35 Jahre Lockerbie-Anschlag: Diese Stars verpassten den Flug
Unter denjenigen, die den Flug nicht antraten oder verpassten, gab es einige bekannte Namen
Am 21. Dezember jährt sich der Lockerbie-Bombenanschlag zum 35. Mal: Im Jahr 1988 explodierte ein Flugzeug der Pan American World Airways, Flug 103, auf dem Weg von London-Heathrow nach JFK in New York über der schottischen Stadt Lockerbie. Zuvor war eine Bombe an Bord detoniert – alle 259 Menschen im Flugzeug kamen ums Leben, dazu 11 Menschen am Boden in Lockerbie, gestorben durch herabfliegende Trümmerteile. Die Untersuchungen zum Absturz ergaben, dass die Bombe in einer Kassette versteckt war, in einem Koffer im Laderaum des Flugzeugs.
Laut Urteil schottischer Strafgerichte wurde der Anschlag von libyschen Geheimdienstlern befohlen – ein Akt des Staatsterrorismus. Zwei Verdächtige, Abdelbaset al-Megrahi und Lamin Khalifah Fhimah, wurden angeklagt. Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi hatte eine Beteiligung zeit seines Lebens bestritten, allerdings zahlte das Land 2,46 Milliarden US-Dollar Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer.
Im Jahr 2001 wurde al-Megrahi in einem Prozess vor einem schottischen Gericht für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Fhimah erhielt einen Freispruch. Al-Megrahi wurde 2009 aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen und kehrte nach Libyen zurück. Er starb 2012.
Unter den Passagieropfern befand sich unter anderem der 50-jährige UN-Kommissar für Namibia (damals Südwestafrika) Bernt Carlsson, der am folgenden Tag an der Unterzeichnungsfeier des New Yorker Abkommens im UN-Hauptquartier teilnehmen sollte. Weiterhin James Fuller, ein amerikanischer Automobilmanager, der für Volkswagen arbeitete. Ebenfalls an Bord waren der irische Olympia-Segler Peter Dix und Rockmusiker Paul Jeffreys und dessen Ehefrau.
Es gibt einige Prominente, die Flug 103 verpassten – was zu Verschwörungstheorien führte, dass die US-Regierung gewarnt gewesen sein könnte und diese Warnung vor einem Terroranschlag an „bestimmte, wichtige Leute“ weitergab.
Ihren Flug nicht angetreten haben:
Die Four Tops. Das Soul-Quarett verpasste den Flieger in die USA. Sie kamen zu spät aus dem Aufnahmestudio.
Sex-Pistols-Sänger John Lydon alias Johnny Rotten. Zu verdanken seiner Frau Nora, mit der er die Maschine betreten hätte – aber sie habe ihre Koffer nicht rechtzeitig gepackt. „Als wir begriffen, was passiert war, schauten wir uns nur an und wären beinahe zusammengebrochen.“
Dazu gibt es – nicht bestätigte – Meldungen oder Aussagen über weitere Prominente, die auf PA103 gebucht gewesen wären waren, aber den Flug nicht antraten: Roelof „Pik“ Botha, damaliger Außenminister von Südafrika; John Thomas McCarthy, US-Botschafter im Libanon; Chris Revell, Vize-Direktor des FBI; Steven Greene, Verwaltungsbeamter im Büro der DEA.
Und nicht zuletzt Jennifer Rush. In einem Interview sagte die Popsängerin, dass sie für den Flug nach New York gebucht war. Sie buchte aber um und flog dann mit Lufthansa nach New York zurück.
Gedenkzeremonien für die Opfer gibt es bis heute. So wird an der Syracuse University jedes Jahr am 21. Dezember zur Erinnerung an die 35 gestorbenen Studenten ein Gottesdienst abgehalten – um 14:03 Uhr (19:03 Uhr schottischer Zeit), der Uhrzeit der Explosion. Außerdem vergibt die Hochschule jedes Jahr zwei „Lockerbie-Stipendien“ an Studenten der Lockerbie Academy.