28. Here Comes The Sun
Autor: Harrison | Aufgenommen: 7., 8. und 16. Juli, 6., 15. und 19. August 1969 Veröffentlicht: 26. September 1969
Nicht als Single veröffentlicht
Harrison schrieb einen der unbeschwertesten Beatles-Songs als er die Schule schwänzte. 1969 war Apple Records nur noch eine Ruine: Manager Allen Klein und Anwalt John Eastman rangen um die geschäftliche Kontrolle, Streitereien über Finanzen standen auf der Tagesordnung. „Apple war so attraktiv wie die Schule – wir mussten uns regelmäßig dort zeigen und den Businessmann spielen:, Unterschreib hier, unterschreib da!‘ Eines Tages“, so Harrison, „hatte ich die Nase von Apple so voll, dass ich zu Eric Clapton aufs Land fuhr. Es war eine unglaubliche Erleichterung, nicht mehr mit diesen wahnwitzigen Buchhaltern konfrontiert zu werden. Ich ging hinaus in den Garten, nahm eine von Erics akustischen Gitarren und schrieb, Here Comes The Sun‘.“
Kinfauns, Harrisons Anwesen, war nur etwa eine halbe Stunde von Claptons Villa entfernt – vielleicht auch ein Grund, warum die beiden Gitarristen inzwischen die besten Freunde geworden waren. Clapton hatte das Solo zu „While My Guitar Gently Weeps“ beigesteuert, während Harrisons beim Schreiben des Cream-Hits „Badge“ hilfreich war. „Es war ein wundervoller Frühlingsmorgen“, schreibt Clapton in seiner Autobiografie, „und wir saßen auf einem Hügel. Wir hatten unsere Gitarren dabei und klampften vor uns hin, als er plötzlich zu singen anfing:, De da de de, it’s been a long cold winter‘. Und Stück für Stück kam es aus ihm heraus – bis es Zeit zum Mittagessen war.“
Zusammen mit „Something“ lieferte Harrisons Song den Beweis, dass die Beatles nun über drei begnadete Songschreiber verfügten. „George taute geradezu auf“, meinte Starr. „Just zu dem Zeitpunkt, als es mit den Beatles bergab ging.“
Selbst Lennon und McCartney, die das Songschreiben bislang als ihre Domäne verteidigt hatten, erkannten Harrisons Qualitäten neidlos an.
Auf dem Album: „Abbey Road“