Paul Walkers Unfalltod: Wusste Porsche vorab von technischen Problemen?

Angebliche Mails sollen Porsche belasten: Wusste der Autohersteller etwas über die Schwächen des Auto-Modells, in dem der Schauspieler Paul Walker ums Leben kam?

Es war ein Schock für viele Filmfans, als sie im November 2013 davon erfuhren, dass „Fast and Furious“-Star Paul Walker bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Die Umstände waren grausam: Auf dem Rückweg einer Charity-Veranstaltung kamen Roger Rodas und sein Beifahrer Walker in ihrem Porsche Carrera GT von der Straße ab und verbrannten in dem völlig zerstörten Wagen bis zur Unkenntlichkeit.

80 km/h zu schnell

Sowohl die Tochter als auch der Vater des Schauspielers erhoben damals Anklage gegen den Autohersteller Porsche, da sie der Meinung waren, der Sportwagen habe bereits zuvor technische Probleme gehabt. Ein Gutachten ergab zu jener Zeit allerdings, dass sowohl die angeblich über neun Jahre alten Reifen des Autos sowie die überhöhte Geschwindigkeit (über 150 km/h statt der erlaubten 72) die Ursache des Unfalls waren.

Nachträglich redigierte Mails

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Nun sollen jedoch laut „TMZ“  Mails aufgetaucht sein, die beweisen sollen, dass die Mitarbeiter des Fahrzeugherstellers mit Hauptsitz im baden-württembergischen Stuttgart Kenntnis von technischen Problemen hatten, welche für das Modell Carrera GT typisch waren – und sich über diese sogar lustig gemacht haben sollen. Der Anwalt der Tochter des Hollywood-Stars sei mit Hilfe eines nicht näher genannten Programms auf die brisanten Inhalte der Mails aus dem Jahr 2006 gestoßen, die ihm zufolge für die „offizielle“ Version nachträglich redigiert worden waren.

Schon damals 200 Autos mit Totalschaden

In einer dieser Nachrichten berichte beispielsweise einer der Mitarbeiter von einem schlimmen Unfall, in den besagtes Fahrzeugmodell verwickelt gewesen sei, ebenso wie gut 200 andere Autos derselben Baureihe – und freue sich für all jene, die nach wie vor einen Carrera GT besitzen würden, denn: „Schließlich werden die Exemplare jetzt rar.“ Ein anderer Porsche-Angestellte nehme die Probleme nicht so sehr auf die leichte Schulter, schreibe, er habe jedes Mal Angst, mit seinem Auto zu fahren – aufgrund der zahlreichen Unfälle, die sich mit diesem Modell bereits ereignet haben.

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Bisher bestreitet Porsche den Vorwurf, etwas mit dem tragischen Tod Paul Walkers zu tun zu haben, doch der Anwalt seiner Tochter, Jeff Milam, möchte den Fall nun noch einmal intensiv angehen: „Eine ethisch korrekt handelnde Firma hätte die Autos vom Markt genommen, oder wenigstens die Besitzer vor den Gefahren des Modells gewarnt.“

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