Prince‘ bester Freund aus Kindheitstagen: „Seine Musik macht ihn unsterblich“
In einem neuen Interview erinnert sich André Cymone daran, wie er Prince kennenlernte und an die gemeinsame Freundschaft.
Prince und André Cymone haben sich in der siebten Klasse kennengelernt und wurden gute Freunde. Später spielte Cymone sogar als Bassist von Prince in seiner Band: Im Jahr 1978, nach der Veröffentlichung von „For You“, ging es gemeinsam auf Tour. André Cymone verließ die Gruppe 1981 aufgrund von „kreativen Differenzen“ und arbeitete an seiner Solo-Karriere. Die Freundschaft blieb aber bestehen, mit „The Dance Electric“ sollte er später gar einen Prince-Song aufnehmen..
Mit „Billboard“ sprach Cymone nun über Prince und erinnerte sich an die gemeinsamen Tage von früher und auch daran, wie sie sich kennengelernt haben:
„Wir haben uns das erste Mal in der siebten Klasse getroffen. […] Ich wechselte die Schule und kannte noch gar keinen. Als ich ankam, gab man mir einen Klassenraum und sagte mir, ich sollte mich zu den anderen Schülern an die Wand stellen. Ich habe mir all die unbekannten Gesichter angeschaut, wusste aber, dass ich mich letztendlich neben irgendjemanden stellen musste. Also suchte ich eine Person aus, die mich an mich selbst erinnert hat und stellte mich zu ihr.“
Diese Person war Prince und an die erste Konversation mit ihm erinnert sich André Cymone noch sehr genau, denn sie unterhielten sich von Anfang an über Musik – und so stellte Cymone schnell fest, dass er und Prince Instrumente spielen. Kurz darauf verabredete man sich zu einer gemeinsamen Jam-Session:„Prince sagte: ‚Hör mal, wollen wir zusammen jammen? Mein Dad hat die nötige Ausrüstung.‘ Also gingen wir zum Haus von seinem Dad und dort stand dieses wunderschöne Piano und eine Gitarre: Es war eine Gibson im besten Zustand. Prince durfte darauf spielen, aber nur bei seinem Dad zu Hause. Also jammten wir gemeinsam und es war phänomenal: Er spielte ‚The Man From U.N.C.L.E.‘ und den Theme-Song der ‚Peanuts‘.“
Später kam Prince‘ Vater nach Hause und André fragte ihn nach einem Foto, auf dem sein Vater mit einer anderen Person zu sehen war:
„Ich fragte ihn nach diesem Foto, auf dem ein Typ war, der Bass gespielt hat. Er schaute sich das Foto an, schaute dann mich an und brach in Gelächter aus: ‚Du bist der Sohn von Fred Anderson. Dein Vater und ich haben gemeinsam in einer Band gespielt. Er war ein grandioser Bassist.‘ […] Es stellte sich also heraus, dass Prince‘ Dad und meiner gemeinsam in einer Band waren und wir nichts davon wussten. Es war schon Ironie des Schicksals, dass ich mich dafür entschieden habe, neben Prince zu stehen. So haben wir uns also getroffen.“
Das letzte Mal, dass André Cymone mit Prince gesprochen hat, war kurz nach der Flugzeug-Notlandung im April: Er telefonierte mit Prince und der Sänger schlug vor, dass sich die beiden mal wieder treffen, wenn er das nächste Mal in Los Angeles ist. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Cymone hat den Tod von Prince immer noch nicht verarbeitet, ist sich aber sicher, dass er durch seine Musik weiterleben wird:„Sein Erbe? Ich denke, dass seine Musik ihn unsterblich macht. Das fasst es gut zusammen. Es ist schwer zu sagen; er hat so viel gemacht. Er hat so viel Musik aufgenommen. Am meisten werde ich mich aber an seine Persönlichkeit erinnern. Er war so mehr als das, was die Leute in ihm gesehen haben. Jeder, der Prince wirklich kannte wusste, dass er ein lustiger Typ war. Sehr lustig. Er hatte einen interessanten Sinn für Humor. Als Kinder hatten wir eine Menge Spaß. Dass wir die Möglichkeit hatten, das zu tun, was wir liebten und damit sogar Erfolg hatten, vor allem in dem Alter, in dem wir waren, das war ein in Erfüllung gegangener Traum.
Das letzte Mal, als ich Prince gesehen habe, sagte er zu mir: ‚Wir müssen mal wieder was zusammen machen, gemeinsam spielen und abhängen.‘ Ich bereue es, dass ich es nie darauf habe ankommen lassen.“