Lana Del Rey: „Meine Lippen sind echt.“
Am 27. Januar erscheint endlich "Born To Die" von Lana Del Rey - und während die einen das Album sehnlichst erwarten, haben viele die junge Künstlerin schon wieder über. Wir sprachen mit ihr über genau dieses Phänomen und über die Gerüchte, die über sie im Netz kursieren.
Die Berichte über den unglücklichen Auftritt von Lana Del Rey bei „Saturday Night Live“ haben es mal wieder gezeigt: Diese junge Dame spaltet die Gemüter. Und das, obwohl ihr Debüt „Born To Die“ erst am 27. Januar erscheint. Fluch und Segen zugleich war dabei der Hype, der bei den Indieblogs und Musik-Websites begann und schnell die ganze Facebook- und Twitter-Welt infizerte. „Ich versuche mich davor zu schützen, indem ich nur wenige Interviews gebe. Aber den Rest kann ich natürlich nicht kontrollieren, der Hype ist überwiegend ein Internet-Selbstläufer.“ So konstatiert Lana Del Rey im Interview mit dem ROLLING STONE, das Sie in voller Länge in unserem Februarheft lesen können. Hier gibt es nun einen kleinen Auszug aus dem Gespräch, in dem sie einige Gerüchte über sie kommentiert und dementiert.
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Haben Sie manchmal Angst, als Thema eventuell schon wieder durch zu sein noch bevor es richtig losgeht?
Manchmal schon. Ich versuche mich davor zu schützen, indem ich nur wenige Interviews gebe. Aber den Rest kann ich natürlich nicht kontrollieren, der Hype ist überwiegend ein Internet-Selbstläufer. Von Natur aus bin ich eine sehr zurückhaltende Person und nicht besonders mittelpunktsbedürftig. Ich ziehe mich lieber zurück und arbeite an meiner Kunst.
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Dann gehen wir mal die gängigen Lana-Del-Rey-Gerüchte durch. Hand auf‘s Herz: Sind Ihre Lippen nun echt oder nicht?
Natürlich sind sie echt, ich habe nun einmal schon immer relativ voluminöse Lippen. Keine Ahnung, wo dieses Gerücht herkommt. Es gibt eine Zeichnung, die meine Schwester von mir angefertigt hat, auf der die Lippen sehr deutlich herausgestellt werden und die am Anfang überall zu sehen war, vielleicht hat das da ihren Ursprung. Aber das ist wie gesagt eine Zeichnung, kein Foto.
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Des Weiteren heißt es, Sie seien „gemacht“. Ein von vorne bis hinten durchkalkuliertes Produkt, ein Pop-Püppchen mit einer Klassemannschaft von Produzenten, Managern und Arrangeuren.
Das ist wirklich Quatsch. Ich bin in sämtliche Aspekte meiner Arbeit involviert und alle zentralen Ideen kommen von mir. Ich mache das seit vielen Jahren, habe schon in der Schule im Chor gesungen und Gitarre gespielt. Ein Beispiel: Für „Born To Die“ habe ich unter anderem mit Larry Gold gearbeitet, der in den Sechzigern diesen orchestralen Philly-Soul miterfunden hat und heute renommierter Film-Komponist ist. Da ich meine Ideen nicht notieren kann, lief es mit Larry eher so, dass ich ihm ein Bilder gab: „Beginne in A und stell dir dabei eine Mischung aus ‚American Beauty‘ und Bruce Springsteen vor. Oder ein lebenshungriges High-School-Mädchen, das in einer heißen Sommernacht in Miami von zuhause abhaut.“ Dann sage ich ihm noch, in welcher Tonart das Ganze sein soll, in welcher Oktave ich die Geigen haben will und so weiter. Grundsätzlich gilt, dass ich diejenige bin, die im Studio sämtliche Entscheidungen fällt. Was an den Gerüchten stimmt: Ich bin von sehr guten Musikern und tollen Produzenten umgeben, mit denen ich wunderbar zusammenarbeiten kann.