29. Can’t Buy Me Love
Autor: McCartney | Aufgenommen: 29. Januar und 25. Februar 1964 | Veröffentlicht: 9. März 1964
3 Wochen, Nr. 24
Mitte März 1964 waren die Beatles die größte Band der Welt: In den USA gingen 60 Prozent der Single-Verkäufe auf ihr Konto, und mehr als drei Millionen Vorbestellungen von „Can’t Buy Me Love“ katapultierten sie in eine unerforschte Stratosphäre. Zwei Wochen nach der Veröffentlich-ung belegten ihre Aufnahmen die ersten fünf Plätze der Billboard-Charts: „Can’t Buy Me Love“, „Twist And Shout“, „She Loves You“, „I Want To Hold Your Hand“ und „Please Please Me“. Eine Woche darauf brachen sie den nächsten Rekord: In den Top 100 tummelten sich 14 Beatles-Singles. (Den früheren Rekord hatte Elvis 1956 mit neun Singles gehalten.) „Die Leute daheim in England“, so George Martin, „bekamen gar nicht richtig mit, dass sie wirklich diesen Kontinent eroberten – und dass ihr Erfolg alles in den Schatten stellte.“
Nach einem 18-tägigen Gastspiel im Pariser „Olympia“, wo sie täglich bis zu drei Auftritte absolvierten, liefen die Beat-les wie eine gut geölte Maschine. So brauchten sie nur vier Takes, um „Can’t Buy Me Love“ aus dem Ärmel zu schütteln. Elf Tage später sollten sie in der „Ed Sullivan Show“ ihr US-Fernseh-Debüt geben – und auch den amerikanischen Kontinent mit der Beatlemania infizieren.
McCartney sagte später, dass „Can’t Buy Me Love“ „mein Versuch war, eine bluesige Nummer zu schreiben“. Tatsächlich ist der Song aber näher an den frühen Einflüssen der Band: am optimistischen Drive von Motown und dem forschen Sound der Fünfziger. Lennon und McCartney waren mit Rockabilly groß geworden, aber es war Harrison, der sich in diesem Genre wirklich auskannte: Besonders auf den frühen Aufnahmen transportierte er die stilistische Schlichtheit von Carl Perkins und Scotty Moore in die Pop-Gegenwart. Sein Solo in „Can’t Buy Me Love“ klingt wie Memphis im Jahr 1956, aufpoliert für eine neue Generation.
Die Lyrics von „Can’t Buy Me Love“ waren im Prinzip Zuckerwatte – Liebe ist wichtiger als materielle Dinge -, und doch schafften es einige Fans, mit ihrer Interpretation McCartney zu irritieren: „Ich vermute, dass man alles in einen Song hineindeuten kann, aber wenn jemand unterstellt, dass, Can’t Buy Me Love‘ von einer Prostituierten handelt, beginne ich doch zu zweifeln.“
Auf dem Album: „A Hard Day’s Night“