band notgedrungen durch die wichtigsten Songs hechelte, weil das Gröhlen in Krächzen umschlug. Auf dem Festival teilten sich die Foo Fighters mit weiteren Acts 70.000 Besucher. Heute sind allein für die Band 60.000 angereist.

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„Das hier ist das größte Konzert, das wir je in Deutschland gespielt haben!“ Wenn man es genau nimmt, waren es sogar noch mehr: Sogar noch fünf Kilometer entfernt konnte man beim Mittagessen auf dem Balkon beim Soundcheck zuhören und auch die Show am Abend war dank lauem Lüftchen noch zu vernehmen.

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Von Routine möchte man bei einem Konzert der Oberliga ungern sprechen – auch wenn Abläufe, Songübergänge und die Coverversionen („Under Pressure“, „Blitzkrieg Bop“, „Another One Bites The Dust“) natürlich keinen eingefleischten Fan mehr überraschen. Immerhin: Das Mash-up von Lennons „Imagine“ und Van Halens „Jump“ bekamen die Deutschen jetzt auch erstmals live zu hören. Als „Botschafter für Rock und gute Laune“ lässt Grohl seine Fans beim Schunkeln noch ein bisschen enger zusammenrücken.

Auch die Vorbands sind beim einzigen deutschen Headline-Konzert handverlesen: Mit Wolf Alice und The Kills bringen sich die Foo Fighters gleich ein paar gute Freunde und Verwandte mit. Und da man ja nicht jeden Tag mit Alison Mosshart verreist, nimmt die Band den gemeinsamen Track „La Dee Da“ vom neuen Album mit ins Programm:

https://www.instagram.com/p/Bj2_M2ChDH_/

„Wann geht denn bei euch die Sonne unter?!“ Halb zehn jedenfalls nicht – die großen Lichtshow-Momente wirken erst bei „Best of You“ so richtig, da ist aber auch schon fast wieder Schluss:

https://www.instagram.com/p/Bj3I8AFBu4R/

Tschüss sagen will heute keiner so richtig. Nur der Lärmschutzbeauftragte der Stadt hätte jetzt gern, dass nun doch mal Ruhe im Wohngebiet einkehrt. Aber sie kommen ja wieder, irgendwann – noch so ein Versprechen, das Grohl garantiert halten wird. Zweifel daran sind völlig unbegründet.

https://instagram.com/p/Bj3nlYeBMAx/

Die Setlist der Foo Fighters in Hamburg:

Run

All My Life

Learn to Fly

The Pretender

The Sky Is a Neighborhood

Rope

Sunday Rain

My Hero

These Days

Walk

Another One Bites the Dust / Imagine / Jump / Blitzkrieg Bop (Band-Intros)

Under Pressure (Queen-Cover)

Monkey Wrench

Wheels

Breakout

Dirty Water

This Is a Call

La Dee Da (mit Alison Mosshart von The Kills)

Best of You

Everlong

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