„Postfaktisch“ ist das Wort des Jahres 2016
Der Begriff "postfaktisch" war im politischen Geschehen in diesem Jahr prägend. Nun hat die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt gegeben, dass "postfaktisch" daher zum Wort des Jahres gewählt wird
Auf ihrer Internetseite schreibt die GfdS über die Entscheidungsfindung: „Nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern seine Signifikanz bzw. Popularität stehen bei der Wahl im Vordergrund: Auf diese Weise stellen die Wörter eine sprachliche Jahreschronik dar, sind dabei jedoch mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden.“
Einer hat die Bedeutung des Begriffes schon vor Monaten erkannt: Satiriker Jan Böhmermann.
Die Wörter des Jahres 2016 im Überblick:
1. postfaktisch
2. Brexit
4. Schmähkritik
5. Trump-Effekt
6. Social Bots
7. schlechtes Blut
8. Gruselclown
9. Burkiniverbot
10. Oh, wie schön ist Panama
Die Gesellschaft der deutschen Sprache wählt das Wort des Jahres seit 1977 alljährlich. Eine ehrenamtliche Jury aus Linguisten und Journalisten kürt zudem jedes Jahr ein „Unwort“. Die kritische Aktion möchte damit einen sensibleren Umgang mit Sprache fördern. Bis zum 31. Dezember kann jede Bürgerin und jeder Bürger schriftlich Vorschläge einreichen mit kurzer Begründung und Quellenangaben.
2015 entschied sich die GfdS für „Flüchtlinge“ als Wort des Jahres: In der Begründung hieß es damals, dass das Wort sprachlich von Interesse sei, da es mit dem Suffix „-ling“ gebildet wird, das „für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig“ klinge.