Brit Awards: Die Fotos, die Gewinner und ein Mittelfinger für die Anzugträger
Gestern Abend wurden in der O2 Arena in London die Brit Awards verliehen. Blur wurden für ihre "Outstanding Contribution To Music" ausgezeichnet und bedankten sich mit einem furiosen Live-Set - dem längsten in der Geschichte der Brits. Für Schlagzeilen sorgte ein Stinkefinger, den Adele "den Anzugträgern" zeigte.
Am gestrigen Abend wurden in der O2 Arena in London mal wieder die Brit Awards, die Preise des British Record Industry Trust, verliehen. Zwei Gewinner wurden schon vorher bekannt gegeben. Der „Critic’s Choice Award“ ging an die junge Sängerin Emile Sandé, die auf ihrem Debüt „Our Version Of Events“ (hier gibt’s einen schönen Albumsampler) eine erstaunliche Stilbreite bewies.
Die zweiten Gewinner wurden sozusagen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Blur erhielten den Award für ihre „Outstanding Contribution To Music“ und bedankten sich mit dem längsten Live-Set in der Geschichte der Brits, nachdem sie schon vorgestern einen neuen Song spendiert hatten. Hier kann man einen Teil des Auftritts sehen.
Für Schlagzeilen sorgten jedoch nicht die zahlreichen gelungenen und wie gewohnt dick aufgetragenen Live-Auftritte von z. B. Bruno Mars, Rihanna, Coldplay, Chris Martin und Noel Gallagher, Ed Sheeran, Adele und Florene And The Machine, sondern der Mittelfinger von Adele, den sie in Richtung der Veranstalter ausstreckte, die ihre Dankesrede abwürgten. Warum, erklärte sie wenig später in einem offiziellen Statement: „Ich wollte der britischen Öffentlichkeit gerade für ihre Unterstützung danken, als sie mich unterbrachen. Es tut mir Leid wenn ich irgendjemanden verletzt habe, aber die Anzugträger haben mich verletzt“, teilte die Sängerin in einer offiziellen Entschuldigung an ihre Fans mit. „Deshalb möchte ich sagen, dass ich den Mittelfinger während meiner Dankesrede für das Beste Album für die Anzugträger hochgestreckt habe. Das galt nicht den Fans“.
Doch nun zu den Gewinnern. Wir hatten da ja bereits am Vortag unsere Tipps abgegeben. Die fett markierten waren unsere völlig haltlosen Vermutungen. Und damit lagen wir zumindest in den Hauptkategorien richtig – und hatten nur dreimal auf die Falschen gesetzt: Dass Rihanna zum zweiten Mal in Folge „International Female Solo Artist“ wird, konnte ja keiner ahnen. Lag vermutlich auch einfach an ihrer Verfügbarkeit an dem Abend. Und bei „Single Of The Year“ hatten wir zwar schon die Vermutung, dass totaler Mist gewinnen wird (nämlich das nationalpathetische Lied der Military Wives), aber dass dann ein Bastard aus Boygroup und O.C. California-Klonen gewinnt, hätte man dann auch nicht gedacht. Also, wenn Sie es noch nicht wissen: Die Single des Jahres aus dem Mutterland des Pops kommt von One Direction und heißt „What Makes You Beautiful“. Auch beim Produzenten des Jahres lagen wir falsch: Wir hatten Paul Epworth im Verdacht, der 2011 immerhin das Album des Jahres („21“ von Adele) sowie „Ceremonials“ von Florence And The Machine und aktuell „Bambi“ von Azelia Banks produziert hat. Dort hat jedoch Ethan Johns gewonnen, der uns zwar das letzte Album der Kaiser Chiefs in Teilen eingebrockt hat, aber eben auch das tolle „A Creature I Don’t Know“ von Laura Marling.
Hier noch mal die Auflistung:
British Male Solo Artist
Ed Sheeran (Gewinner)
James Blake
James Morrison
Noel Gallagher’s High Flying Birds
Professor Green
–
British Female Solo Artist
Adele (Gewinner)
Florence & the Machine
Jessie J
Kate Bush
Laura Marling
–
British Breakthrough Act
Anna Calvi
Ed Sheeran (Gewinner)
Emeli Sandé
Jessie J
The Vaccines
–
British Group
Arctic Monkeys
Chase & Status
Coldplay (Gewinner)
Elbow
Kasabian
–
British Single
Adele – Someone Like You
Ed Sheeran – The A Team
Example – Changed The Way You Kissed Me
Jessie J ft Bob – Price Tag
JLS ft Dev – She Makes Me Wanna
Military Wives/Gareth Malone – Wherever You Are
Olly Murs ft Rizzle Kicks – Heart Skips A Beat
One Direction – What Makes You Beautiful (Gewinner)
Pixie Lott – All About Tonight
The Wanted – Glad You Came
–
MasterCard British Album of the Year
Adele – 21 (Gewinner)
Coldplay – Mylo Xyloto
Ed Sheeran – +
Florence & The Machine – Ceremonials
PJ Harvey – Let England Shake
–
International Male Solo Artist
Aloe Blacc
Bon Iver
Bruno Mars (Gewinner)
David Guetta
Ryan Adams
–
International Female Solo Artist
Beyoncé
Bjork
Feist
Lady Gaga
Rihanna (Gewinner)
–
International Group
Fleet Foxes
Foo Fighters (Gewinner)
Jay Z/ Kanye West
Lady Antebellum
Maroon 5
–
International Breakthrough Act
Aloe Blacc
Bon Iver
Foster The People
Lana Del Rey (Gewinner)
Nicki Minaj
–
Outstanding Contribution to Music
WINNER: Blur
–
Critics Choice
1st – Emeli Sandé
2nd – Maverick Sabre
3rd – Michael Kiwanuka
–
British Producer
Paul Epworth
Flood
Ethan Johns (Gewinner)