Rock und Revolution: DDR-Subkultur, die Rolling Stones und die Stasi
Eine Podiumsdiskussion, ein Zeitzeugengespräch und ein Film erinnern am 27. September an „unerwünschte“ Musik für Jugendliche in der DDR.
Es wäre zu schön gewesen: Die Stones sollten am 7. Oktober auf dem Dach des Springer-Hochhauses in West-Berlin spielen – hörbar auch für die Bürger Ostberlins, die in Scharen zur Mauer stürmten. Leider ist es nicht zu dem Auftritt von Jagger und Band gekommen. Die Jugendkulturen gerieten dafür noch stärker ins Visier der Stasi.
Unter dem Motto „Rock und Revolution – DDR-Subkultur, die Rolling Stones und die Stasi“ findet eine Podiumsdiskussion statt, es gibt ein Zeitzeugengespräch und einen Film. Am 27. September treffen sich dazu in der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg Experten wie der Journalist Erik Kirschbaum und der Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk. ROLLING STONE präsentiert, der Eintritt ist frei.
Podiumsdiskussion und Film
Rock und Revolution: DDR-Subkultur, die Rolling Stones und die Stasi
18:30 | Einführung
Erik Kirschbaum, Journalist und Autor
Impuls-Vortrag
It’s only Rock ’n’ Roll?
Wofür steht der 7. Oktober 1969? Der Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk (BStU) erzählt über Musik, Jugendprotest und Widerstand in der DDR.
Zeitzeugengespräch
Gefängnis statt Rolling Stones
Das Gerücht: Im Oktober 1969 sollten die Stones auf dem Dach des Springer-Hochhauses in West-Berlin spielen. Hunderte junger Rockfans auf der Ostseite stürmten an die Mauer. Polizei und Stasi sorgten dafür, dass viele von ihnen verhaftet und verurteilt wurden. Die Zeitzeugen Eckart Mann, Günter Kalies und Udo Gebhardt berichten über die Ereignisse.
Podiumsdiskussion
Musik und Widerstand in der DDR In den 70er und 80er Jahren schwankte die DDR-Staatsführung zwischen Akzeptanz und Ablehnung unangepasster Jugendkulturen. Die Stasi hatte die Musikszene im Blick, versuchte zu steuern, sorgte für Zensur, Spitzel und Verhaftungen. Über die Verfolgung von Subkultur in der SED-Diktatur und die Bedeutung von „unerwünschter“ Musik für Jugendliche diskutieren die Experten Dr. Bernd Lindner, Haus der Geschichte Leipzig, Erik Kirschbaum, Journalist und Autor, Dr. Ilko- Sascha Kowalczuk, BStU, sowie Michael Boehlke, Zeitzeuge und Gründer des Archivs zur Punkkultur in der DDR.
20:30 | Filmvorführung
flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport
DEFA-Dokumentarfilm (120 min) des Regisseurs Dieter Schumann von 1988 mit Einblicken in die Untergrund-Musikszene der DDR.
Infos:
Sa | 27.09.2014 | 18:30
Veranstaltungsort:
Ehemalige Stasi-Zentrale, Haus 22 Ruschestraße 103
10365 Berlin-Lichtenberg
Der Zugang zum Haus ist nicht barrierefrei möglich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Veranstalter:
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen
Deutschen Demokratischen Republik 10106 Berlin
Kooperationspartner:
ROLLING STONE