„Verbrechen gegen die Menschlichkeit“: Erdogan stellt Strafantrag gegen Jan Böhmermann
Der türkische Vize-Ministerpräsident Kurtulmus bezeichnete das Schmähgedicht Böhmermanns als „schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit", das „alle Grenzen der Schamlosigkeit übertroffen“ habe.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat formell Strafantrag gegen Jan Böhmermann gestellt, so die Staatsanwaltschaft Mainz laut der „Tagesschau“. Der türkische Vize-Ministerpräsident Kurtulmus nannte das „Schmähgedicht“ des ZDF-Moderatoren eine Beleidigung, die auch gegen 78 Millionen Türken gerichtet gewesen sei. Dies sei als „schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ einzustufen, da man „alle Grenzen der Schamlosigkeit übertroffen“ habe.
Doch selbst wenn die Bundesregierung zustimmen sollte, wäre eine Verurteilung Böhmermanns noch nicht sicher. Das Gericht müsse dann zunächst entscheiden, ob es sich bei dem vorgetragenen Gedicht tatsächlich um „Schmähkritik“ handelte. Eine Strafverfolgung wegen Beleidigung sei deshalb aber trotzdem möglich.
Der umstrittene Inhalt war Teil der Sendung „Neo Magazin Royale“ vom 31. März.