Manchmal ist weniger mehr, aber bei Agnes Obel ist das Wenige ja so viel. Die dänische Liedermacherin braucht für ihre schwebenden Melodien nur Klavier, Streicher, hier und da eine Harfe und ihre filigrane Stimme.

So war es bei ihrem mehrfach mit Platin gekrönten Debüt, „Philharmonics“ von 2010, so war es bei dem noch beachtlicheren Nachfolger, „Aventine“ von 2013, und so ist es auch jetzt. Noch dringlicher sind ihre Stücke geworden, weniger in sich gekehrt. Man möchte fast „cineastisch“ sagen, wenn das nur nicht so nach „Pomp“ klänge, denn das passt nicht zu Obel.

Wie eine Elfe

Der Elfenvergleich mag naheliegen, doch damit unterschlägt man die fast herbe Anmut ihrer Kompositionen zwischen erdiger Kammermusik, Folk­einflüssen und Pianoetüden. Das Album erscheint im Herbst – das passt.