808 State: Keyboarder Andrew Barker mit 53 Jahren gestorben
Ein Blick zurück auf die Rave-o-lution, die von Manchester um die Welt ging.
In der Electro-Szene sorgte die Nachricht vom Tod von Andrew Barker für Betroffenheit. „Ich kenne ihn seit 35 Jahren. Ein Freudenbringer und Herzensmensch“, kondolierte etwa DJ Dave Haslam. „Absolut herzzerreißende Neuigkeiten. Ich liebe dich und werde dich vermissen“ schrieb Happy-Mondays-Sängerin Rowetta via Twitter.
Das langjährige Mitglied der Manchester-Formation 808 State war diese Woche mit nur 53 Jahren „nach kurzer, schwerer Krankheit“ in seiner nordenglischen Heimat verstorben.
Fusion von Rockbeats und Elektronik
Bill Brewster, Schriftsteller, DJ und Club-Chronist in „Last Night A DJ Saved My Life“, erinnert nun in seinem Nachruf bei Mix Mag noch einmal an die bahnbrechende Fusion von Rockbeats und Elektronik, in deren Zentrum 808 State stand: „Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere zogen sie Tausende zu ihren schweißgetränkten Live-Shows: 1991 mit Björk im Support kamen fast 15.000 Raver in Manchesters G-Mex. Ein paar Jahre später dann der Gig für fast 9.000 Fans in der nahegelegenen Castlefield Arena, den sie selbstironisch unter „low key“ einordneten“.
Bereits die Urformationen von 808 State war mit Graham Massey, Martin Price und Gerald Simpson eine Art Supergroup der Rave-Bewegung. Im Bandnamen führten sie einen „Helden“ der Bewegung, den Acid-House-Drumcomputer Roland TR-808.
Mit „Pacific State“ hatten sie Anfang der 1990er einen Top-Ten-Hit, der anfangs als titelloser Dance-Track konzipiert war. Andrew Barker stieß vom bahnbrechenden DJ-Kollektiv The Spinmasters zu Massey und Price, als Simpson unter dem Namen A Guy Called Gerald seine Solo-Karriere ausbaute.
In den folgenden Jahren war das Kollektiv für 14 Alben, darunter 1994 „Ex:el“ mit Björk, und dutzende Remixe für internationale Stars verantwortlich. Im Oktober 2019 erschien ihr Spätwerk „Transmission Suite“. Bis hinein in die Pandamie hatten Barker und Kollege Graham Massey an Tourplänen gearbeitet…