30 wichtige Alben aus dem Jahr 1995
Von Britpop-Legenden bis zu Wegbereitenern der Elektronik: Das waren die Alben 1995.
1995 war das Jahr des Britpop, keine Frage. Oasis duellierten sich mit Blur, auch Supergrass und Pulp tauchten auf der Bildfläche der britischen Gitarrenmusik auf, der sie ihren Stempel aufdrückten. Es passierte aber noch mehr: Autechre und Leftfield zeigten, wie die Zukunft der elektronischen Musik aussehen könnte – und außerhalb Großbritanniens feierte Alanis Morissette mit ihrem Album „Jagged Little Pill“ Welterfolge. Das sind 30 Alben des Jahres 1995, die wir toll finden.
Radiohead „The Bends“
Okay, Oasis und Blur hin oder her – aber widmen wir uns zuerst Radiohead. Die legten mit „The Bends“ ihr zweites Album vor – und das war ausgereifter als „Pablo Honey“. Mit Songs wie „High and Dry“ und „Fake Plastic Trees“ wurde „The Bends“ zum Megaerfolg und Radiohead zu einer der originellsten und einflussreichsten Bands der britischen Popgeschichte.
Smashing Pumpkins „Mellon Collie and the Infinite Sadness“
Corgans Magnum Opus: Das Doppelalbum „Mellon Collie“ kam mit 28 Tracks daher, darunter Riesenhits wie „1979“, „Bullet with Butterfly Wings“ und „Tonight, Tonight“. Es verkaufte sich über 10 Millionen Mal weltweit. Besser wurde Billy Corgan nicht mehr.
Alanis Morissette „Jagged Little Pill“
1995 veröffentlichte Alanis Morissette ihr drittes Album und wurde damit zum Weltstar. Songs wie „Ironic“ oder „You Oughta Know“ sind längst Klassiker. Das Album war gespickt mit sechs Singles und verkaufte sich über 33 Millionen Mal weltweit.
Foo Fighters „Foo Fighters“
Für Dave Grohl gab es ein Leben nach Nirvana. Ein Jahr nach dem Tod von Kurt Cobain veröffentlichte er „Foo Fighters“, das er großteils im Alleingang einspielte. Dass daraus später nicht nur eine Band, sondern eine der größten Rockbands unserer Zeit werden sollte, war trotz Songs wie „Big Me“ oder „This Is a Call“ nicht abzusehen.
PJ Harvey „To Bring You My Love“
Am 27. Januar 1995 erschien über Island Records PJ Harveys drittes Studioalbum – und ihr weltweiter Durchbruch. Als Produzenten fungierten Flood, John Parish und Harvey selbst, das Album beeinhaltet tolle Stücke wie „Down By The Water“ oder „C’Mon Billy“.
Blur „The Great Escape“
Oasis oder Blur? 1995 war das schwierig zu sagen. Während Oasis mit „What’s the Story (Morning Glory)“ den Britpop prägten, veröffentlichten Damon Albarn & Co. das grandiose „The Great Escape“. Dieses wartete mit Songs wie „Country House“ und „The Universal“ auf.
Björk „Post“
Auch mit Album Nr. 2 landete Björk 1995 einen Volltreffer. Das Album, produziert von Nellee Hooper, Graham Massey und Tricky, glänzt mit Songs wie „Hyperballad“, „It’s Oh So Quiet“ und „Army of Me“.
Pulp „Different Class“
Nicht nur Oasis und Blur, auch Pulp wollten 1995 ein Stück vom britischen Pop-Kuchen. Das bekamen sie: kein Wunder, mit Songs wie „Disco 2000“ oder „Common People“, die als Klassiker in die Geschichte eingingen. So wurde das Album zum Megaseller.
Tricky „Maxinquaye“
Wenige britische Musiker waren in den 1990er-Jahren so einflussreich wie Adrian Nicholas Matthews Thaws, alias Tricky. 1995 war das Jahr seines Debütalbums „Maxinquaye“, mit dem er den Trip-Hop-Sound maßgeblich prägte und die Musiklandschaft Großbritanniens veränderte.
Red Hot Chili Peppers „One Hot Minute“
1995 war John Frusciante weg und gab sich seiner Heroinsucht hin, dafür kam Dave Navarro als neuer Mann zu den Red Hot Chili Peppers. „One Hot Minute“ erfährt bei der Band selbst nicht die Liebe, die es verdient – denn Songs wie „Aeroplane“ oder „My Friends“ sind durchaus stark. Navarro versuchte erst gar nicht, Frusciantes Stil zu imitieren, sondern schichtete Gitarrenspuren übereinander. Ein Ausnahmealbum in der RHCP-Diskografie
Green Day „Insomniac“
Das Leben muss auch nach einem Poppunk-Megaseller wie „Dookie“ weitergehen. 1995 legten Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool mit „Insomniac“ nach. Klar, den Erfolg von „Dookie“ konnten sie weder toppen noch ansatzweise erreichen, legten aber mit Songs wie „Brain Stew/Jaded“ ein bemerkenswertes Album hin, das sich weltweit rund 4 Millionen Mal verkaufte.
The Chemical Brothers „Exit Planet Dust“
1995 kamen Tom Rowlands und Ed Simons mit ihrem Debütalbum „Exit Planet Dust“ um die Ecke und zeigten der britischen Tanzszene, wie es künftig gehen würde. Highlights sind Hits wie „Leave Home“, „Chemical Beats“ und „Life Is Sweet“ – und die Chemical Brothers wurden zu Stars der Szene.
No Doubt „Tragic Kingdom“
„Tragic Kingdom“. Aus der ehemaligen Ska-Band rund um Gwen Stefani und ihren Ex-Freund Tony Kanal wurde mit „Tragic Kingdom“ ein internationaler Megaseller. Das war natürlich zu großem Teil der Mega-Ballade „Don’t Speak“ zu verdanken, doch auch Songs wie „Just a Girl“ und „Spiderwebs“ trafen voll ins Schwarze.
Elastica „Elastica“
Nicht nur Männer fronteten große Britpop-Bands. Mit Elastica tauchte 1995 eine von Frontfrau Justine Frischmann angeführte Gruppe auf, die dem Genre ihren eigenen Stempel aufdrückte. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum „Elastica“ glänzte mit Hits wie „Connection“ und „Waking Up“ und wurde zum am schnellsten verkauften Debüt einer britischen Band seit Jahren.
Garbage „Garbage“
Noch ein Debüt, das nach der Band selbst benannt war. Die Band um „Nevermind“-Produzent Butch Vig und Frontfrau Shirley Manson glänzte auf „Garbage“ mit Songs wie „Only Happy When It Rains“, „Stupid Girl“ und „Queer“. Das Album war ein voller Erfolg und verkaufte sich weltweit über 4 Millionen Mal.
Jewel „Pieces of You“
Trotz toller Songs wie „Who Will Save Your Soul“, „You Were Meant for Me“ und „Foolish Games“ wurde das Debütalbum der aus Alaska stammenden Singer-Songwriterin Jewel Kilcher alias Jewel verkaufstechnisch zunächst kein Riesenerfolg – brachte sie jedoch auf die Bildfläche.
Wilco „A.M.“
Uncle Tupelo waren Geschichte, say hello to Wilco. Jeff Tweedy und Co. veröffentlichten 1995 das Album „A.M.“ – im Vergleich zu späteren Alben gab man sich weniger experimentell. Tolle Songs wie „Box Full of Letters“ und „Casino Queen“ machten das Album zu einem Achtungserfolg. Wie es weiterging, wissen wir: Wilco wurden zu einer der einflussreichsten Alternative-Bands.
The Flaming Lips „Clouds Taste Metallic“
Während 1995 das Jahr vieler Debütalben war, war „Clouds Taste Metallic“ bereits das siebte Album von The Flaming Lips. Darauf kredenzten uns Wayne Coyne & Co. schrullige Stücke wie „This Here Giraffe“ und „Bad Days“. Ein großer Hit wurde es keiner, aber dennoch ein bemerkenswertes Album.
Silverchair „Frogstomp“
Pearl Jam Junior mit einem Teenage-Cobain, ätzten viele über Silverchair und ihren Frontman Daniel Johns. Die Band war bei ihrem Debütalbum „Frogstomp“ gerade mal 15 Jahre alt. Klar, die Einflüsse waren deutlich zu hören, aber Songs wie „Tomorrow“ und „Pure Massacre“ zeigten, dass man es mit großen Talenten zu tun hatte
Supergrass „I Should Coco“
Widmen wir uns wieder den Britpop-Debütalben des Jahres. 1995 kamen auch Supergrass auf die Bildfläche. Mit „I Should Coco“ und Songs wie „Alright“ und „Caught by the Fuzz“ wurden Gaz Coombes & Co. zu Stars. Das Album erreichte Platz 1 der britischen Charts
Tindersticks „Tindersticks II“
Mit „Tindersticks II“ knüpften Stuart Staples und Co. an ihr tolles Debüt an. Dieses beinhaltete tolle Songs wie „Travelling Light“ und „Tiny Tears“ – düstere Eleganz beherrschten Tindersticks wie keine andere Band.
Leftfield „Leftism“
In der elektronischen Musik ging 1995 viel. Das zeigten auch Paul Daley und Neil Barnes von Leftfield. „Leftism“ war ein Lehrstück in Sachen Dub, House und Techno und wartete nicht nur mit Songs wie „Open Up“ oder „Afro-Left“, sondern auch mit Gästen wie John Lydon auf.
Alice in Chains „Alice in Chains“
Düster, atmosphärisch und mit tollen Gitarren: „Alice in Chains“ war das dritte Album der Band um Layne Staley und Jerry Cantrell. Klar, der Grunge-Hype war vorbei, doch das Album erreichte dennoch Platz 1 der Charts und zeigte, dass die Band mehr war als Seattle-History.
Neil Young „Mirror Ball“
Auch Onkel Neil ließ 1995 von sich hören. Allerdings nicht alleine, sondern gemeinsam mit Pearl Jam, die als Hintergrundband fungierten. Das klang toll und passte perfekt – Neil festigte damit seinen Status als Vaterfigur der alternativen Musik – oder „Godfather of Grunge“, wie viele meinten. Highlights: Songs wie „Downtown“ und „Peace and Love“.
Joan Osborne „Relish“
„Was wäre, wenn Gott einer von uns wäre?“, fragte Joan Osborne 1995. „One of Us“ wurde zum Hit, doch auf dem Debütalbum „Relish“ waren auch weitere tolle Songs wie „St. Teresa“ und „Right Hand Man“ zu finden. Das Album verkaufte sich über 3 Millionen Mal
Faith No More „King for a Day... Fool for a Lifetime“
Mike Patton und seine Kollegen zeigten mit „King for a Day... Fool for a Lifetime“, dass sie unberechenbar waren. Songs wie „Digging the Grave“ und „Evidence“ gaben sich düsterer und experimentierfreudiger als „Angel Dust“. Für Fans ist das Album ein Highlight im Schaffen von Faith No More
The Verve „A Northern Soul“
„A Northern Soul“ war das zweite Album von Richard Ashcroft & Co. Songs wie „This Is Music“ und „History“ wurden kein kommerzieller Erfolg, legten aber den Grundstein für das, was die Band im Jahr 1997 mit „Urban Hymns“ erreichte. Ein wichtiges Album des Britpop.
Autechre „Tri Repetae“
Das dritte Album von Sean Booth und Rob Brown alias Autechre gilt als Meilenstein der elektronischen Musik. Songs wie „Clipper“ und „Eutow“ zeigten, dass IDM gleichermaßen groovend und avantgardistisch sein konnte.