„Love makes you desperate and feeling a fool/ Love makes you useless and love makes you cruel“, nörgelt Shirley Manson, während eine Jahrmarktsorgel einen schwindelig spielt und ein zuckender Synthie Stakkatogitarren und ein aufstampfendes Schlagzeug durcheinanderbringt. „I Hate Love“ könnte auch ein übrig gebliebener Garbage-Song aus den 1990ern sein. Hinter einer süßlichen Popmelodie lauern einmal mehr Obsessionen, Empfindlichkeiten und die Angst, die Seele zu verlieren.

„Not Your Kind Of People“ versammelt wieder Lieder, die wie Popsongs klingen, die mit seltsamen Tricks grotesk entstellt, merkwürdig verzerrt wurden. Auch das Butch Vigs Effekteschrank vorführende „Battle In Me“, das dunkelschön-verlangende „Sugar“, das vom Kontrollverlust träumende „Control“ oder die Shoegazing-Nummer „Felt“ machen da weiter, wo Garbage 2005 mit „Bleed Like Me“ aufgehört haben. Wer die Band früher mochte, dem gefällt auch die neue Platte. Nur selten traut sich „Not Your Kind Of People“ aber, etwas Neues auszuprobieren. Dabei ist das Album genau dann am besten: Im verdreht-hymnischen Titelsong, der sich von einer Muse-Variation zu einer spektakulären, mit Britpop aufgeladenen Ode aufs Außerordentlichsein entwickelt. Oder im paranoiden „Man On A Wire“, bei dem sich die Band an einer Rock’n’Roll-Nummer abarbeitet und Shirley Manson beim Blick in den Spiegel ein schwarzes Ungetüm, ein Monster mit funkelnd grünen Augen, einen Vulkan entdeckt, der jeden Moment auszubrechen droht.