Patrick Cowley
Afternooners
Reissues eines HI-NRG-Pioniers: dunkle Midtempo-Disco-Stücke, Kieks-, Zisch- und Sirrgeräusche. Nicht nur gut zum Kopulieren!
Patrick Cowley gehört zu den großen popmusikalischen Pionieren der 70er-Jahre. Als Beatbastler und Synthesizerspieler prägte er wesentlich die rein elektronische, hoch energetische und schnelle Hi-NRG-Variante von Disco. Er spielte 1977 in Sylvesters legendärer Drag-Hymne „You Make Me Feel (Mighty Real)“ und komponierte mit „Menergy“ 1981 den beliebtesten Tanzflurfeger der schwulen Klubszene, kurz bevor er an der damals noch undiagnostizierten Aids-Krankheit verstarb.
Seine Musik war ebenso effektiv funktional hinternkickend wie klanglich avantgardistisch: Anders als die meisten seiner Zeitgenossen gebrauchte er die Elektronik nicht zum Imitieren analoger In-strumente, sondern zum Erschaffen neuer, futuristischer Klänge. Das kommt besonders auch in den Filmkompositionen zur Geltung, die er in seinen letzten beiden Lebensjahren für das kalifornische Schwulenporno-Studio Fox anfertigte. Zum Beispiel für die epische Blowjob-Meditation „Afternooners“, deren Soundtrack jetzt erstmals als Doppel-LP veröffentlicht wird: tolle dunkle Midtempo-Disco-Stücke mit entspannt voranschubbernden Bässen, verlangsamtem Kuhglockengeklingel, Kieks-, Zisch- und Sirrgeräuschen und allerlei anderem gut gelaunt in den Mix geknittelten Klangklimbim.
Taugt nicht nur zum Kopulieren! (Dark Entries)