Gibt es den Echo bald nicht mehr im TV zu sehen?

Das Erste hat angekündigt, die Echo-Verleihung ab 2017 nicht mehr zu übertragen. Der Musikpreis sei „erschöpft und müde“.

„Wenn Musiker, für die der Preis vergeben wird, sich mehr Zuspruch davon versprechen, dass sie auf der Bühne ‚ihren‘ Preis dissen und schlecht machen, wie kann der Zuschauer zuhause Spaß daran haben?“, sagt Thomas Schreiber, der Unterhaltungskoordinator für das Erste im Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Er begründet mit diesen Worten, dass das öffentlich-rechtliche Programm ab 2017 den Echo nicht mehr live übertragen wird.

Derzeit wird gemutmaßt, ob Schreibers Worte bezüglich des Diss an Sido gerichtet sein könnten. Der Rapper hatte bei der 25. Echo-Verleihung Witze über den Award gemacht. Er hatte trotz vierfacher Nominierung keinen Preis gewonnen, sagte aber: „Die sind so dumm hier beim Echo.“

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Man sei der Meinung, dass der Musikpreis, der trotz Kritik von Musikern, Fans und Medien stets passable Einschaltquoten einfuhr, inzwischen „müde und erschöpft“ sei. Wie Schreiber mitteilt, habe ihm die Deutsche Phono-Akademie, die den Echo ausrichtet, keine Argumente liefern können, um die Relevanz der Verleihung spürbar zu erhöhen.

Keine Relevanz mehr

Das Erste wird im kommenden Jahr mit der „Bambi“-Verleihung nur eine einzige Preisverleihung zeigen – vor allem aus Gründen der Relevanz. Schreiber: „Die Herausforderung für jede Preisverleihung ist die Frage ‚Warum muss ich das heute Abend einschalten?‘, und da schneidet der Bambi im Vergleich nicht so schlecht ab.“

Für den Echo, bei dem die Preise nach Verkaufszahlen verliehen werden und die so zum Teil im voraus erahnen lassen, wer am Ende die Trophäe nachhause nehmen wird, scheint das inzwischen nicht mehr zu gelten. Ob der Musikpreis stattdessen eine andere TV-Heimat findet, ist derzeit noch nicht klar.

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