10 Musiker*innen, die 2022 starben
In diesem Jahr musste die Musikwelt einige schmerzliche Verluste erleiden. Wir erinnern an zehn der verstorbenen Künstler*innen.
Ein Blick auf die Karriere von zehn Künstler*innen, die in diesem Jahr verstorben sind.
Jerry Lee Lewis
Der Pianist mit dem Spitznamen „The Killer“ gilt als einer der Ur-Väter des Rock’n’Roll. Mit dem Song „Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On“ wurde Jerry Lee Lewis zum Star und sorgte mit seinem aggressiven Klavierspiel für Furore. Das ging sogar so weit, dass er bei einem Konzert sein Instrument anzündete, um dem nach ihm auftretenden Chuck Berry die Show zu stehlen. Lewis starb am 28. Oktober im Alter von 87 Jahren, wenige Tage nachdem das Nachrichtenportal TMZ ihn fälschlicher Weise für Tod erklärte. Die Seite zog die Nachricht zurück, sorgte jedoch für viel Verwirrung.
Irene Cara
Am 25. November starb Irene Cara im Alter von 63 Jahren. Ihre bekanntesten Songs sind die Titellieder aus den Filmen „Fame – Der Weg zum Ruhm“ und „Flashdance“: „Fame“ und „Flashdance … What a Feeling“. Beide Titel wurden bei den Oscars 1981 und 1984 als bester Filmsong ausgezeichnet. Nach diesen Hits wurde es still um die Sängerin – und die Alben, die sie veröffentlichte, wurden kaum beachtet. Da sie wegen geringer Gewinnbeteiligung ihre Plattenfirma verklagte, wollte kein Label sie mehr unter Vertrag nehmen. 2001 schaffte Cara dank einer Zusammenarbeit mit, nun ja, DJ BoBo wieder in die Charts.
Taylor Hawkins
Der Schlagzeuger der Foo Fighters starb am 25. März. Er wurde leblos in seinem Hotelzimmer in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota gefunden, während er mit der Band auf Tour war. Alle weiteren geplanten Konzerte wurden abgesagt, die Zukunft der Band ist seitdem ungewiss. Hawkins und Sänger Dave Grohl waren dafür bekannt, dass sie sich bei Konzerten Duelle am Schlagzeug lieferten. Alternativ tauschten die Männer die Plätze an den Instrumenten, und Hawkins übernahm Gesang und Gitarre. Der Drummer wurde 50 Jahre alt.
Ronnie Spector
Ronnie Spector wurde als Sängerin der Girlgroup The Ronettes bekannt. Mit ihrem Manager Phil Spector begann sie 1963 eine Affäre, fünf Jahre später heirateten sie. Der Musikproduzent soll jedoch ihre Karriere sabotiert und sie misshandelt und psychisch gequält haben. 1974 lies sich Spector von ihrem Ehemann scheiden. Sie starb am 12. Januar 2022 im Alter von 78 Jahren.
Meat Loaf
Mit seinem größten Hit, der Rockballade „I’d Do Anything For Love“ von 1994, bleibt Meat Loaf unvergessen. Der Sänger starb am 20. Januar im Alter von 74 Jahren. Seinen Spitznamen verdankt der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Marvin Lee Adam heißt, seinem Sportlehrer, der ihn wegen seines Übergewichts mit einem Hackbraten verglich. Meat Loaf war nicht nur als Musiker tätig, sondern auch als Schauspieler. Er spielte beispielsweise in der „Rocky Horror Picture Show“ und „Fight Club“ mit.
Betty Davis
Schon als Teenager schrieb Betty Davis ihre ersten Songs. Als sie 16 Jahre alt war, ging sie nach New York, um Mode zu studieren. Sie arbeitete als Model und in Clubs, wo sie Musiker wie Jimi Hendrix und Sly Stone kennenlernte. Sie schrieb Lieder für verschiedene Künstler*innen, wie „Uptown (to Harlem)“ für die Chambers Brothers. Ende der 1960er Jahre ging sie eine Beziehung mit Miles Davis ein, den sie maßgeblich beeinflusste. In den 70ern veröffentlichte Davis drei eigene Studioalben – keines davon wurde ein kommerzieller Erfolg. Vielmehr stand sie zur damaligen Zeit für ihre sexuellen Texte und ihr Auftreten in der Kritik. Sie starb am 9. Februar mit 77 Jahren.
Andrew Fletcher
Gemeinsam mit Martin Gore, Vince Clarke und Dave Gahan gründete Andrew Fletcher die Synthie-Pop-Band Depeche Mode. Fletcher stand weniger im Rampenlicht als seine Bandkollegen. Er soll jedoch bei Streitigkeiten vermittelt und die Gruppe zusammengehalten haben. Oftmals spielte der Musiker seinen Beitrag zum Erfolg der Gruppe herunter. In einem Interview aus dem Jahr 1989 sagte er: „Martin ist der Songwriter, Alan Wilder ist der gute Musiker, Dave ist der Sänger – und ich gammle herum.“ Andrew „Fletch“, „Fletchy“ Fletcher erlitt am 26. Mai einen Riss an der Hauptschlagader. Er wurde 60 Jahre alt.
Christine McVie
Die ehemalige Fleetwood-Mac-Keyboaderin Christine McVie starb am 30. November. Bevor sie zur Band stieß, spielte sie bei Chicken Shack. Zwei Jahre nach ihrer Heirat mit Bassist John McVie schloss sie sich seiner Band an und wurde eine zentrale Figur von Fleetwood Mac. Dort spielte sie nicht nur Piano, sondern sang und schrieb auch Songs, darunter „Don’t Stop“, „Songbird“ und „You Make Loving Fun“, der letzte große Hit , „Little Lies“ aus dem Jahr 1987, stammte auch aus ihrer Feder. Ende 1990er verließ sie Fleetwood Mac und zog sich zurück. 2014 stand sie wieder offiziell mit der Band auf der Bühne, fünf Jahre später gab sie ihr letztes Konzert. Sie wurde 79 Jahre alt.
Wilko Johnson
Wilko Johnson spielte unter anderen in Bands wie Dr. Feelgood, Solid Senders und The Blockheads. Sein markantes Gitarrenspiel, das ihm ermöglichte Rhythmusgitarre und Riffs oder Soli gleichzeitig zu spielen, sei entstanden durch einen gescheiterten Versuch, den „Johnny Kidd & The Pirates“-Gitarristen Mick Green zu imitieren. Er betätigte sich auch als Schauspieler – in „Game of Thrones“ spielte er den königlichen Henker Ser Ilan Payne. Er starb am 21. November im Alter von 75 Jahren.
Loretta Lynn
Die Country-Sängerin wurde als Tochter eines Bergarbeiters geboren, sie heiratete im Alter von 15 Jahren, und in ihren Dreißigern war sie einer der größten Stars in Nashville. Ihr Mann half ihr, Gitarre zu lernen und unterstützte ihre Karriere. 1966 hatte Loretta Lynn mit „Don’t Come Home A-Drinkin’ (With Lovin’ on Your Mind)“ ihre erste Nummer-eins-Single in den US-Country-Charts, es folgten 26 weitere. Gesundheitliche Probleme führten dazu, dass sie ab den 2000er Jahren weniger musikalisch aktiv war, dennoch nahm sie auch in ihren Achtzigern noch Alben auf. Sie starb 4. Oktober mit 90 Jahren auf ihrer Ranch in Hurrican Mills, im Schlaf.