5 Bands, die nach dem Tod eines Originalmitglieds erfolgreicher wurden
Von AC/DC bis Red Hot Chili Peppers: Diese Bands wurden nach dem Tod eines Mitglieds noch bekannter.
Sieben Jahre nach dem Tod ihres Frontmanns Chester Bennington meldeten sich Linkin Park 2024 mit neuem Album, neuer Besetzung und Tour zurück — und das Interesse war größer denn je. Zwar war die Gruppe bereits zu Chesters Lebzeiten ein internationaler Headliner-Act und eine der großen Bands im Rockbusiness, doch mit der medial perfekt inszenierten Wiedervereinigung (inklusive der nicht unumstrittenen neuen Frontfrau Emily Armstrong) erlebt sie einen Hype, wie ihn die Band gefühlt noch nie zuvor hatte.
Linkin Park sind nicht die einzigen, die nach dem Verlust eines wichtigen Bandmitglieds noch erfolgreicher wurden oder sogar erst ihren Karrierehöhepunkt erreichten. Wir werfen einen Blick auf fünf Bands, die ihre größten Erfolge nach dem Tod eines Bandmitglieds erlebten. Einen Zusammenhang zwischen Todesfall und Popularitätsschub zu konstruieren, wäre dennoch gewagt – und sicher nicht zutreffend. Die hier gelisteten Bands hätten sicher auch dann noch Hits gelandet, wenn eines ihrer Mitglieder nicht gestorben wäre.
1 The Rolling Stones
Brian Jones hatte den Sound, die Ästhetik und den Erfolg der Rolling Stones maßgeblich mitgeprägt. Als er 1969 im Alter von 27 Jahren starb, hatte die Band bereits eine Reihe von Klassikeralben wie „The Rolling Stones“ (1964), „Out of Our Heads“ (1965), „Aftermath“ (1966), „Beggars Banquet“ (1968) und „Let It Bleed“ (1969, gut da war Jones schon nur noch marginal dabei und wurde während der Aufnahmen gefeuert und ersetzt) veröffentlicht und mit Songs wie „(I Can’t Get No) Satisfaction“ und „Paint It Black“ große Hits gelandet. Was danach folgte (zunächst mit Mick Taylor, später schließlich mit Ronnie Wood), war aber noch größer: Die Stones stiegen zu einer der größten Live-Bands aller Zeiten auf, spielten jahrzehntelang in ausverkauften Stadien – und tun das bis heute. Das erfolgreichste Album der Band, „Sticky Fingers“, war das erste nach Jones’ Tod.
2 The Allman Brothers Band
Ohne den Leadgitarristen Duane Allman hätte es die Allman Brothers und das legendäre Album „At Fillmore East“ nie gegeben. Das erfolgreichste Album aber veröffentlichte die Band erst nach dem tragischen Tod Allmans, der am 29. Oktober 1971 bei einem Motorradunfall ums Leben kam. 1973 brachte die Gruppe das Album „Brothers and Sisters“ heraus, das mit Hits wie „Ramblin’ Man“ und „Jessica“ zum kommerziell erfolgreichsten Album der Allman Brothers wurde.
3 AC/DC
Als Brian Johnson 1980 als neuer Frontmann der australischen Hardrocker AC/DC bekanntgegeben wurde, trat er in große Fußstapfen: Johnson ersetzte Bon Scott, den ikonischen Frontmann einer der größten Bands aller Zeiten, der am 19. Februar 1980 im Alter von 33 Jahren an einer akuten Alkoholvergiftung starb. Scott war kein AC/DC-Gründungsmitglied, der erste Sänger der Band war Dave Evans, aber er war der Sänger, der AC/DC zum Erfolg führte. Im Jahr zuvor hatte die Band „Highway to Hell“ veröffentlicht und war bereits schwer erfolgreich. Mit dem Nachfolgealbum „Back in Black“ legten Angus Young & Co. aber noch eins drauf: über 50 Millionen verkaufte Alben und der Aufstieg zum internationalen Stadion-Act. Den Unterschied zwischen Bon Scott und Brian Johnson sah Angus Young in einem Interview mit „Far Out“ einst übrigens in deren Humor: „Sie hatten einen anderen Sinn für Humor. Bons Humor war subtiler“, erklärte er. „Man fragte sich, wovon er sprach, und eine halbe Stunde später musste man sich vor Lachen krümmen, als man es endlich begriffen hatte. Brian ist genauso clever, aber sein Humor ist viel direkter. Man versteht ihn sofort“, so der Gitarrist.
4 Metallica
Am 27. September 1986 erlebten Metallica einen Schock: Bei einem Unfall im Bandbus kam Bassist Cliff Burton ums Leben. Metallica hatten zu diesem Zeitpunkt drei Alben veröffentlicht: „Kill ’Em All“, „Ride the Lightning“ und „Master of Puppets“. Auch wenn die Band zu diesem Zeitpunkt bereits durchaus einflussreich und in Metalkreisen bekannt war, den großen Ruhm sollte Burton nicht mehr miterleben. 1991 wurden James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Burtons Nachfolger Jason Newsted mit „Metallica“, alias „The Black Album“, zu weltweiten Superstars und einem Stadion-Act. James Hetfield verriet 2024 im Podcast „The Metallica Report“, dass Cliff Burton immer noch ein großer Teil der Sache ist:„Auf jeden Fall. Cliffstill lebt in jedem von uns. Die Art und Weise, wie er in mir lebt, besteht darin, dass ich ihn kanalisieren kann, indem ich sage: ‚Cliff, was wäre genau hier wirklich cool? Und das tue ich - ich schätze ihn so sehr, dass ich ihn immer noch um Hilfe bitte. Und ich frage mich: „Würde Cliff das gefallen? Das ist für mich ein ziemlich hoher Standard. Wir haben schon hohe Ansprüche an uns selbst, aber wenn ich Cliff beeindrucken konnte, war es ein guter Tag“, so der Frontman.
5 Red Hot Chili Peppers
Zwei Jahre nach Cliff Burton, am 25. Juni 1988, hatten auch die Red Hot Chili Peppers einen herben Verlust zu beklagen. Ihr Gitarrist Hillel Slovak starb an einer Überdosis Heroin. 1988 trat John Frusciante, der von Slovak extrem beeinflusst war an seine Stelle – und drei Jahre später, genau im selben Jahr wie Metallica, erschien mit „Blood Sugar Sex Magik“ jener Longplayer, der aus Kiedis, Flea, Smith und Frusciante eine der größten Bands unserer Zeit machte. Flea nannte Slovak einst einen „Künstler, Musiker, Intellektueller und ein ausgelassener und übermütiger Spaßvogel“ – und erklärte, dass es ohne ihn die Red Hot Chili Peppers nie gegeben hätte.