17-Jähriger wegen Mordes nach Messerangriff in Taylor-Swift-Tanzkurs vor Gericht
Nach dem Southport-Messerangriff wird nun ein Jugendlicher wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes angeklagt.
Der bereits kurz nach der Tat festgenommene 17-Jährige wird wegen Mordes nach dem verheerenden Messerangriff während eines Tanzkurses zum Thema „Taylor Swift“ angeklagt. Der Angriff ereignete sich am Montag, den 29. Juli (2024), und forderte das Leben von drei jungen Mädchen.
Jugendlicher steht wegen Mordes und versuchtem Mord vor Gericht
Neben den drei Todesopfern wurden acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene verletzt. Einige der Verletzten befinden sich laut „BBC News“ weiterhin in einem kritischen Zustand.
Die Identität des Angeklagten wird aufgrund seines Alters nicht bekanntgegeben. Der Jugendliche ist am Donnerstag, den 1. August (2024), vor dem Liverpool City Magistrates‘ Court erschienen. Neben der Anklage wegen Mordes wird ihm auch zehnfacher versuchter Mord sowie der Besitz eines mit einer Klinge versehenen Gegenstands vorgeworfen.
Leitende Staatsanwältin bittet um „faires Verfahren“
Sarah Hammond, leitende Staatsanwältin für CPS Mersey-Cheshire, erklärte in einer Pressekonferenz: „Der Crown Prosecution Service hat die Polizei von Merseyside ermächtigt, den 17-Jährigen aus Banks, Lancashire, wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes anzuklagen. Wir erinnern daran, dass der Angeklagte das Recht auf ein faires Verfahren hat und bitten darum, dass keine Informationen veröffentlicht werden, die das Verfahren beeinträchtigen könnten.“
Serena Kennedy, Chief Constable der Polizei von Merseyside, betonte, dass trotz der Anklage die Ermittlungen noch andauern. „Diese Anklage ist ein bedeutender Schritt, aber wir arbeiten weiterhin eng mit unseren Partnern zusammen, um alle Aspekte des Falls zu klären“, sagte Kennedy. Die Polizei bestätigte des Weiteren, dass es sich bei dem Vorfall nicht um eine terroristische Tat handelt, aber dass das Motiv weiterhin unklar ist. Der Angeklagte stammt ursprünglich aus Cardiff und lebte zuletzt in Banks.
Taylor Swift drückte in einem Statement ihre Trauer aus: „Ich bin völlig erschüttert über das Grauen des Angriffs in Southport. Es ist schwer, Worte des Mitgefühls zu finden, angesichts des entsetzlichen Traumas, das den Familien und den Betroffenen zugefügt wurde.“
Zusätzlich zur laufenden rechtlichen Aufarbeitung hat die Gemeinschaft auf die Tragödie reagiert. Zwei Fans von Taylor Swift organisierten eine Spendenaktion für das Alder Hey Children’s Hospital, das einige der verletzten Kinder behandelt. Bisher konnten bereits über 330.000 Pfund (ca. 391.000 Euro) gespendet werden.
Rechtsextreme Ausschreitungen nach Falschinformation über Täter
Der Angriff hat im Nachhinein landesweit für Unruhen gesorgt. In London kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen rechtsextremen Demonstrant:innen und der Polizei, bei denen über 100 Menschen festgenommen wurden. Diese Proteste wurden durch falsche Informationen über die Herkunft des Täters angeheizt. Berichten zufolge streuten rechtsextreme Gruppen Gerüchte, dass der Angeklagte ein illegal eingereister muslimischer Asylbewerber sei. Die Polizei stellte jedoch klar, dass der Verdächtige in Großbritannien geboren wurde und seine Eltern aus Ruanda stammen.
In Southport kam es bereits am Dienstagabend, den 30. Juli, zu Ausschreitungen, bei denen die Polizei besondere Befugnisse erhielt, um die Lage zu kontrollieren. Auch in anderen Städten wie Hartlepool und Manchester kam es zu Gewaltakten gegen Einsatzkräfte und Einrichtungen. Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Ereignisse als „schrecklich und zutiefst schockierend“. Außerdem lobte er die Arbeit der Rettungsdienste und der Polizei von Merseyside.
Der 17-jährige Angeklagte bleibt in Untersuchungshaft. Die nächste gerichtliche Anhörung ist für den 25. Oktober geplant.