30 wichtige Alben, die im Jahr 1994 erschienen sind
Das Jahr 1994 hat viele wegweisende Alben vorgebracht – 30 davon stellt ROLLING STONE hier vor.
Nine Inch Nails – „The Downward Spiral“
„The Downward Spiral“ ist ein düsteres Meisterwerk des Industrial Rock: Trent Reznors Tour de Force erkundet intensive Emotionen und wird von vielen Kritikern als eines der einflussreichsten Alben der Neunziger bezeichnet. Und auch wer dem Sound wenig abgewinnen kann, kennt mindestens einen Track des Albums, denn „Hurt“ wurde 2002 von Johnny Cash in einem markerschütternden Cover wiederbelebt.
The Black Crowes – „Amorica“
„Amorica“ griff die Southern-Rock-Wurzeln der Band auf und ließ zugleich neue klangliche Höhenflüge zu. Das Cover des Albums, das einen String zeigt, aus dem Schamhaare herausragen, stammte aus einem Hustler-Magazin und sorgte seiner Zeit – natürlich – für Diskussionen. Es lenkte glücklicherweise jedoch nicht von der musikalischen Tiefe ab.
Pearl Jam – „Vitalogy“
„Vitalogy“ war die Weiterentwicklung, die Pearl Jam nach „Vs.“ brauchten. Mit eindringlichen Songs wie „Better Man“ und „Corduroy“ konnten Eddie Vedder und Co. trotz der Abkehr vom Grunge jedoch auch dort weiterspielen, wo sie ihre Fans ein Jahr zuvor abgesetzt hatten.
Mark Lanegan – „Whiskey For The Holy Ghost“
Eine Reise durch Schmerz, Liebe und Selbstfindung: Lanegan gelang es mit diesem Album aus Folk-, Blues- und Alternative Rock, unter die Haut gehende Geschichten in Songs zu verwandeln und rohe Emotionen in Musik zu übersetzen. Die fesselnde Atmosphäre des Albums überzeugte nicht zuletzt dank Lanegans nikotin- und bourbongetränkter Stimme.
The Melvins – „Stoner Witch“
The Melvins standen 1994 für eine Fusion aus Grunge, Sludge und experimentellem Rock, die schon mit dem Opener „Skweetis“ sofort spürbar wurde. Langsame, schleppende Passagen wechseln sich anschließend mit explosiven, energetischen Ausbrüchen ab und Songs wie „Queen“ und „Revolve“ zeigen die musikalische Experimentierfreude der Melvins.
Digable Planets – „Blowout Comb“
„Blowout Comb“ ist ein triumphales Meisterwerk des Jazz-Rap und ein unbestreitbarer Meilenstein in der Hip-Hop-Geschichte. Das Album setzt geschickt Samples ein, die von tiefen Basslinien bis zu jazzigen Saxophonriffs reichen. Die lyrische Raffinesse und das sozialpolitische Bewusstsein, die in Tracks wie „Black Ego“ und „Graffiti“ zum Ausdruck kommen, verleihen der Platte eine zeitlose Relevanz.
Cranberries – „No Need To Argue“
„No Need to Argue“ der Cranberries gilt als eines der Schlüsselwerke des Alternative Rock. Das Album setzte den Erfolg der Band nach ihrem Debüt „Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?“ fort – der charakteristische Gesang von Dolores O’Riordan, der unter anderem den Hit „Zombie“ zu einer Hymne der Neunziger machte, unterstreicht die Fähigkeit der Band, soziale Themen in eingängige Melodien zu verpacken.
Dinosaur Jr. – „Without A Sound“
Das kommerziell erfolgreichste Album von Dinosaur Jr. wurde ohne Murph am Schlagzeug aufgenommen – seinen Platz nahm J Mascis ein. Insbesondere „Feel the Pain“ und „I Don’t Think So“ mauserten sich zu echten Hits. Denkbar, dass der Schmerz, den Mascis beim Schreiben verarbeitete, auch zu hören ist. Sein Vater verstarb 1993, acht Jahre nach dem Tod der Mutter.
Frank Black – „Teenager Of The Year“
„Teenager Of The Year“ von Frank Black präsentierte sich 1994 als kühnes Solo-Abenteuer nach seiner Zeit bei den Pixies. Das Album zeichnet sich durch einen wilden Stilmix aus, der zum Release nicht so recht zünden wollte, aber sich im Laufe der Zeit allerdings als echter Grower bei Fans und Kritikern herausstellte.
Prodigy – „Music For The Jilted Generation“
„Music For The Jilted Generation“ wird von vielen Kritikern als Reaktion auf die Kriminalisierung der Rave-Kultur in Großbritannien verstanden – besonders deutlich wird dies in „Their Law“, das auf den „Criminal Justice and Public Order Act“ von 1994 anspielt. Viele Jahre später betonte Liam Howlett allerdings, dass das Album von vornherein gar nicht politisch sein wollte.