25. Here, There And Everywhere
Autor: McCartney | Aufgenommen: 14., 15. und 17. Juni 1966 | Veröffentlicht: 28.Juli 1966
Nicht als Single veröffentlicht
Revolver“ ist ein Paradoxon: das Album markiert die Phase, in der die Beatles die experimentellen Möglichkeiten des Studios entdeckten – gleichzeitig gibt es hier einige der schlichtesten, unprätentiösesten Songs im ganzen Beatles-Katalog. Allen voran der Love-Song „Here, There And Everywhere“, den McCartney in Lennons Villa in Weybridge schrieb, während er darauf wartete, dass Lennon aus dem Bett stieg. „Ich saß in einer Liege am Pool, hatte meine Gitarre dabei und spielte eine Melodie in E-Dur. Ich hatte schnell ein paar Akkorde zusammen, und als er endlich aufstand, hatte ich den größten Teil schon geschrieben. Wir gingen rein und gaben ihm den letzten Schliff.“ McCartney gab das „Pet Sounds“-Album der Beach Boys als maßgeblichen Impuls für den Song an. Er hatte das Album im Mai bei einer „Listening Party“ in London gehört und schwärmte in höchsten Tönen. Aus der Akkordfolge – drei Tonarten werden angespielt, ohne sich im weiteren Verlauf auf eine festzulegen – ließ sich definitiv Brian Wilsons Einfluss heraushören. Und die stimmlichen Modulationen (besonders in der Zeile „changing my life with a wave of her hand“) lautmalten die Lyrics, die von der Schauspielerin Jane Asher, McCartneys damaliger Freundin, inspiriert waren. (Das Paar, durch ihre Karrieren über längere Phasen getrennt, sollte im Juli 1968 die Beziehung beenden.) Als George Martin den Song hörte, schlug er Background-Vocals in Stile eines Barbershop-Quartetts vor. „Die Harmonien waren simpel. Es gab keine Kniffe, keinen Kontrapunkt – nur die gemeinsamen Harmonien zwischen Lead- und Background-Vocals. Es war einfach, aber sehr effektiv.“
McCartney nannte es mehrfach einen seiner besten Songs – eine Einschätzung, die auch von Lennon geteilt wurde.
Die Band arbeitete im Studio drei Tage an der Nummer – für damalige Verhältnisse ungewöhnlich lang. Nach dem Einspielen des Rhythmus-Tracks wurden die Backing Vocals eingesungen, schließlich legte McCartney die Lead darüber. Wobei er für seinen Gesang ein unerwartetes Vorbild fand: „Ich erinnere mich, wie ich im Studio dachte:, Ich werde einfach wie Marianne Faithfull singen – und niemand wird mir je auf die Schliche kommen. Ich sang fast im Falsett und legte dann noch eine zweite Gesangsspur darüber.“
Auf dem Album: „Revolver“