Lee Ranaldo
Electric Trim
Dad-Rock, Sonic Youth, Jonathan Lethem – und viel Groove
Die ersten beiden Alben, die Lee Ranaldo nach dem ziemlich hässlichen Ende von Sonic Youth veröffentlichte, klangen, als wollte er sich bei Wilco um einen neuen Job bewerben. Man könnte das Dad-Rock nennen, aber es gibt nun wirklich Schlimmeres, als die Väter dieser Welt mit guter Gitarrenmusik zu unterhalten, die immer noch genügend Widerhaken hat, um aufregend zu sein.
Der spanische Produzent Raül Fernández Miró aka Refree hat für „Electric Trim“ nun den Dad-Rock-Ranaldo mit dem Sonic-Youth-Ranaldo verbunden und zugleich das klangliche Spektrum ein bisschen erweitert, neben Ranaldos Tourband um den Sonic-Youth-Schlagzeuger Steve Shelley und den üblichen Gast-Slot für Wilco-Gitarrist Nels Cline singt Sharon Van Etten ein Duett.
Die Songs, zu denen der US-Autor Jonathan Lethem („Die Festung der Einsamkeit“) einige Texte beigesteuert hat, grooven ein bisschen mehr, entwickeln gar einen Pop-Appeal, winden und verwandeln sich und sind mit geradezu pittoresken Drones und Feedbacks geschmückt. (Mute)