10 gruselige Fakten zu „Poltergeist“
Was hat es mit dem Todes-Fluch auf sich, der die Schauspieler befiel? Und wer genau führte eigentlich Regie? 10 Fakten zu „Poltergeist“.
01. Wer hat Regie geführt?
Bis heute hält sich das Gerücht, in Wahrheit hätte nicht Tobe Hooper, sondern Steven Spielberg die Dreharbeiten geleitet. Spielberg bestreitet dies, Hooper sagte dazu nichts (und er verstarb am 26. August 2017). 2017 goss der damalige Kamera-Assistent und heutige Regisseur, John Leonetti, Öl ins Feuer. Spielberg sei an die Vorproduktion von „E.T.“ gebunden gewesen und hätte deshalb nur außervertraglich agieren können. Offiziell fungierte der 36-Jährige Regie-Star als Produzent – sein Debüt in dieser ausführenden Rolle.
Tatsächlich lässt sich eine Ähnlichkeit zu Spielbergs damaligen Themen – Zerfall der Familie, Comeback der Familie, Humor und Wärme der Vorstädter, BMX-Räder, Faszination für „Star Wars“– im „Poltergeist“ nicht abstreiten. Kollege Tobe Hooper war damals eher Schock-Fans ein Begriff, er führte Regie u.a. beim „Blutgericht in Texas“ („The Texas Chain Saw Massacre“) und der TV-Adaption von Stephen Kings „Brennen muss Salem“.
AmazonAngeblich hätte Spielberg „Poltergeist“ auch offiziell als Regisseur verfilmt – falls Hooper dessen Regieangebot für „E.T.“ angenommen hätte.
02. Spielbergs Filmografie hat „Poltergeist“ zwar nicht geschadet …
… aber wäre er hier als Regisseur gelistet worden, seine Gewinnstrecke hätte eine leichte Unterbrechung erlitten. Seit „Der weiße Hai“ von 1975 hatte Spielberg fast nur Hits: „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“ (1977) und „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981) waren Box-Office-Erfolge, später würde „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984) den Lauf fortführen; lediglich „1941“ ging 1979 an der Kasse unter.
„Poltergeist“ blieb mit einem Einspielergebnis von 76 Millionen Dollar etwas hinter den Erwartungen zurück. Am Ende reichte es für Platz acht der erfolgreichsten Filme im Jahr 1982. Auf dem ersten Rang: Spielbergs „E.T.“ mit 359 Millionen. Aber der Filmemacher liebte beide Babys: „E.T. war das Flüstern, ‘Poltergeist‘ der Schrei“, sagte er.
03. Grusel-Clowns gab es schon vor Stephen King
Zwar begann Stephen King seinen bis heute berühmtesten Roman, „Es“, im selben Jahr, in dem „Poltergeist“ ins Kino kam: 1982. Aber erst vier Jahre später war er mit der Geschichte über den außerirdischen Gestaltwandler, der Kindern gegenüber vor allem als Clown Pennywise gegenübertritt, fertig.
Heute gilt Pennywise als Inbegriff des Grusel-Clowns. Aber in „Poltergeist“ ist es die von Geisterhand animierte Spielzeugpuppe, mit der Hooper und Spielberg die Ängste der Kinder weckten: Wer beobachtet mich im Schlaf, wer lauert unter dem Bett? Lustigerweise sei King gar angeboten worden, das Drehbuch zu schreiben, die Verhandlungen scheiterten.
Die Clownpuppe fristet heute ihr Dasein in einer „Planet Hollywood“-Filiale in Caesars Palace, Las Vegas.
04. Der Poltergeist-Fluch
Mehrere Crewmitglieder starben in den Jahren nach der Premiere 1982 auf auffällige Weise. Dominique Dunne (in der Rolle der Dana Freeling) wurde noch im selben Jahr von ihrem Lebensgefährten bis zum Gehirntod gewürgt, sie erlag der Verletzung fünf Tage später im Alter von 22.
Heather O’Rourke (Carol Anne) starb 1988 im Alter von 12 Jahren an an den Komplikationen einer Notoperation infolge eines Darmverschlusses. Ihr letzter Film war „Poltergeist III“. Beide Schauspielerinnen haben ihr Grab auf dem Friedhof Westwood Memorial Park in Los Angeles.
Lou Perry (Pugsley) wurde 2009 von einem Dieb, der sich an seinem Auto zu schaffen machen wollte, per Axt erschlagen, er wurde 67.
Alle drei Todesfälle bedienen die Fan-Theorie, dass auf „Poltergeist“ ein Fluch liegt. Der Fluch habe seinen Ursprung in der Tatsache, dass bei den Dreharbeiten echte Skelette als Effekt eingesetzt worden waren.
Falls der Fluch existiert, hat Richard Lawson (Geisterforscher Ryan) Glück gehabt. Er war 1992 an Bord eines Linienflugzeugs, das abstürzte. Von den 51 Passagieren kamen 27 ums Leben, Ryan gehörte zu den Überlebenden.
05. Poltergeist-Fluch, die Zweite:
In Robbies (Oliver Robins) Zimmer hängt ein Poster vom Superbowl XXII, das erst sechs Jahre später stattfinden würde. Heather O’Rourke starb in jenem Jahr, 1988, in San Diego – einem Tag nach dem Football-Meisterschaftsfinale, das stattfand in: San Diego.
06. Hommage von „The Sixth Sense“
Eher unbemerkt zollte Regisseur M. Night Shyamalan mit seinem Geister-Drama „The Sixth Sense“ (1999) dem „Poltergeist“ Tribut. Als Mutter Lynn (Toni Collette) kurz die Küche verlässt und dann wiederkommt, sitzt ihr Sohn Cole (Haley Joel Osment) ruhig am Tisch, aber alle Schranktüren stehen offen, geöffnet von den toten Seelen. Im „Poltergeist“ geschieht dasselbe (mit Jobeth Williams als Mutter und Heather O’Rourke als Tochter).
07. Spielberg stand sich bei den Oscars selbst im Weg
„Poltergeist“ wurde für drei Academy Awards nominiert und war Mitfavorit in seinen Kategorien – und ging in allen drei Fällen leer aus. Gewinner: „E.T.“, für den Soundschnitt, die Spezial-Effekte sowie, im Rennen der Giganten, für den Soundtrack: Jerry Goldsmith hatte gegen John Williams das Nachsehen.
Bei YouTube gibt es übrigens das Titelstück „Carol Anne’s Theme“ als unveröffentlichte Version mit Gesang –„Bless This House“.
08. Killer Line
Das American Film Institute (AFI) wählte einen Satz aus „Poltergeist“ in seine Liste der „100 besten Filmzitate“: „They’re here“, „sie sind hier“, schaffte es auf Platz 69. Mit diesen Worten kündigt Carol Anne den Eintritt der Poltergeister ins Haus an.
Dieser Quote befindet sich in guter Gesellschaft, eingerahmt von „Is It Safe?“ („Der Marathon-Mann“) auf der 70. und „Here’s Johnny“ (aus „Shining“) auf 68.
Auf Platz eins steht übrigens nicht das „Pate“-Zitat „I’m Gonna Make Him An Offer He Can’t Refuse“, das schaffte es nur auf den zweiten Rang. Die Spitzenposition belegt: „Frankly, My Dear, I Don’t Give A Damn“ aus „Vom Winde verweht“.
09. Bodycount
Anzahl der getöteten Menschen in „Poltergeist“: 0. Anzahl der gestorbenen Tiere: 1 (Vogel)
10. Wer spukt da?
Streng genommen ist der Geist kein Poltergeist, sondern ein normaler Geist, der halt etwas sauer ist. Poltergeister schießen sich auf Personen ein, die sie überallhin verfolgen, unabhängig vom Haus.
Im Film aber geht es um das Anwesen, das die Freelings bewohnen, das die Ruhe der Toten stört: eine ehemalige Indianer-Grabstätte.