Marek Lieberberg: „DEAG will auf Schalke retten, was nicht mehr zu retten ist“
Marek Lieberberg, Chef von "Rock am Ring", wirft den Veranstaltern von "Rock im Revier", "Rockavaria" und "Rock In Vienna" Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung vor. Den Umzug vom Nürburgring in die Veltins-Arena bezeichnet er als "geschickten Propaganda-Schachzug".
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Bis auf einige Fans, die sich schon im Vorhinein über die „Turnhallenatmosphäre“ beschwerten, verlief der überraschende Umzug der „Grünen Hölle“ vom Nürburgring in die Veltins-Arena völlig geräuschlos. Nun meldet sich Marek Lieberberg, dessen Festival „Rock am Ring“ jahrzehntelang auf der Rennstrecke in der Eifel stattgefunden hatte und dieses Jahr zum ersten Mal in Mendig ausgetragen wird, zum DEAG-Festival zu Wort.
Im Gespräch mit dem „Trierischer Volksfreund“ sagt der Veranstalter: „In ihrer Hybris hat sich die Capricorn GmbH mit dem Partner zusammengetan, der das Blaue vom Himmel versprochen hat.“ Für ihn seien an dem „Desaster“ vor allem die DEAG (Deutsche Entertainment AG) und „Hoppe & Co.“ verantwortlich. Deren Programm, Konzeption und Marketing sei vom Publikum mit Desinteresse und Ablehnung abgestraft worden.
Die „Wirtschaftswoche“ hatte zuletzt Zahlen zum Umsatz von „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ veröffentlicht, die verdeutlichten, dass sich das Festival auf dem Nürburgring zu einem finanziellen Debakel hätte entwickeln können. Unter anderem war die Rede von lediglich 7.500 abgesetzten Tickets.
Lieberberg wirft der DEAG „Selbstüberschätzung und Maßlosigkeit“ vor. Der Neubeginn in der Veltins-Arena unter dem Namen „Rock im Revier“ sei ein „geschickter Propaganda-Schachzug, mit dem die DEAG von ihrem ureigenen Debakel ablenken und auf Schalke retten will, was nicht mehr zu retten ist“.
Als Grund nennt der 68-Jährige „von Anfang an überzogene Erwartungen“, die „Rock im Revier“, „Rockavaria“ oder „Rock in Vienna“ seiner Meinung nach nie erfüllen könnten.