24-7 Spyz: P. Fluid einem Mord zum Opfer gefallen
Peter Forrest, bekannt als P. Fluid, war eine Schlüsselfigur in der Black-Rock-Bewegung der achtziger Jahre um 24-7 Spyz.

Peter Forrest, der als P. Fluid Leadsänger und Frontmann der bahnbrechenden Black-Rock-Band 24-7 Spyz war, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Am 14. Januar wurde Forrests Leiche schwer misshandelt auf der Ladefläche eines verlassenen Krankenwagens in der Bronx aufgefunden. Forrest, der für das Krankenwagenunternehmen als Fahrer arbeitete, erlitt Berichten zufolge „Verletzungen am ganzen Körper“. Die New Yorker Polizei bestätigte den Tod gegenüber Rolling Stone. Und fügte hinzu, dass der Vorfall „nun als Mord untersucht wird“.
Seit den 80er Jahren war 24-7 Spyz Teil einer Welle von Bands, die beweisen wollten, dass schwarze Musiker nicht auf Hip-Hop und R&B beschränkt sein sollten. Die Bewegung führte zur Gründung einer Organisation, der Black Rock Coalition. Sie umfasste schließlich Living Colour, Fishbone, 24/7 Spyz und viele andere.
Hardcore, Metal und Funk
Auf ihren ersten beiden Alben, Harder Than You von 1989 und Gumbo Millennium von 1990, verbanden die Spyz Hardcore, Metal und Funk. Ihr größter Hit war ein Remake von Kool and the Gangs „Jungle Boogie“. P. Fluid, der erste Leadsänger der Band, war sowohl in seinen Bühnenbewegungen als auch in seinem Gesangsstil, der verschiedene Genres miteinander verband und spätere Rap-Rocker beeinflussen sollte, gleichermaßen intensiv.
„Er brachte ein Gefühl von rücksichtsloser Hingabe mit. Aber auf eine lustige Art und Weise“, sagt Jimi Hazel, Gitarrist von 24-7 Spyz. „Er kletterte auf die Dachsparren. Wenn er singen wollte, konnte er singen. Aber er mochte es mehr zu schreien und zu brüllen.“ In dieser Hinsicht, so Hazel, war P. Fluid auf einer Stufe mit dem ursprünglichen Frontmann von Faith No More, Chuck Mosley, und Angelo Moore von Fishbone. „Diese Jungs“, so Hazel, „haben die Vorlage für das geschaffen, was danach kam.“
Leider kam es während der Aufnahmen zum zweiten Album zu Spannungen zwischen Forrest und den anderen Mitgliedern von 24-7 Spyz. Laut Hazel war Forrest der Meinung, dass sich ihr Label auf Forrests politisch motivierte Songs konzentrieren sollte. Während der Tour der Band mit Jane’s Addiction im Jahr 1990 verkündete Forrest auf der Bühne und zum Schock seiner Bandkollegen, dass er die Band verlassen würde.
Forrests Karriere nach Spyz war wechselhafter und sporadischer
24-7 Spyz machten ohne Forrest weiter. Eine Version der Band, mit den Gründern Hazel und dem Bassisten Rick Skatore, besteht bis heute. Doch Forrests Karriere nach Spyz war wechselhafter und sporadischer. Nach seiner Zeit bei Spyz gründete er seine eigene kurzlebige Band, P. Fluid Foundation, und schloss sich dann kurzzeitig mit seiner ehemaligen Band für Temporarily Disconnected von 1995 wieder zusammen. Im Jahr 2008 gründete er zusammen mit Corey Glover und Angelo Moore von Living Colour das Nebenprojekt AFC. Aber die Gruppe veröffentlichte nur eine einzige Single, „Election Day“.
Mitte der 2010er-Jahre tauchte Forrest, der sich nun Forrest P. Thinner nannte, erneut mit einer Gothic-Band namens BlkVampires auf, in der er sich weiß schminkte. „Ich hatte schon lange vor dem Blade-Film die Idee für ein BlkVampires-Konzept!“, sagte Forrest 2018. „Chris Lee und Peter Cushing waren die Besten! Mann, ich habe das Gefühl, dass ich nicht genug Zeit habe. Wir BlkVampires haben den Einfluss, den ich mir wünsche, noch nicht einmal ansatzweise erreicht.“
„Er war ein Motherfucker. Aber ein guter Motherfucker“
„Was für ein interessanter Typ“, sagt Hazel über seinen weltfremden ehemaligen Bandkollegen. „Ich bin ihm dankbar, denn wenn wir uns 1986 nicht auf der Straße getroffen hätten, wäre 24-7 Spyz nie entstanden. Man hat ihn entweder geliebt oder gehasst. Aber wenn man ihn geliebt hat, dann bedingungslos. Er war ein Motherfucker. Aber ein guter Motherfucker.“