Die 100 größten Gitarristen aller Zeiten.
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100. Lindsey Buckingham (2. v. re.). Zur Glanzzeit von Fleetwood Mac transformierte Lindsay den Folk seiner Jugend als Banjo-Spieler zum opulenten Stadion-Rock. Seine Werkzeuge: funkelnde Soli, knackige Akkord-Progressionen und frenetisch arpeggierte Läufe. Geboren 1949, Gitarren: Rick
Turner Model 1, Rick Turner
Renaissance 12-string
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99. Thurston Moore. In den Achtzigern etablierte sich Moore als der führende Bilderstürmer des Indie-Rock. Der Kopf von Sonic Youth verwendete exotische Tunings, klemmte Schraubenzieher oder Drumsticks unter seine Saiten und kombinierte Punk mit Feedback-Exzessen. Geboren 1958, Gitarre: Fender Jazzmaster
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98. Alex Lifeson. Selbst wenn er in seiner Entwicklung über die atemberaubenden Riffs von „2112“ oder „Xanadu“ nicht hinausgekommen wäre: Auf Metallica und andere Metalheads hätte Lifeson einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Doch der Rush-Gitarrist füllte den Sound des Power-Trios mit opulenten Arpeggios und handfestem Rock.
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Was oft genug klang, als wären zwei Gitarristen am Werk. „Die Gitarre sollte in der Lage sein, ein umfassendes Spektrum abzudecken“, sagte er einmal. Die genialsten Tricks behielt er sich für seine Soli vor. Geboren 1953. Gitarren: Gibson ES-355, Gibson Les Paul Axcess.
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97. Steve Jones. Die brutalen Akkorde und großkotzigen Soli des Sex-Pistols-Gitarristen waren das perfekte Pendant zum Gift und Galle spuckenden Johnny Rotten – und die Messlatte für alle Punkrock-Rambos, die folgten. Nur mit einem einzigen Album – „Never Mind The Bollocks“ von 1977 – lieferte er ein Vermächtnis, bei dem sich Gitarristen von Slash bis Billie Joe Armstrong dankbar bedienten.
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Und es war nicht nur der Sound, sondern auch seine Attitüde. Oder wie es Jones ausdrückte: „Letztlich geht es uns gar nicht um Musik. Uns geht’s ums Chaos.“ Geboren: 1955 Gitarren: Gibson Les Paul Custom, Gibson Les Paul Junior.
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96: Bruce Springsteen. Er sah sich im Besitz einer geheimen Waffe: „Man nahm mich unter Vertrag, als man auf der Suche nach den neuen Dylans war“, sagte er dem ROLLING STONE. „Aber ich war in der glücklichen Lage, all das von mir abprallen lassen zu können. Ich konnte meine Telecaster einstöpseln und auf der Bühne die Sau rauslassen.“
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Aber nur wenige Gitarristen können das pure Gefühl so aus dem Holz kitzeln – vom Draufgängertum bei „Born To Run“ zum melancholischen Twang bei „Tougher Than The Rest“. Geboren 1949. Gitarren: Fender Esquire (modifiziert), Fender Telecaster.
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95. Roger McGuinn. Die perlenden Riffs der frühen Byrds-Hits, mit der zwölfsaitigen Rickenbacker intoniert, waren die akustische Brücke zwischen Folk und Rock – und hinterließen eine Farbe, die aus der Palette der Rockmusik nicht mehr wegzudenken ist: Jede Indie-Band, die mehr
am seligen Schrammeln als an solistischer Aufschneiderei interessiert ist, steht letztlich in seiner Schuld.
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Doch McGuinn konnte nicht nur die süßen Glöckchen klingen lassen: Seine Raga-meets-Coltrane-Läufe auf „Eight Miles High“ verschlagen einem noch immer die Sprache.
Geboren: 1942 Gitarren Rickenbacker 370 12-String, Martin HD-7.
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94. Peter Buck. Der R.E.M.-Gitarrist gehört zum Lager der „Weniger-ist-mehr“-Verfechter. Von den laserscharfen Arpeggios auf „Radio Free Europe“ bis zu den überdimensionierten Power-Akkorden von „The One I Love“ suggerierte sein Sound immer Sinnlichkeit und Aggressivität zugleich.
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Ein Umstand, der die damaligen Underground-Rocker von den Fesseln des Punkrock befreite. „Sie waren der Auslöser für 50 000 neue Gitarrenbands“, sagte Billy Corgan einmal. „Amerika wurde mit R.E.M.-Klonen geradezu überschwemmt.“ Geboren: 1956 Gitarren Rickenbacker 360, Fender Telecaster
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93. Paul Simon. Texter sein, doch mit seiner Gitarre kommuniziert er nicht minder eloquent. Er wuchs mit Doo-Wop und frühem Rock’n‘Roll auf, erlebte das Folk-Revival Mitte der Sechziger und studierte bei Bert Jansch die Finessen der akustischen Gitarre.
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Noch heute verarbeitet er neue Einflüsse, etwa bei „Dazzling Blue“ auf seinem jüngsten Album: „Dieses Folk-Fingerpicking habe ich bereits mit Simon and Garfunkel praktiziert, aber hier liegt es über einem Rhythmus, den indische Musiker im Zwölfachtel-Takt spielen.“ Geboren 1941 Gitarren Guild F-30, Martin OM-42.
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Dimebag Darrell
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Die Ehrerweisungen von Fans, Kollegen und Vorreitern wollten kein Ende nehmen: „Er war einer der größten Musiker, die es auf dieser Welt je gab“, sagte Geezer Butler von Black Sabbath. „Ruhe in Frieden.“ Geboren: 1966 Gestorben: 2004. Gitarre: Dean From Hell.
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91. Dave Davies. Alle krachenden Rock-Riffs kann man letztlich auf den Kinks-Gitarristen zurückführen, der mit 17 Jahren die fantastisch simplen Power-Akkorde von „You Really Got Me“ in die Welt setzte und die rhythmische Motorik des Metal vorwegnahm.
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Davies, der die Verzerrung erzeugte, indem er die Membranen seiner Lautsprecher aufschlitzte, kann über die Gerüchte nur lachen, dass nicht er, sondern Jimmy Page die Gitarre eingespielt habe: „Wer würde ein Solo spielen, das derartig gaga ist? Das kann nur Dave Davies.“ Geboren: 1947 Gitarre: Gibson Flying V.
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90. Tom Verlaine. Patti Smith beschrieb seinen Sound als „das Schreien von Tausend Bluebirds“. Der kreative Kopf von Television sog die Essenz von John Coltrane, den Rolling Stones und Grateful Dead auf und mischte sie auf „Marquee Moon“ (1977) zu einer ureigenen Melange. Vor allem live konnte er sich in wundervoll fließenden Soli verlieren.
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Verlaine hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum noch zu Wort gemeldet, bleibt aber ein Vorbild für Gitarristen, die sich der Punk-Ästhetik verpflichtet fühlen, ohne darüber die Magie der Melodie zu vernachlässigen. Geboren: 1949 Gitarre: Fender Jaguar, Fender Jazzmaster.
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89. Bonnie Raitt. Ihr Vater war der Broadway-Star John Raitt, doch ihre musikalischen Ziehväter waren Blues-Legenden wie Howlin Wolf und Mississippi Fred McDowell. Sie lernte schnell: Beginnend mit ihrem akustischen Slide-Training auf „Walking Blues“ von 1971 eignete sich Raitt ein beeindruckendes Repertoire an Blues-Licks an und beherrschte Fingerpicking und Slide wie ein Altmeister.
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Damit setzte sie ein Zeichen: Zu einer Zeit, als Gitarren ausschließlich in Männerhände gehörten, durchbrach sie eine Barriere, die bis dahin als unüberwindbar galt. Geboren. 1949. Gitarre: Fender Stratocaster
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88. Carl Perkins. In den frühen Beatles-Tagen nannte George Harrison sich gerne Carl Harrison – eine Verneigung vor seinem Idol. Perkins Treble-reiche Technik, die sich der Rockabilly-King von Blues-Gitarristen in Tennessee abgeschaut hatte, prägte nicht nur seine frühen Sun-Singles („Blue Suede Shoes“, „Glad All Over“), sondern auch zahllose Gitarristen von Eric Clapton bis John Fogerty.
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„Er brachte das Country-Picking in die Rock-Welt“, sagte Tom Petty. „Rock’n’Roll aus den Fünfzigern kann man wie Chuck Berry spielen – oder eben wie Carl Perkins.“ Geboren: 1932. Gestorben: 1998: Gitarre Gibson Les Paul, ES-5 Switchmaster
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87. James Hetfield. Es gab sicher Vorbilder für die hyper-perkussive, mit der Handfläche gedämpfte Schlagtechnik, doch Hetfield machte sie im Metal der Achtziger zum Maß aller Dinge. Ein stupider Headbanger war er nie, wie das raffinierte Picking auf „Fade To Black“ oder später der nuancierte Hardrock des „Black Album“ beweisen.
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„Ich frage mich, wie James Hetfield wohl als Drummer klingen würde“, sagte Dave Grohl einmal. „Denn letztlich übernimmt er mit seiner Gitarre die Rhythmusarbeit und die Melodieführung gleichzeitig. Er ist eine Klasse für sich.“ Geboren 1963. Gitarre ESP Explorer,
ESP Truckster
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86. J. Mascis: die massiven sound-wände, die J Mascis mit seiner Fender Jazzmaster errichtet, enthalten die verblüffendsten Bausteine: den Primitivismus von Black Sabbath, die Melodik von Neil Young und das wohlige Grunzen des Punkrock. Auf der Akustischen kann er aber auch ungeniert schön klingen.
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Thurston Moore von Sonic Youth erinnert sich an ein Konzert: „Dinosaur Jr. spielten diesen wunderbar gefühlvollen Song, bis J plötzlich mit einem wüsten Solo loslegte, das die ganze Gefühligkeit in Schutt und Asche legte. Das Publikum rastete völlig aus.“ Geboren: 1965.
Gitarre: Fender Jazzmaster
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85. Andy Summers. Mit The Police nahm das Power-Trio eine neue Gestalt an – und Andy Summers hatte daran den Löwen-Anteil. Den Punk ließ er schnell hinter sich und mischte Jazz-Progressionen und Reggae-Rhythmen mit einfachem Rock’n’Roll.
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Er spielte so sparsam wie möglich, konstruierte rudimentäre Sound-Schnipsel oder Dub-ähnliche Klangwellen – und schuf so den Raum für Sting und Stewart Copeland. „Sein Ton und seine Technik waren makellos“, sagt Alex Lifeson von Rush. „Er hatte das Talent, alles luftig klingen zu lassen.“ Geboren 1942 Gitarre Fender
Telecaster (1961), Gibson 1958 ES-335
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84. Joe Perry. Man kann sich für Steven Tyler kaum einen besseren Sparringspartner vorstellen. Seit über 40 Jahren sind Perrys Monster-Riffs der Felsen, auf dem Aerosmith ihr Haus bauen. Und seine Soli, sei es auf „Walk This Way“ oder später auf Hochglanz-Hits wie „Janie’s Got A Gun“ oder „Cryin’“, haben ein Energie-Level, das dem des exaltierten Sängers in nichts nachsteht.
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84. Er hat einen in sich geschlossenen, aerodynamischen Stil, der mich ein wenig an Keith Richards erinnerte“, meint Slash. „Und eine Leck-mich-Attitüde, die einfach cool war.“
Geboren: 1950 Gitarre: Gibson Les Paul, Fender Stratocaster
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83. Eddie Hazel. ‚Maggot Brain“, das zehnminütige Solo auf dem gleichnamigen Funkadelic-Album von 1971, machte Hazel über Nacht zur Gitarrenlegende. Es heißt, das Solo sei von George Clinton ausgelöst worden, der Hazel auf einem Acid-Trip vorschlug, er solle sich vorstellen, gerade die Nachricht vom Tod seiner Mutter erhalten zu haben.
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Hazel konnte trippige Visionen mit mächtigen Grooves verbinden; er inspirierte Gitarristen wie Mike McCready, J Mascis und Lenny Kravitz. „Dieses Solo – mein Gott“, sagt Kravitz. „Es nimmt dir einfach den Atem.“ Geboren: 1950. Gestorben: 1992. Gitarre: Fender Stratocaster
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82. Nels Cline. Cline hat sich an allen erdenklichen Stilen versucht – vom Goth-Country-Rock mit The Geraldine Fibbers bis zum Remake von John Coltranes Meisterwerk „Interstellar Space“. Bekannt ist er als Wilcos schlaksiger Gitarrenheld, der sich auf wilde Ausbrüche ebenso versteht wie auf lyrische Improvisationen („Impossible Germany“).
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„Nels kann alles spielen“, meint Jeff Tweedy. „Wir geraten uns manchmal in die Haare, was seinen Platz in der Band betrifft, aber wir kommen immer zu einem überzeugenden Resultat – gerade weil wir miteinander ringen.“ Geboren: 1956. Gitarre: Fender Jazzmaster (1959), Fender Jaguar (1962).
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81. Lou Reed. Seit Velvet Underground hat Lou Reed für traditionelle Gitarrentechniken nur eine Verwendung: ab in den Müll! Was er bei Songs wie „Sister Ray“ anstellte, glich eher einem epischen Horrortrip. „Er hat allen Grund, auf seine Qualitäten als Gitarrist stolz zu sein“, schrieb sein New Yorker Kollege Robert Quine
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80. Buddy Holly. Mit einem einfachen Rezept animierte Buddy Holly eine Generation künftiger Koryphäen – George Harrison, Eric Clapton, Jeff Beck – dazu, die Gitarre in die Hand zu nehmen: ein hibbeliger Mix aus Country und Blues, Rhythmus und Lead, der seine kieksenden Vocals aufgreift.
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Als Frontmann eines Quartetts (zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug) erfand Holly praktisch im Alleingang die klassische Rock-Band. „Man höre die ersten Beatles-Alben“, sagt John Mellencamp, „und nehme die Stimmen weg – was bleibt, ist Buddy Holly. Geboren: 1936 Gestorben: 1959. Gitarre 1958 Fender Stratocaster
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79. Mike Campbell. Seit mehr als 40 jahren nun ist Campbell Lead-Gitarrist bei Tom Petty, doch nie pappte er einen Song mit unnötigem Ballast zu. „Es ist eine Herausforderung, ein Statement so kurz wie möglich zu halten“, sagte er, „aber das ist mir lieber, als es endlos strecken zu müssen.“
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Man höre das rudimentäre Hook, das „Breakdown“ zusammenhält, oder sein Solo bei „You Got Lucky“, um Campbells raffinierten Umgang mit Raum nachzuvollziehen. „Michael hat kein Talent zum Schaumschlagen“, sagte Petty. „Was er tut, ist immer essenziell.“
Geboren 1950 Gitarren Rickenbacker 360/12, Duesenberg DMC
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78. John Fahey. Fahey war ein exzentrischer Meister der Folk-Gitarre, ein atemberaubender Fingerpicker, der traditionelle Blues-Figuren mit moderner Klassik verband und dabei den Schalk im Nacken hatte. „Seine Musik war ein Dokument grenzenloser Freiheit“, sagt der einstige Captain Beefheart-Gitarrist Gary Lucas.
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In den Neunzigern nutzte Fahey verstärkt die E-Gitarre und kultivierte einen Minimalismus, der ihn zu einer Ikone der Postpunk-Gitarristen machte. „Von Fahey gelobt zu werden“, sagt Thurston Moore, „war wie ein Ritterschlag.“ Geboren: 1939. Gestorben 2001. Gitarre: Gibson Recording King (1939)
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77. Willie Nelson. Sein Gitarrenstil gleicht seinem beiläufig klingenden Gesang: laidback, etwas neben dem Beat und leicht zu identifizieren. Erstaunlicherweise spielt Nelson seit 1969 die gleiche Gitarre – eine klassische N-20 von Martin, Kosename „Trigger“, die mit ihren Nylon-Saiten seinen Sound-Mix aus Country, Blues und Django-Reinhardt-Swing geprägt hat.
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Auch wenn ihr Korpus inzwischen arg löchrig ist, spielt Nelson „Trigger“ noch jeden Abend. „Ich bin überzeugt“, sagt er, „dass uns das Schicksal zusammengeführt hat. Wir sehen uns sogar ähnlich: vernarbt und vom Leben gegerbt.
Geboren: 1933. Gitarre: Martin N-20 (1969
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76. Robbie Krieger. Während sich die meisten Gitarristen am Blues orientierten, war Krieger mit Jazz und Flamenco groß geworden. Zudem hatte der Doors-Gitarrist das improvisatorische Knowhow, um Jim Morrison auf seinen unberechenbaren Exkursionen zu folgen.
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Krieger schrieb einige ihrer größten Hits („Light My Fire“) und stopfte die Löcher, die sich in der ungewöhnlichen Besetzung auftaten. „Da wir keinen Bassisten hatten, musste ich öfter in die tieferen Tonlagen gehen. Manchmal hatte ich das Gefühl, mehrere Funktionen zugleich auszuüben.“ Geboren: 1946. Gitarre: Gibson SG Standard (1967), Gibson Les Paul (1954)
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75. Joni Mitchell. Text von David Crosby: Mein wichtigster Beitrag als Produzent von „Song To A Seagull“ bestand 1968 darin, alle Leute nach Hause zu schicken, die an den Aufnahmen teilnehmen wollten. Joni war ein Folkie und hatte gelernt, was man ein „angedeutetes Arrangement“ nannte: Man schlug die Akkorde, spielte die Melodielinie aber gleich mit. Und sie ging so kreativ und unvorbelastet an diese Technik heran! Sie war damals schon eine fantastische Rhythmus-Gitarristin und entwickelte sich mit Riesenschritten weiter.
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Sie hatte ihren eigenen Kopf, was das Stimmen der Gitarre anging, um auf ganz neue Akkorde zu stoßen. Ich machte das auch, aber sie war extremer. Ich kann gut nachvollziehen, warum sie später mit Jazz-Bands und Orchestern arbeitete. Als Poetin spielte sie mit Bob Dylan in einer Liga, aber als Musikerin war sie erheblich reifer. Geboren 1943. Gitarren: Martin D-28, Martin D-45, Ibanez George Benson.
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74. Dick Dale. „Meine Gitarre sollte so klingen wie Gene Krupas Schlagzeug“, sagte er einmal – und der hyperperkussive Stil, den er für seine Jukebox-Heuler erfand (darunter auch eine aufgepeppte Version des griechischen Traditionals „Misirlou“) sollte den Weg für den Surf-Rock ebnen.
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Dale spielte so schnell, wie er konnte – und drehte die Lautstärke bis zum Anschlag auf. „Seine Arrangements waren extrem komplex und unkonventionell“, sagt Alex Lifeson von Rush. „Er spielte nur Stakkato-Noten mit viel Hall, aber sein Sound war unglaublich cool.“
Geboren: 1937. Gitarre: Fender Stratocaster.
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73. Kurt Cobain. Er war kein virtuose – und genau das war seine Stärke: Indem er die Gitarre den selbstverliebten Saiten-Akrobaten entriss und den Künstlern, Freaks und Poeten zurückgab, wurde Cobain selbst zum einflussreichen Gitarristen. Die Liebe zu Cheap Trick, den Melvins und Kiss gab seiner Musik die metallische Härte, mit der sie die Welt eroberte.
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72. John Frusciante. Die Red Hot Chili Peppers konnten mächtig aufs Gas drücken, aber erst mit Frusciante fanden sie den Sound, der ihnen die Stadien der Welt öffnete. Seine stilistische Bandbreite ist enorm, und auch als Arrangeur trug er dazu bei, dass die Peppers ihren Horizont erweiterten, ohne ihre Funk-Energie opfern zu müssen.
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Frusciante ergänzte ihr Klangspektrum mit gezielten Eruptionen (etwa dem Hendrix-ähnlichen Solo auf „Dani California“) und mit unvergleichlicher Eleganz (wie den Eingangs-Akkorden von „Under The Bridge“). Geboren: 1970. Gitarre: Fender Stratocaster (1962).
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71. Robert Johnson. Nach seinem Tod blieb er für Jahrzehnte ein Unbekannter, aber die 29 Songs, die er 1936 und 1937 aufnahm, sollten für Millionen von Gitarristen die Heilige Schrift werden. Es faszinierte sie, dass er Slide und Rhythmus im Dialog miteinander verband – und dass sich aus diesem Chaos langsam die Riffs herausschälten.
Dylan erinnerte sich daran, wie er „King Of The Delta Blues Singers“ hörte, jene Compilation von 1961, die Johnson vor dem Vergessen rettete: „Die Schwingungen der Lautsprecher ließen meine Haare zu Berge stehen.“ Geboren: 1911. Gestorben: 1938. Gitarre: Gibson L.
70. Jack White. Zur Jahrtausendwende hatten New-Metal-Riffer und Post-Grunge-Gniedler die Gitarre in Verruf gebracht. Jack White fing wieder bei Null an: Mit jedem krachenden Riff brachte er Hardrock und Roots zusammen – und bewies, dass auch Blues-orientierte Bands nicht unbedingt im „stumpfsinnigen Stratocaster-White-Blues-Blödsinn“ enden müssen.
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Selbst als Analog-Fanatiker hatte er keine Probleme, technisches Spielzeug wie das DigiTech Whammy-Pedal zu nutzen: Es ist das Geheimnis des Bass-Bumms von „Seven Nation Army“. Geboren 1975. Gitarre: Airline Res-O-Glas (1964).
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69. Richard Thompson. Seit seiner Zeit bei der britischen Folkrock-Legende Fairport Convention hat Thompson sich immer wieder neu erfunden. Er kombiniert flinkes Fingerpicking mit einem Rock-typischen Anschlag. Er mag deprimierende Lyrics schreiben, doch seine Riffs sind erhebend.
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Seine E-Gitarren-Soli, weniger im Blues als in der keltischen Musiktradition beheimatet, mögen mitreißend sein, doch seine akustischen Tonfolgen sind es nicht minder. Viele Gitarristen haben Tränen vergossen, als sie versuchten, „1952 Vincent Black Lightning“ nachzuspielen. Geboren: 1949. Gitarren: Fender Stratocaster, Lowden L32C.
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68. John McLaughlin. Er war noch in seinen Zwanzigern, als er von Miles Davis ins Studio gebeten wurde, um „Bitches Brew“ und weitere Jazz-Fusion-Klassiker aufzunehmen. Doch erst mit dem eigenen Mahavishnu Orchestra erspielte er sich den Status als Ausnahme-Gitarrist, der seine Gibson Feuer speien lassen konnte.
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McLaughlin hatte keine unmittelbaren Vorbilder, sondern verband Psychedelic Rock, Gypsy Swing, Flamenco und indischen Raga zu einem atemberaubenden Stilmix. Seine Brillanz trug ihm Verehrer ein: Jeff Beck nannte ihn den besten Gitarristen, der unter uns weilt. Geboren: 1942 Gitarre: Gibson Les Paul.
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67. T-Bone Walker. B.B. King dachte: „Jesus ist persönlich zur Erde herniedergestiegen, um die elektrische Gitarre zu spielen“. Walker erfand das Gitarrensolo, indem er fließende Phrasierungen entwickelte und sie mit Vibrato und gedehnten Saiten spielte, wie man es bis dahin nur aus dem Blues kannte.
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Es war der melodische Einfallsreichtum seiner Single „Mean Old World“ von 1942, der alle elektrisierte – und den er mit weiteren Hits wie „Call It Stormy Monday“ untermauerte. „Ich kam zu früh auf diese Welt“, sagte Walker. „Ich war der Zeit wohl um 30 Jahre voraus.“ Geboren: 1910. Gestorben: 1975 Gitarren: Gibson ES-250 (1939), Gibson ES-5 (1952).
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66. Leslie West. Leslie Weinstein, so sein richtiger Name, hinterließ erste Spuren im Garagenrock der Sechziger, als er mit den Vagrants eine vollfette Version von Otis Reddings Respect einspielte. Wenige Jahre später übernahm er die Rolle des Rammbocks in dem Cream-ähnlichen Quartett Mountain.
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Auf Songs wie Mississippi Queen spielte er rohen Blues mit RnB-Flair, den er durch einen Wald von hoffnungslos überlasteten Verstärkern schickte. „Er spielte wirklich mit Gefühl“, so Dave Davies. „Er war selbst bei komplizierten Phrasierungen unglaublich präsent, aber er war nie ein Blender. “ Geboren: 1945. Gitarre: Les Paul Junior.
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65. Slash. Auch wenn er die Glanztage von Guns N Roses meist umnebelt im Kreis seiner Schlangen verbrachte: Mit Slash kehrten Zurückhaltung und Stil ins Heer der Hardrock-Gitarristen zurück. „Im Vergleich war es schon ein deutlich reduzierter RocknRoll“, sagte er selbst. Slash konnte riffen wie Joe Perry, oder seine Läufe in bester Stones-Manier mit denen von Izzy Stradlin verweben.
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Aber selbst großartige Beiträge wie das Solo von „November Rain“ orientierten sich eng an der Textur des Songs: Sonst würden sie auch völlig deplatziert klingen. Geboren 1965. Gitarre: Gibson Les Paul Standard.
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64. Duane Eddy. Sollte es Ende der Fünfziger noch Zweifel gegeben haben, ob die Gitarre – und nicht das Saxofon – das Lead-Instrument im RocknRoll war, so räumte Duane Eddy diese endgültig aus. Seine 1958er Single „Rebel Rouser“ platzt dank Country-Twang und wogendem Tremolo geradezu aus allen Nähten.
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„Chet Atkins nutzte das Vibrato sehr selektiv, während Duane Eddy die ganze Musik damit anspitzte“, sagte Dave Davies von den Kinks. Den Nachhall von Hits wie „Forty Miles Of Bad Road“ und „Peter Gunn“ konnte man schon bald in der Surfmusik oder bei Jeff Beck und George Harrison hören. Geboren: 1938. Gitarre: Gretsch 612.
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63. Johnny Winter. Von all den aufgedrehten weißen Jungs, die den Blues auf Hochtouren brachten, war der Texaner Johnny Winter mit Abstand der weißeste und wildeste. Aufnahmen wie sein 1969er Cover von „Highway 61 Revisited“ waren atemberaubende Demonstrationen seines technischen Potenzials.
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Jimi Hendrix klopfte bei ihm an und wollte ihn als Sideman, und auch Muddy Waters erkannte sein Talent auf den ersten Blick: „Ich musste mir das näher anschauen. Dieser Bursche da auf der Bühne spielt acht Noten, wenn ich gerade mal eine spiele.“ Geboren: 1944. Gitarre: Gibson Firebird V (1963), Fender Electric XII
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62. Robert Fripp. Mit seiner einmaligen Mischung aus komplexer Distortion und majestätischem Sustain ist er das Markenzeichen von King Crimson, seit die Band 1969 erstmals den Proberaum betrat. Diese Polarität lässt sich nirgendwo besser nachvollziehen als auf dem progressivsten Prog-Rock-Album, das je aufgenommen wurde: Crimsons „Larks Tongues In Aspic“ von 1973.
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Fripps bekannteste Gitarrenfigur ist das Hook von Bowies „Heroes“. „Er legte los, ohne irgendeine Akkord-Sequenz vorbereitet zu haben“, sagte Produzent Brian Eno. „Und er nahm alles im ersten Take auf.“ Geboren: 1946. Gitarre: Les Paul Custom.
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61. Dickey Betts. „Ich bin der berühmte Gitarrist“, sagte Duane Allman einmal, „aber Dickey ist der wahre Könner.“ Obwohl sie nur knapp drei Jahre in der Allman Brothers Band spielten, entwickelten sie ein traumwandlerisches Verständnis und spielten ihre berühmten Twin-Guitar-Läufe.
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Nach Duanes Tod im Jahre 1971 machte die Band mit Betts als Lead-Gitarrist weiter und verbuchte Erfolge wie „Ramblin‘ Man“ und „Jessica“. Seine Wurzeln lagen im Jazz, und sein Einfluss ist allen Southern-Rock-Gruppen anzuhören, die auf die Allman Brothers folgten.
Geboren: 1943. Gitarre: Gibson Les Paul Goldtop (1957).
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60. Ron Asheton. „Meine Aufgabe bestand eigentlich nur darin, immer wieder ein paar Noten zu singen“, sagte Iggy Pop über den Stooges-Song „TV Eye“, „während Ron ein ganzes Universum drumherum zimmerte.“ Bei Proto-Punk-Hymnen wie „I Wanna Be Your Dog“ und „No Fun“ klangen Ashtons Barré-Griffe wie ein atomarer Rammbock.
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Dröhnend, unablässig, eine fast schon mystische Kraft. Ob bei Kurt Cobain, Thurston Moore oder Jack White: Ashetons Dampfwalzen-Ästhetik hat bis in die Gegenwart ihre Verehrer gefunden.
Geboren: 1948. Gestorben: 2009 Gitarren Gibson Flying V, Fender Stratocaster.
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59. Robbie Robertson. Als Dylan den „wilden, quecksilbrigen Sound“ von The Band beschrieb, meinte er besonders die Gitarre, etwa das elektrisierende Solo auf „Just Like Tom Thumb’s Blues“, das Robertson auf ihrer gemeinsamen Tour 1966 gespielt hatte.
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Robbie Robertson mit The Band auf der Bühne
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58. Peter Green, Ende 1966 stand Peter Green vor der Aufgabe, bei John Mayalls Bluesbreakers in die Fußstapfen von Eric Clapton zu treten. Mayall sagte seinem Produzenten: „Eines Tages wird er der beste sein.“ Wenig später spielte er in der Original-Formation von Fleetwood Mac und galt in England als der „progressive“ Blues-Gitarrist schlechthin.
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Green verband das Draufgängertum des Chicago-Blues mit einer Finesse, die auf Alben wie „Then Play On“ (1969) für lichte Momente sorgte. Psychische Probleme standen seiner Karriere jedoch im Wege. Geboren: 1946. Gitarren: Les Paul
Standard, Fender Stratocaster (1959).
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57. Rory Gallagher. „Was für eine Verschwendung, sein Leben zu investieren – und am Ende nur ein Prominenter zu sein“, sagte Gallagher 1972 dem Rolling Stone. Er war damals 23 Jahre alt und investierte lieber in sein Handwerk und endlose Tourneen.
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Mit seiner Stratocaster reanimierte er Idiome des Chicago- und Delta-Blues, spielte eine siedend heiße Slide-Gitarre und glänzte auch als Songschreiber. Zu seinen Fans zählten The Edge und Bob Dylan, der bei einem Konzert 1978 nicht in den Backstage-Bereich gelassen wurde: Gallagher hatte ihn nicht erkannt. Geboren: 1948. Gestorben: 1995. Gitarren: Fender Strato- und Telecaster.
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56. Albert Collins. Mit seiner Stratocaster reanimierte er Idiome des Chicago- und Delta-Blues, spielte eine siedend heiße Slide-Gitarre und glänzte auch als Songschreiber. Zu seinen Fans zählten The Edge und Bob Dylan, der bei einem Konzert 1978 nicht in den Backstage-Bereich gelassen wurde: Gallagher hatte ihn nicht erkannt. Geboren: 1948. Gestorben: 1995. Gitarren: Fender Strato- und Telecaster.
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Seine flüssigen, einfallsreichen Läufe hinterließen auch bei Hendrix ihre Spuren: Jimi schätzte das Sustain in „Collins‘ Shuffle“ so sehr, dass er es für „Voodoo Chile“ kopierte.
Geboren: 1932. Gestorben: 1993. Gitarre: Fender Telecaster.
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55. John Lennon. als Rolling-Stone-Gründer Jann S. Wenner ihn fragte, wie er sich selbst als Gitarrist einschätze, sagte Lennon: „Rein technisch bin ich sicher nicht besonders, aber ich kann dem Ding Feuer unterm Arsch machen.“ Und genau das tat er. Lennon war die Zündkerze, der Katalysator der Beatles und gab ihren Songs oft eine rohe Komponente.
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Man höre seine Rhythmusarbeit auf „Help!“, die kreiselartigen Riffs auf „Day Tripper“ oder das scheinbar saloppe „The Ballad Of John And Yoko“, wo Lennon – Harrison weilte gerade im Urlaub – rudimentäre Lead- und Rhythmus-Partikel zu einem magischen Ganzen verschweißte. Fraglos auch sein Talent, seiner Gitarre einen martialischen Ton zu entlocken.
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Im Live-Promo-Clip für „Revolution“ lässt Lennon seine halb-akustische Epiphone Casino wie einen wütenden Rasenmäher aufheulen. Trotzdem bekam er nie den Respekt, der ihm als Gitarrist zustand. „Man nennt George den unsichtbaren Sänger“, sagte er. „Ich bin der unsichtbare Gitarrist.“
Geboren: 1940. Gestorben: 1980. Gitarren: Rickenbacker 325, Epiphone Casino u.a.
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54. Joe Walsh. Mit seinem Power-Trio The James Gang, 1966 in Cleveland gegründet, kombinierte Walsh die Manie der Who und das spieltechnische Feuerwerk der Yardbirds mit einem langsam mahlenden R&B. In „Rocky Mountain Way“, seinem Solo-Hit von 1973, demonstrierte Walsh eine weitere Qualität: seinen hintergründigen Humor
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Doch erst nach dem Einstieg bei den Eagles avancierte er zur Institution. Walsh gab dem flockigen Pop der Eagles einen Hardrock-Biss und kreierte im Lauf der Jahre einige unverwüstliche Licks, etwa das Stakkato-Riff von „Life In The Fast Lane“ oder seinen Beitrag zu den duellierenden Gitarren in „Hotel California“. Auf dem Klassiker „Who’s Next“ (1971) hinterließ Walsh Spuren, ohne einen einzigen Ton zu spielen.
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Er schenkte Pete Townshend die 59er Gretsch Chet Atkins, die dieser auf dem gesamten Album einsetzte. Townshend revanchierte sich, als er 1975 dem Rolling Stone sagte: „Joe Walsh ist ein ebenso intelligenter wie flexibler Gitarrist – und davon gibt‘s nicht allzu viele.“ Geboren: 1947. Gitarre: Gibson Les Paul.
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53. Otis Rush. Im Chicago der Sechziger habe es für junge weiße Blues-Bands eine Faustregel gegeben, erzählte Mike Bloomfield 1968 dem Rolling Stone: „Man musste Otis Rush das Wasser reichen können.“ Was alles andere als einfach war.
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Rush, in Mississippi geboren, war in den 40er Jahren nach Chicago gekommen und hatte sich dort als Songwriter und Gitarrist einen Namen gemacht. Sein raues Treble und sein peitschender Anschlag klangen wie eine Kreuzung aus Muddy Waters und B.B. King. Mit Magic Sam und Buddy Guy propagierte er eine modernere, R&B-nahe Variante des Chicago Blues, der als „West Side Sound“ in die Geschichtsbücher einging.
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Seine Singles aus den 50er- und 60er-Jahren wurden von Led Zeppelin („I Can’t Quit You Baby“), John Mayall („All Your Love, I Miss Loving“) und der J. Geils Band („Homework“) gecovert. Stevie Ray Vaughan benannte seine Band nach einem der Songs: „Double Trouble“ aus dem Jahre 1958. Geboren: 1935. Gitarre: Fender Stratocaster.
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52. Clarence White (re.), Er prägte gleich zwei Genres: Als Teenager gründete er mit seinem Bruder die Kentucky Colonels und trug dazu bei, dass die Gitarre im Bluegrass nicht mehr nur Begleitinstrument war, sondern Lead-Melodien übernahm. Die gleiche Präzision und melodische Symmetrie übertrug er wenig später auf die E-Gitarre und legte die Fundamente des Countryrock.
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In den Sechzigern war er ein gefragter Sessionmusiker und spielte u.a. auf dem Byrds-Klassiker „Sweetheart Of The Rodeo“. Bei The Band rundete er seinen Westcoast-meets-Nashville-Kolorit mit einem kräftigen Schuss Rock ab. Er klang nie auch nur annähernd zaghaft“, sagt Roger McGuinn. White war mit seiner Band Muleskinner wieder zum Bluegrass zurückgekehrt, als er 1973 mit nur 29 Jahren von einem Betrunkenen überfahren wurde.
„Clarence war der Mann für die härtere Variante von Country und Bluegrass“, sagt Dan Auerbach von den Black Keys. „Er transportierte diese Elemente in den Rock’n’Roll – und blies den Leuten die Ohren weg.“ Geboren: 1944. Gestorben: 1973. Gitarren: Fender Telecaster, Martin D-28.
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51. Johnny Marr. der Gitarrist von The Smiths, war ein Kind der Postpunk-Ära – kein virtuoser Showman, sondern ein Tüftler, der die Gitarre wie eine komplette Band klingen lassen konnte. Als Kind hatte er sich intensiv mit Motown-Aufnahmen beschäftigt – und wollte nicht nur Gitarren-Riffs, sondern auch den Klang von Piano und Streichern reproduzieren.
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Seine detailreichen Arpeggios, oft auf einer glockenhellen Rickenbacker gespielt, waren für den Sound der Smiths nicht weniger relevant als Morrisseys Bariton. Und er war immer auf der Suche nach neuen Klängen: Für „This Charming Man“ von 1983 ließ er Messer auf die Saiten seiner 54er Telecaster fallen – ein Vorfall, auf den Radiohead mit ihrem Song „Knives Out“ anspielten. „Er war ein brillanter Rhythmus-Gitarrist, der kaum Soli spielte, dafür aber unglaubliche Sounds produzierte“, sagt Radioheads Ed O’Brien, der in Marrs Fußstapfen trat.
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„Ich war mit ihm im Studio“, berichtet Noel Gallagher, „und es gibt nichts, was er nicht spielen kann. Er ist ein Zauberer.“ Geboren 1963 Gitarren Rickenbacker 330, Gibson ES-355, Fender Jaguar
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VERGESSENE MEISTER: Phelps „Catfish” Collins (re., hinter James Brown). Zusammen mit seinem Bruder, dem Bassisten Bootsy, trat Collins 1968 der James Brown Band bei. Und war mit seinen Riffs entscheidend für den Funk von „Super Bad“ und „Sex Machine“ – später auch von etlichen P-Funk-Alben.
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VERGESSENE MEISTER: John Cipollina. Quicksilver Messenger Service waren im San Francisco der Sechziger die Favoriten der tanz wütigen Psychedeliker.
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Und Cipollinas Sound – eine Mischung aus verschärftem Fingerpicking und ausgiebiger Nutzung des Tremolo-Hebels – war der Schlüssel zur Ekstase.
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VERGESSENE MEISTER: Lowell George. Gewöhnlich nur bekannt als Songschreiber und grummelnder Sänger der Boogie-Band Little Feat, war Lowell George auch ein begnadeter Gitarrist.
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Als „bluesig, aber doch melodisch“ beschreibt Trey Anastasio seinen Stil. „Seine Soli waren wie von vorne bis hinten durchkomponiert – ich könnte sie dir auf der Stelle vorsingen.
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VERGESSENE MEISTER: Hank Marvin. Der Mann von den Shadows war Englands erster Gitarrenheld. Sein voluminöser Klang und die spielerische Präzision auf Hits wie „Apache“ (1960) und „F.B.I.“ (1961.
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veranlassten George Harrison, einen frühen Beatles-Song „Cry For A Shadow“ zu nennen.
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50. Ritchie Blackmore. Das gigantische Riff von Deep Purples ‚Smoke On The Water‘ war seine Visitenkarte: Indem er Kompositionstechniken aus dem Klassikbereich mit rohem Blues-Rock mischte, definierte Blackmore die Metal-Gitarre. „Der Blues bot mir zu wenig Möglichkeiten, die Klassik war mir zu diszipliniert“, sagte er. „Ich war immer im musikalischen Niemandsland zuhause.“ Seine Soli in „Highway Star“ und „Lazy“, auf „Machine Head“ von 1972, sind noch heute der Inbegriff eines Gitarrenfeuerwerks.
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49. Muddy Waters. Text von Derek Trucks: Muddy Waters hat die Anfänge im Delta noch selbst miterlebt, er saß Charley Patton und Son House zu Füßen: Er war ein Kind, als diese Leute gerade auf ihrem Höhepunkt waren. Und dann war er es, der ihre Musik elektrifizierte. Die Art, wie er spielte, war durch seine Körperlichkeit bestimmt – er spielte die Gitarre perkussiv, wie ein Schlagzeug. Und wenn er Slide spielte, tat er es nie auf den höheren Saiten, sondern immer tief unten im Keller. Es klingt, als wolle er die Saiten gewaltsam herausreißen.
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Ich war schon ein Muddy-Fan – der Muddy der Chess-Jahre –, als ich die „Library of Congress“-Aufnahmen hörte, die Alan Lomax 1941 und 1942 im Delta gemacht hatte. Muddy war jung und unbekannt, vermutlich auch schüchtern und verlegen, als er zum ersten Mal seine Stimme vom Band hörte. Er klingt irgendwie schutzlos, verletzlich, aber er hatte seinen Stil schon gefunden. Slide-Gitarristen im Delta mussten notgedrungen „Call and Response“ mit sich selbst spielen.
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Die Slide imitierte die zweite Stimme, wie die Frauenstimme in einem Chor. Als Muddy in Chicago landete, spielte er einfach so weiter. Es gibt eine Menge „Muddy-Licks“ – Riffs, die nur für ihn typisch waren –, die später beispielsweise bei Jimi Hendrix auftauchten. Als er älter wurde, griff Muddy immer seltener zur Gitarre, aber wenn er es tat, war er unverkennbar. Geboren: 1915. Gestorben: 1983. Gitarre: Fender Telecaster
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48. Jonny Greenwood. Wenn Radiohead die perfekte Rockband des 21. Jahrhunderts sind, ist Jonny Greenwood einer der stilprägenden Gitarristen. Mit seinen sich endlos wandelnden Sounds hat der Klangzauberer die Band auf ihren Expeditionen vorangetrieben – vom spacigen Pathos von „The Tourist“ bis zum zarten Flimmern von „Reckoner“.
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Wie The Edge hat er weder eine Affinität zum Blues noch zu klassischen Soli, er setzt seine Artrock-Visionen aber noch konsequenter um. Gelegentlich bearbeitet er die Saiten mit einem Geigenbogen, zeitweise attackierte er seine Gitarre so ungestüm, dass er seinen Arm mit einer Bandage schützen musste. Es waren Greenwoods Krach-Erup-
tionen bei „Creep“, die bereits 1992 ein Anzeichen dafür lieferten, dass es sich bei Radiohead nicht um eine weitere wehleidige Innerlichkeits-Band handelte. „Ich verfolge ihn seit geraumer Zeit mit großer Bewunderung“, sagt Rush-Gitarrist Alex Lifeson. „Die Art und Weise, wie er seine Gitarrenparts mit der Melodie verwebt, ist wirklich außergewöhnlich.“
Born 1971 Plays Fender Telecaster
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AMSTERDAM, NETHERLANDS – OCTOBER 14: Jonny Greenwood of Radiohead performs at Ziggo Dome on October 14, 2012 in Amsterdam, Netherlands. (Photo by Greetsia Tent/WireImage)
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47. Stephen Stills. „Er ist ein musikalisches Genie“, sagte Neil Young einst über seinen Kollegen bei Buffalo Springfield und Crosby, Stills, Nash & Young. Als Gitarrist wird Stills unterschätzt – nicht zuletzt, weil er sich primär als Singer/Songwriter einen Namen machte. Vier Jahrzehnte lang (mit Unterbrechungen) setzte er Youngs unkontrollierten Ausbrüchen lockere, Latin- und Country-affine Kontrapunkte entgegen, hat aber noch immer das notwendige Feuer (wie seine Soli bei der jüngsten Buffalo-Springfield-Reunion bewiesen), um seine Gitarre in bester Shredder-Manier zu malträtieren.
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47. Stephen Stills. Sein Renommee als Musiker war so groß, dass er das Kunststück fertigbrachte, Eric Clapton und Jimi Hendrix für sein Solo-Debüt von 1970 zu verpflichten (das einzige Album der Rock-Geschichte, auf dem beide Gitarren-Legenden vertreten sind). „Ich mag alle Aspekte einer Performance“, sagte Stills einmal. „Aber den größten Kick bekomme ich immer, wenn ich auf die Bühne steige und mich ungehemmt an der Gitarre austoben kann.“ Geboren 1945 Gitarren Gretsch
White Falcon, Fender Telecaster
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46. Jerry Garcia. Text von Carlos Santana: Die meisten zeitgenossen, die den blues spielen, sind von Natur aus konservativ. Jerry Garcia war wie ein Maler, der außerhalb des Rahmens malt. Er spielte Blues, mischte ihn aber mit Bluegrass und Ravi Shankar. Er hatte Country im Gepäck, aber auch die klassische spanische Gitarre. Er hatte viel von Chet Atkins gelernt – man hörte es an der Art und Weise, wie er die Bünde rauf- und runterglitt.
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Aber immer gab es in seinem Spiel so etwas wie ein Thema, und er verfolgte dieses Thema, indem er Perlen auf einer Schnur aufzog, statt sie wahllos in den Raum zu werfen. Jerry hatte immer das Ziel vor Augen: Wenn du ein Solo spielst, entscheide dich, was du aussagen willst, dann bewege dich zu diesem Ziel – und geb den Stab an den nächsten Musiker weiter.
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Genauso arbeitete Jerry bei den Dead. Er war die Sonne der Grateful Dead – sie umkreisten ihn wie Planeten. Er war alles andere als oberflächlich, aber es war immer ein Riesenspaß, mit ihm zu spielen. Geboren 1942 Gestorben: 1995. Gitarren: Custom Doug Irwin Guitars („Wolf “ und „Tiger“).
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45. Link Wray. Wrays„Rumble“ (1958) war die einzige Instrumental-Nummer, die im amerikanischen Radio je verboten wurde – aus Angst, sie könne zu Bandenunruhen führen. Indem er mit einem Bleistift die Lautsprechermembran seines Verstärkers perforierte, erzeugte Wray einen verzerrten Sound, der später in Metal, Punk und Grunge seinen Wiederhall finden sollte. Wray, stets in schwarzes Leder gekleidet und stolz auf seine Herkunft als Shawnee-Indianer, galt als harter Bursche.
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Schon Songtitel wie „Slinky“ und „The Black Widow“ ließen den drohenden Unterton seiner Musik erahnen. Dan Auerbach. „,Some Kinda Nut‘ klingt so, als wolle er seine Gitarre erwürgen – sie scheint um Hilfe zu rufen.“ Als Wray 2005 starb, nahmen Dylan und Bruce Springsteen „Rumble“ in ihr Live-Repertoire auf. „Ohne Link Wray und ,Rumble‘“, sagte auch Pete Townshend, „hätte ich nie eine Gitarre angefasst.“ Geboren: 1929. Gestorben: 2005.
Gitarren Gibson Les Paul, Danelectro Longhorn.
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44. Mark Knopfler. Knopflers erster großer Gitarrenmoment – das wieselflinke, wundervoll harmonische Solo auf „Sultans Of Swing“ 1978 – kam zu einem Zeitpunkt, als der Punk-Zeitgeist das Modell des Gitarrenhelden für obsolet erklärt hatte. Und doch machte sich Knopfler nicht nur als Songschreiber einen Namen, sondern auch als Virtuose. Er entwickelte ein enormes Spektrum verschiedener Sounds und Texturen – von der rotzigen Verzerrung auf „Money For Nothing“ bis zur atemberaubenden Präzision von „Tunnel Of Love“.
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Einer der Schlüssel zu Knopflers Stil: Er verzichtet auf ein Plektron. „Wer nur mit den Fingern spielt, gewinnt an Direktheit und Intimität“, sagte er. Knopflers Können machte ihn zum begehrten Begleiter für Projekte von Tina Turner, Eric Clapton und Bob Dylan, der ihn 1979 für „Slow Train Coming“ verpflichtete. „Er ist einer der besten Gitarristen, die es gibt“, sagte Country-Legende Chet Atkins. „Er selbst hält sich nicht dafür, aber keine Frage: Er ist es.“ Geboren: 1949. Gitarren: Fender
Stratocaster, National Style O
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43. Hubert Sumlin. Ich liebe Hubert Sumlin“, sagte Jimmy Page einmal. „Er spielte die richtigen Sachen zur richtigen Zeit.“ In den mehr als zwei Jahrzehnten, in denen er Howlin‘ Wolf begleitete, baute Sumlin einen geradezu telepathischen Draht zum legendären Bluessänger auf. Er erwiderte Wolfs wüste Vocals mit kantigen, peitschenden Gitarrenlinien und veredelte so unsterbliche Hits wie „Wang Dang Doodle“, „Backdoor Man“ oder „Killing Floor“ mit perfekt platzierten Riffs. 1956 ließ er sich von Wolfs ärgstem Konkurrenten abwerben: Muddy Waters.
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Bis zu seinem Tod im Dezember 2011 trat Sumlin immer wieder in Begleitung namhafter Verehrer wie den Rolling Stones, Elvis Costello, Eric Clapton oder den Allman Brothers auf. „Wenn man versucht, eine Geschichte zu erzählen, sollte man sie auch richtig erzählen, nämlich indem man sie lebt“, sagte Sumlin über seinen Stil. „Man kann schneller spielen oder auch stilvoller, aber letztlich geht es nur darum, ob man den Blues hat oder nicht.“ Geboren: 1931. Gestorben: 2011
Gitarre: Gibson Les Paul Goldtop.
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42. Mike Bloomfield. „Er bekam nie die Chance, die Mission seiner Seele zu vollenden, aber die wenigen Alben, auf denen er mitspielte, waren mehr als genug“, sagt Carlos Santana über den Mann, der 1981 im Alter von 37 Jahren an einer Überdosis starb. Bloomfield half Bob Dylan, mit „Highway 61 Revisited“ seine elektrische Phase einzuläuten, er spielte auf zwei Alben der Paul Butterfield Blues Band, darunter dem Raga-Blues-Geniestreich „East-West“ von 1966. (Man höre nur sein episch mäanderndes Solo auf dem Titeltrack.)
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In Chicago geboren, orientierte sich Bloomfield an lokalen Blues-Größen wie Muddy Waters und Howlin‘ Wolf, komprimierte dann aber seine Erfahrungen in ein messerscharfes Treble und flüssige Soli, die sich bei den modalen Tonleitern des Jazz bedienten. „Michael klang immer wie ein Lachs, der gegen den Strom schwimmt“, sagt Santana. „Er kam aus der Tradition eines B.B. King, suchte und fand aber seinen ganz eigenen Weg.“ Geboren: 1943. Gestorben: 1981.
Gitarren: Fender Telecaster, Gibson
Les Paul Standard.
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41. Mick Ronson. Ohne ihn wäre bowies „Ziggy Stardust“ kaum denkbar. Mick Ronson war es, der mit bissigen Phrasierungen und grell verzerrter Gitarre die sexuelle Ambivalenz des Glam-Helden herauskitzelte. „Mick war der optimale Widerpart für Ziggy“, sagte Bowie. „Zusammen waren wir wie Mick und Keith oder Axl und Slash. Es war die Personifizierung der ewigen Rock’n’Roll-Dualität.“ Ihre Partnerschaft begann allerdings schon Jahre vorher und erreichte einen ersten Höhepunkt mit dem metallischen Furor von „The Width Of A Circle“. Mit dem Ex-Mott-The-Hoople-Sänger Ian Hunter fand er Ende der 70er erneut einen kongenialen Partner.
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Ronsons eigenwillige Adaption des Blues prägte auch Aufnahmen mit Lou Reed, John Mellencamp und Morrissey. „Ich wollte immer, dass die Leute sagen: ,Wow, ist das nicht großartig – und ist es nicht großartig, weil es so einfach ist?“, sagte Ronson einmal. „Wenn du zu maniriert spielst oder zu viel draufzupacken versuchst, dann gibst du nur mit deiner Technik an.“ Geboren: 1946. Gestorben: 1993. Gitarre: Gibson Les Paul
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40. Tom Morello. als hiphop in den neunzigern die Musikwelt dominierte, gab er der Rock-Gitarre ein neues Gesicht. Als Gitarrist von Rage Against The Machine erfand Morello – unter intensiver Nutzung seiner Effekt-Pedale – ein neues akustisches Vokabular: das fingierte Scratchen auf „Bulls On Parade“, die laserscharfen Funk-Explosionen auf „Killing In The Name“ oder die Sturzflug-Bomber-Attacken auf „Fistful Of Steel“. Morellos Arsenal an technischem Spielzeug, sein solistisches Feuerwerk und die donnernden Akkorde waren zu gleichen Teilen The Stooges und Public Enemy geschuldet.
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„Die ,Bomb Squad‘ (das Produktionsteam von Public Enemy) hatte einen enormen Einfluss auf mich“, so Morello. „Letztlich war ich bei Rage so etwas wie der DJ.“ Nachdem er fünf Jahre lang seinem Alter Ego als The Nightwatchman gefrönt hatte, kehrte Morello 2011 zu Rage Against The Machine zurück. „Ich dachte mir: Wenn du die Gitarre so spielen kannst“, erklärte er unlängst, „dann solltest du dieses Talent auch nutzen.“ Geboren: 1964, Gitarre: Mongrel Custom („Arm the Homeless”).
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39. Steve Cropper. Peter Buck nannte ihn seinen Lieblingsgitarristen. Man könne von ihm „keine spektakulären Soli erwarten, aber was er spielt, spielt er perfekt“. Cropper lieferte die geheimen Zutaten für einige der größten Hits der Rock- und Soul-Geschichte: Als Teenager hatte er seinen ersten Hit mit den Mar-Keys, spielte danach bei Booker T. And The MGs, der Hausband von Stax Records, die an den Erfolgen von Otis Redding und Wilson Pickett beteiligt war. Zeitweise stieg er bei den Blues Brothers ein, beschränkte sich aber gewöhnlich darauf, mit seinem punktgenauen Spiel die Aufnahmen zahlloser Kollegen zu zieren.
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Man denke an das Intro von Sam and Daves „Soul Man“, an die gezogenen Noten bei „Green Onions“ von Booker T. oder die filigranen Fills in Otis Reddings „(Sittin‘ On) The Dock Of The Bay“: Es ist die Quintessenz der Soul-Gitarre, und sie trägt Croppers Handschrift. „Ich habe keinen Ehrgeiz, in der Mitte der Bühne zu stehen“, sagte er einmal. „Ich war immer Teil einer Band – und werde es immer sein.“ Geboren 1941. Gitarre: Fender Telecaster (1962)
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38. The Edge. Text von Daniel Lanois: Als The Edge erstmals eine Gitarre in die Hand nahm, war schon viel über das Instrument gesagt und geschrieben worden. Doch er brachte sich selbst das Spielen bei – und das macht ihn einzigartig. Bei jedem U2-Album, an dem ich beteiligt war, stand er mit einem neuen Sound in der Tür. Wobei er sich stets in den Dienst der Melodie stellt und das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Bonos Stimme im Auge behält. The Edge ist ein Forscher – und gerade bei Nacht bastelt er gerne vor sich hin; er hat sein Equipment zuhause immer griffbereit.
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Er nimmt einen Drumbeat von Larry Mullen mit nach Hause und kommt dann morgens ins Studio und sagt: „Bono, ich hab hier was für dich“ und spielt ihm „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ vor – noch in Form eines rohen Dublin-goes-Bo-Diddley-Riffs, das aber schon die ganze Richtung des Songs vorgibt.
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Und er macht sich ständig Notizen. Er und Dallas Schoo, sein Gitarrentechniker, dokumentieren jedes Detail: welche Pedale oder Pick-ups benutzt wurden – alles, was irgendwie von Bedeutung sein könnte. Bei „Mysterious Ways“ gibt es ein Gitarren-Break, bei dem ich jedes Mal feuchte Augen bekomme. Es ist weniger Riff, mehr ein Gemütszustand. Geboren: 1961. Gitarren: Fender Stratocaster, Gibson Explorer (1976)
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37. Mick Taylor. „Mehr als einmal lief es mir kalt den Rücken runter, wenn ich ihm zuhörte“, schrieb Keith Richards in seinen Memoiren. „In seinem Spiel war alles vorhanden: das Gespür für Melodik, ein wundervolles Sustain und die Fähigkeit, sich in einen Song einzufühlen.“ Taylor war gerade 20, als ihn die Stones 1969 von John Mayall’s Bluesbreakers rekrutierten. Taylor ersetzte Brian Jones und hinterließ seine Handschrift auf Meisterwerken wie „Exile On Main Street“ und „Sticky Fingers“. Die lässige Slide-Gitarre in „Love In Vain“, die atemberaubende Präzision auf „All Down The Line“, die lange, Latin-Jazz-infizierte Coda von „Can’t You Hear Me Knocking“:
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Es ist kein Zufall, dass die Stones nach Taylors Einstieg Alben auf konstant hohem Niveau ablieferten. „Er spielte eine ungemein flüssige, melodische Gitarre, was es mir leichter machte, einzusteigen und Dampf abzulassen“, sagte Jagger über Taylor, der die Band 1974 wieder verließ. „Viele glauben, das sei die beste Besetzung der Band überhaupt gewesen.“
Geboren: 1949, Gitarre: Gibson Les Paul Standard.
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36. Randy Rhoads. Seine Karriere war viel zu kurz: Er starb 1982 im Alter von 25 Jahren bei einem Flugzeugabsturz. Aber seine präzisen, kunstvoll gebauten Speed-Soli auf Ozzy Osbournes „Crazy Train“ und „Mr. Crowley“ lieferten die Vorlage für zahllose Metal-Gitarristen der nachfolgenden Jahre. „Er war der Grund, dass ich acht Stunden am Tag geübt habe“, sagt Tom Morello, der Rhoads den „größten Hardrock/Heavy Metal-Gitarristen aller Zeiten“ nennt. Rhoads hatte bereits als Teenager Quiet Riot mitgegründet, stieß aber 1979 für „Blizzard of Ozz“ zu Ozzys Band, nachdem er zwischenzeitlich auch als Gitarrenlehrer gearbeitet hatte.
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Der Legende nach nahm er selbst weitere Stunden, wenn er mit Ozzy auf Tournee war. Als er sein letztes Album „Diary Of A Madman“ aufnahm, beschäftigte er sich zunehmend mit Klassik und Jazz. „Er suchte ganz tief in seinem Inneren nach dem, was ihn als Gitarristen ausmachte“, so Nikki Sixx von Mötley Crüe. „Der nächste Schritt war eigentlich schon vorgezeichnet.“ Geboren: 1956. Gestorben: 1982. Gitarre: Gibson Les Paul Custom (1974)
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35. John Lee Hooker. „Ich mag keinen modischen Firlefanz“, sagte er einmal. „Bei der Art von Gitarre, die ich spiele, geht‘s nur um knallige Licks.“ Hookers Stil ließ sich weder dem Country- noch dem Chicago-Blues zuordnen, sondern war etwas Eigenes – geheimnisvoll, funky, hypnotisch. Auf Klassikern wie „Boogie Chillen‘“, „Boom Boom“ und „Crawlin‘ King Snake“ perfektionierte Hooker einen stampfenden Groove, oft mit einer eigenwilligen Metrik, oft auch nur mit einem einzigen Akkord. „Schon zu seinen Lebzeiten klang er wie ein Echo aus der Vergangenheit“, meint Keith Richards.
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Dagegen klang selbst Muddy Waters hochgradig sophisticated.“ Trotzdem – vielleicht sogar deswegen – war Hooker eine der Schlüsselfiguren des Blues-Boom der Sechziger. Sein Boogie lieferte ZZ Top die Steilvorlage, seine Songs wurden häufig gecovert – ob es nun The Doors waren oder Bruce Springsteen. „Als ich noch ein Kind war“, sagt Carlos Santana, „war er der erste Zirkus, für den ich von Zuhause ausgerissen wäre.“ Geboren: 1917. Gestorben: 2001. Gitarre: Epiphone Sheraton
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34. Curtis Mayfield. Er war einer der wichtigsten Soul-Sänger, -Songwriter und -Produzenten, aber mit seinen elegant fließenden Melodien und Fills – „Gypsy Woman“ von den Impressions ist ein Paradebeispiel – war er auch als Gitarrist eine Ausnahmeerscheinung. Bei Jimi Hendrix war Mayfields Einfluss nicht zu überhören. „In den Sechzigern“, bestätigt auch George Clinton, „wollte jeder Gitarrist wie Curtis klingen.“ Im Lauf seiner Solokarriere erfand sich Mayfield neu, verwendete flirrende Funk-Partikel und sparsame, oft Wah-Wah-verzerrte Soli, die auf dem „Superfly“-Soundtrack und „Move On Up“ zu seinem Trademark wurden.
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Seine vertrackten Akkordfolgen waren für andere Gitarristen ein Buch mit sieben Siegeln, nicht zuletzt weil Mayfield ein Tuning im offenen Fis bevorzugte – so wie er es sich selbst beigebracht hatte „Es machte mich irgendwie stolz“, sagte Mayfield, „dass selbst große Könner völlig hilflos waren, wenn sie meine Gitarre in die Hand nahmen.“ Geboren: 1942. Gestorben: 1999
Gitarre: Fender Stratocaster.
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33. Prince. Er spielte das vermutlich großartigste Balladen-Solo aller Zeiten („Purple Rain“), sein Beitrag zur All-Star-Performance von „While My Guitar Gently Weeps“ (bei Harrisons Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame 2004) sorgte für fassungslose Begeisterung. Doch Prince beherrscht auch den Mörder-Funk eines Jimmy Nolen oder Nile Rodgers (man höre nur den genialen Groove auf „Kiss“) und kann im Zweifelsfall (wie bei „When Doves Cry“) seine Gitarre auch in bester Metalhead-Manier shredden. Oft genug – wie bei „Gett Off“ oder „Dance On“ – verbannt er seine besten Gitarren-Momente in den Hintergrund.
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Man hat oft Hendrix als Vergleich bemüht, aber Prince sieht das anders: „Wer sich wirklich mit meiner Musik beschäftigt, wird eher Santana heraushören. Hendrix spielte mehr Blues, Santana spielte einfach hübscher.“ Für Miles Davis war Prince eine Kombination aus James Brown, Jimi Hendrix, Marvin Gaye und Charlie Chaplin: „Wie kann man mit dieser Mischung keinen Erfolg haben?“ Geboren: 1958. Gitarren: Hohner HG490, Custom Solid-Body („The Cloud“)
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32. Billy Gibbons. Er war ein ernstzunehmender Gitarrist, bevor er seinen legendären Bart sprießen ließ. Anfang 1968 spielte er mit den Moving Sidewalks, seiner psychedelischen Garagen-Band aus Texas, vier Shows im Vorprogramm der Jimi Hendrix Experience. Angeblich war Hendrix vom jungen Gitarristen so angetan, dass er ihm eine pinkfarbene Stratocaster schenkte. Mit ZZ Top macht er nun seit 40 Jahren das, was er etwas schnoddrig „das Brett klopfen“ nennt.
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Doch ob es nun der fette Boogie von „La Grange“ ist oder die Synth-verzierten Achtziger-Hits wie „Legs“: Mit seiner prallen Melodik ist Gibbons sich selbst, seinen texanischen Vorbildern (Freddie King, Albert Collins) und Muddy Waters‘ elektrischem Delta-Blues treu geblieben. Über seine Soli sagt Gibbons nur: „Klar, man kann einem Zuhörer Feuer unterm Hintern machen, aber man sollte schon wissen, wo man mit einem Solo hinwill – und dort auch ankommen.“ Geboren: 1949. Gitarre: Gibson 1959 Les Paul, Korina Gibson Flying V (1958)
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31. Ry Cooder. Sein Stil speist sich aus amerikanischem Folk und Blues, hawaiianischer Slack-Guitar, Tex-Mex und dem Son Cubano – ein explosives Amalgam, das er als Dampfmaschine beschrieb, „die irgendwann außer Kontrolle gerät.“ Cooder kombiniert Traditionspflege mit der leidenschaftlichen Neugier eines Forschers – eine Methodik, die er in den Sechzigern als Blues-Wunderkind bei Taj Mahal und Captain Beefheart ebenso praktizierte wie später bei seinen musikarchäologischen Soundtracks oder der Entdeckung und Förderung des Buena Vista Social Club.
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Als Session-Gitarrist lieferte er emotionale Nuancen für klassische Alben von Randy Newman, den Rolling Stones oder Eric Clapton. Vor allem aber versteht sich Cooder als Konservator, der die Stile der Vergangenheit am Leben hält und ihre Dynamik in die Gegenwart transportiert, was auch von seinen Kollegen geschätzt wird. Eines Nachts stand Bob Dylan vor seiner Tür und bat um Hilfe: Er wollte von Cooder lernen, die Gitarre so wie der alte Blues-Mann Sleepy John Estes zu spielen. Geboren: 1947. Gitarren: Fender Stratocaster (1967), Martin 000-18
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30. Elmore James. Eigentlich war es nur ein einziges Lick, das den Sänger und Gitarristen aus Mississippi unsterblich machte: das mit Slide-Bar gespielte Stakkato-Riff auf seiner 1951er-Adaption von Robert Johnsons „I Believe I’ll Dust My Broom“. „Aber was für ein fantastisches Lick es war“, schwärmt Slide-Gitarrist Derek Trucks. „Wenn er spielte, hatte man den Eindruck, als würde eine undefinierbare Kraft freigesetzt. Er benutzte eine Akustik-Gitarre mit elektrischem Pick-up, und wenn er sang, konnte man seine Stimme durch den Pick-up hören.“
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James sollte das Lick noch mehrfach variieren, so in „Shake Your Moneymaker“ und „Stranger Blues“, die nach seinem Tod 1963 zu den Standards des damaligen Blues-Booms zählten. Der Ton seiner Gitarre inspirierte eine ganze Generation von Gitarristen. „Ich habe zwölf Stunden geübt, jeden Tag, bis mir die Finger bluteten, um den gleichen Sound wie Elmore James zu finden“, erinnert sich Robbie Robertson. „Bis mir jemand erzählte, dass er mit einer Slide-Bar spielte.“ Geboren: 1918. Gestorben: 1963
Gitarre: Kay flat-top
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29. Scotty Moore. Am 5. Juli 1954 nutzten Elvis Presley, Scotty Moore und Bassist Bill Black eine Aufnahmepause in den Sun-Studios in Memphis, um sich an einer aufgepeppten Version von Arthur Crudups „That’s All Right“ zu versuchen. Danach sollte die Gitarre nie mehr die gleiche sein: Moores prägnante, aggressive Läufe verschmolzen Country-Picking und Blues-Phrasierungen zu einer neuen instrumentalen Sprache. Seine Gitarrenarbeit ist so präsent, dass man leicht vergisst, dass die Aufnahme ohne Schlagzeuger stattfand.
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Selbst wenn Moore nur die 18 Sun-Aufnahmen abgeliefert hätte – darunter „Mystery Train“ und „Good Rockin‘ Tonight“ –, wäre sein Platz in der Musikgeschichte gesichert gewesen. Doch er spielte weiter mit Elvis und lieferte unter anderem explosive Soli für „Heartbreak Hotel“ und „Hound Dog“ – und stand auch Gewehr bei Fuß, als Elvis 1968 mit seinem „Comeback Special“ zu seinen Wurzeln zurückkehren wollte. „Alle wollten sie wie Elvis sein“, sagt Keith Richards. „Ich wollte immer Scotty sein.“ Geboren: 1931 Gitarren: Gibson ES-295, Gibson Super 400 CESN (1956)
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28. Johnny Ramone. Der Vater der Punkrock-Gitarre, gleichzeitig auch wichtiger Impulsgeber für den Riff-orientierten Modern Metal, war ein archetypischer Anti-Held. John Cummings machte sich mit einer billigen Mosrite-Gitarre einen Namen, auf der er im Höllentempo minimalistische Barré-Griffe herauspeitschte. (Der sägende Sound wurde später auf den treffenden Namen „Buzzsaw“ getauft.) Ramone spielte fast nie ein Solo, sondern beschränkte sich auf die Rhythmusarbeit, tat das aber mit der Wucht einer heranrasenden U-Bahn.
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In einem Umfeld, in dem „heavy“ unweigerlich mit „langsam“ assoziiert wurde, bewies er mit seinen Riff-Stakkati, dass man das Tempo verschärfen konnte, ohne den Punch zu vernachlässigen. Die präzisen Riffs von „Blitzkrieg Bop“, aber auch der federnde Drive von „Rockaway Beach“ lieferten dafür schlagende Beweise. „Johnny ließ dem Wahnsinn wirklich freien Lauf“, erinnert sich Henry Rollins. „Ich stand nur da und dachte: ,Verdammt, ist das cool.‘“ Geboren: 1948. Gestorben: 2004. Gitarre: Mosrite Ventures Model.
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27. Bo Diddley. „Die Mutter aller Riffs“, nannte Johnny Marr den „Bo Diddley Beat“, den Ellas Otha Bates alias Bo Diddley in Chicago aus der Taufe hob. Songs wie „Mona“ und „Bo Diddley“, getrieben von einem heftigen Tremolo, zelebrierten den westafrikanischen Groove, den die Sklaven nach Amerika gebracht hatten. Das Riff wurde massenhaft kopiert – von Buddy Holly bis zu den Rolling Stones (die „Mona“ 1964 coverten), später auch von Garagerockern und Punks, die sich von der elementaren Rohheit angesprochen fühlten. (The Clash gingen 1979 mit Diddley auf Tour; The Smiths machten besagtes Riff zur Grundlage von „How Soon Is Now?“).
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Wer einen Beat halten kann, kann auch Bo Diddley spielen,“ sagt Dan Auerbach von den Black Keys. „Sein Stil war ein Schlag ins Gesicht“, sagt Keith Richards. Er habe gezeigt, dass „die Musik, die wir liebten, nicht am Mississippi entstand, sondern von einem ganz anderen Ort kam“. Geboren: 1928 Gestorben: 2008. Gitarre: Custom Rectangular Gretsch („Big B“, 1958)
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26. Brian May. Queens Saitenvirtuose, vermutlich der einzige Gitarrist mit einem Abschluss in Astrophysik, ist ein Forschungsreisender auf der Suche nach neuen Effekten. Ein frühes Ziel war es, „der Erste zu sein, der eine perfekte dreistimmige Harmonie im Studio einspielen kann“ – wie er es mit seinem Solo von „Killer Queen“ demonstrierte.
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May liebte es, Dutzende von Gitarren-Tracks übereinander zu türmen, um einen Wall of Sound aufzubauen. Sogar sein Instrument ist das Resultat überbordender Fantasie: Seine wichtigste Gitarre, die „Red Special“ alias „Old Lady“, ist ein selbst gebasteltes Wunderwerk, das May und sein Vater Anfang der Sechziger aus dem Holz einer Kaminverkleidung schnitzten.
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Sie erzeugt unvergleichliche Sounds, ob nun das pirouettenhafte Solo von „Bohemian Rhapsody“ oder die metallischen Riffs von „Stone Cold Crazy“. „Ich kann mir alle Gitarristen der Welt anhören und ihren Sound nachempfinden“, sagt Steve Vai, „aber bei Brian May habe ich keine Chance. Er spielt in einer eigenen Liga.“
Geboren 1947 Gitarre The Red Special
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25. Tony Iommi: „Der Blitz war bereits bei mir eingeschlagen. Wenn ich eine Gitarre in die Hand nehme, betrete ich den Iommi- Kosmos. Tony ist ein Metal-Pionier, aber sein Spiel zeugt von außerordentlicher Finesse. Es ist nicht übermäßig schnell, aber seine Phrasierungen haben einfach eine klassische Aura.
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Ich erinnere mich noch, wie ich mir bei einem Black-Sabbath-Reunion-Gig 1999 eine Verletzung zuzog. Bei „Snowblind“ fiel ich auf einen Stuhl und brach mir die Rippen. Es tat höllisch weh, aber ich konnte nicht weggehen. Ich musste Tony weiter spielen sehen. Geboren: 1948. Gitarren: Gibson 1965 SG Special („Monkey“), Jaydee Custom SG Copy („Old Boy“).
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24. Angus Young. „Ich bin kein typischer solist“, sagte AC/DCs Lead-Gitarrist über seine manischen Saiten-Exzesse. „Es ist nur eine Farbe, die ich einstreue, um Spannung zu erzeugen.“ Zusammen mit seinem Bruder Malcolm an der Rhythmus-Gitarre entwickelte er in frühen Jahren einen Stil – Hochgeschwindigkeits-Läufe über donnernden Power-Akkorden –, der inzwischen fester Bestandteil der Hard-Rock-Bibel ist. Jerry Cantrell von Alice In Chains nannte Angus den „wahren Gott der Blues-Rock-Gitarre“, während Slash bemerkte, dass „Malcolm und Angus mehr mit drei Akkorden erreicht haben als jeder andere Mensch“.
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Angus‘ Bühnen-Persona – die Schuluniform, der Chuck-Berry-ähnliche Entengang – stehen seiner exaltierten Gitarrenarbeit in nichts nach. „Er ist Clark fucking Kent“, sagte AC/DC-Frontmann Brian Johnson 2008 dem ROLLING STONE. „Er geht in eine Telefonzelle – und kommt als 14-jähriges Teufelchen wieder raus, das nur noch hemmungslos rocken will.“ Geboren 1955. Gitarre: Gibson SG Standard.
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23. Buddy Guy: Buddy Guy war es gewohnt, dass man über seinen Gitarrenstil die Nase rümpfte. Das war schon im ländlichen Louisiana so, als ihn seine Familie aus dem Haus jagte, weil er ständig diesen Lärm machte, aber auch später bei Chess Records, wo ihm die Chefs verklickerten, dass er bei Sessions für Muddy Waters oder Little Walter „nicht so die Sau rauslassen solle.“ Als die Rocker den Blues entdeckten, fraßen ihm Gitarrengötter von Jimi Hendrix bis Jimmy Page aus der Hand.
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Sein extravaganter Stil – extreme Bends mit reichlich Distortion –, der sich in Klassikern wie „Stone Crazy“ und „First Time I Met The Blues“ niederschlug, aber auch seine Zusammenarbeit mit Mundharmonika-Meister Junior Wells setzten neue Standards. Guy ist heute 76 Jahre alt, doch seine Shows, bei denen er gerne durchs Publikum spaziert, faszinieren noch immer. „Meine Route war vorgezeichnet“, sagte Eric Clapton, als Guy 2005 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, „und er war mein Pilot.“
Geboren: 1936. Gitarre: Fender Stratocaster
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22. Frank Zappa. „Als ich meine ersten Gehversuche mit der Gitarre machte, war ich besessen von diesem Album“, sagt Trey Anastasio (Phish) über „Shut Up ‘n Play Yer Guitar“, auf dem Zappa 1981 ein Feuerwerk seiner vertracktesten Soli zündete. „Jede Limitierung, der die Gitarre unterworfen war, wurde von ihm unerbittlich in Frage gestellt.“ Als uneingeschränkter Boss seiner Bands zwang Zappa Doo-Wop, urbanen Blues, Big-Band-Jazz und orchestrale Avantgarde mit eiserner Hand zusammen. Als Gitarrist bediente er sich bei all diesen Quellen und improvisierte dann furios und völlig eigenständig.
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Sein Solo auf „Willie The Pimp“ (vom 69er Album „Hot Rats“) ist ein Orgasmus aus schmutziger Verzerrung, mahlendem Wah-Wah und einem hypernervösen Slalom durch den Blues. Auf der Bühne „zog er sein Ding durch und machte auf Dirigent“, erinnert sich Anastasio, aber wenn er sich für ein Solo die Gitarre griff, „verschmolz er geradezu mit seinem Instrument. Es war Soulmusik im wahrsten Sinne des Wortes.“ Geboren: 1940. Gestorben: 1993. Gitarre: Custom SG Copy („Baby Snakes“)
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21. Chet Atkins. In seiner Funktion als Produzent und RCA-Manager erfand Atkins den „Nashville Sound“, der in den Sechzigern der Country-Musik einen zweiten Frühling bescherte. Als Gitarrist war er noch innovativer, spielte Country, Jazz und Klassische Musik und perfektionierte mit seinem artistischen Fingerpicking (gespielt mit Daumen und drei Fingern) sein Talent, Akkorde und Melodie gleichzeitig zu spielen. „Vieles ergab sich aus Zufall“, sagte Atkins 1976 dem ROLLING STONE. „16 Stunden am Tag hatte ich eine gottverdammte Gitarre in der Hand und experimentierte einfach drauflos.“
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Atkins konnte laid-back und zurückhaltend sein (wie auf Hank Williams‘ „Your Cheatin‘ Heart“, Presleys „Heartbreak Hotel“ oder diversen frühen Hits der Everly Brothers), aber seine eigenen, überwiegend instrumentalen Soloalben sind ein Füllhorn gitarristischer Zaubertricks. „Ich glaube“, so Duane Eddy, „er hat direkt oder indirekt jeden beeinflusst, der je eine Gitarre in die Hand nahm.“ Geboren: 1924. Gestorben: 2001. Gitarren Gretsch 6120, Gretsch Country Gentleman
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The Young Guns: Fünf Talente unter 40: Brent Hinds. Der Frontmann von Mastodon ist ein echter Junge aus den Südstaaten, der zunächst auf seinem Banjo rockte, bevor er zur Gitarre griff.
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Mit seinen Nebenprojekten macht er Rockabilly, Hardrock oder Countryrock und hebt sich den göttlichen Metal für seine Hauptgruppe auf.
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The Young Guns: Fünf Talente unter 40: Gary Clark Jr. Der 27-jährige Texaner mischt seine Licks zu gleichen Teilen aus Chicago Blues, Psyche- delia und Soul – und würzt das Resultat auch noch gerne mit einer Prise-Grunge.
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Nach einem Auftritt in New York twitterte Questlove: „Ich glaube, dass ihr alle nicht kapiert, was für ein Genie da vor euch steht.“
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The Young Guns: Fünf Talente unter 40: Marnie Stern. Die Singer-Songwriterin benutzt Finger-Tapping, gleichzeitig aber auch avantgardistische Schnörkel.
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So, als wäre Eddie Van Halen als Rock-Chick aus dem New Yorker Village wiedergeboren.
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The Young Guns: Fünf Talente unter 40: Jim James. Zusammen mit Carl Broemel bildet er das Twin-Gitarren-Herz von My Morning Jacket, das auf Live-Abräumern wie „I’m Amazed“ die Glanzzeiten des Seventies-Rock wieder auferstehen lässt.
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Und anders als ihre zeitgenössischen Gitarren-Kollegen haben die beiden keine Hemmungen, weit ausholende Soli in ihr Set einzubauen.
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Santanas kristallklarer Ton und sein elegantes Sustain machen ihn zu einem Instrumentalisten, den man schon am ersten Ton erkennt. Für seine frei mäandernden Improvisationen machte er den Konsum von LSD mitverantwortlich: „Man kann nicht Acid nehmen und nicht seine Stimme finden.
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Es ist unmöglich, nur noch nett und oberflächlich zu klingen.“ Mit seinem warmen Sound wurde er zum wichtigen Impulsgeber. Carlos Santana, sagt Prince, sei für ihn wichtiger gewesen als Jimi Hendrix: „Er spielte einfach schöner.“ Geboren: 1947. Gitarren: Yamaha SG2000, PRS Santana
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19. James Burton. Seine „Chicken Pickin’“-Spieltechnik sorgte nicht nur in der Countrymusik für die ungewöhnlichsten Sounds, sie erwies sich auch für die Rockmusik als richtungsweisend. Burton machte erstmals mit 14 von sich reden, als er „Suzie Q“ für Dale Hawkins schrieb. 1957 avancierte er gar zum Teenstar, als er der Band von Mädchenschwarm Rick Nelson beitrat. Zu dieser Zeit entwickelte er seine ureigene Technik: Er benutzte sowohl Fingerpicks als auch Plektrons und bespannte die vier höheren Saiten seiner Telecaster mit Banjo-Saiten – was einen knackenden, stotternden Klang zur Folge hatte.
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„Ich habe mir nie eine Ricky-Nelson-Platte gekauft“, sagt Keith Richards, „es war stets eine James-Burton-Platte.“ Ende der Sechziger trommelte Burton Presleys TCB-Band zusammen und war ein gefragter Sessionmusiker. „Er blieb für mich immer ein mysteriöser Typ“, sagt Joe Walsh. „Ich fragte mich: ,Wie kann es angehen, dass er auf allen Platten mitspielt, die ich mag?‘ Seine Technik war ein Meilenstein.“ Geboren: 1939. Gitarre: Fender Telecaster.
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18. Les Paul. Man kennt ihn als genialen Erfinder der elektrischen „Solid Body“-Gitarre, doch als Gitarrist war Les Paul nicht minder innovativ. „In den Fünfzigern kamen die besten Gitarren-Sounds von ihm“, behauptet Brian Wilson. Die zahllosen Hits, die er in den 40er und 50er Jahren ablieferte – zum Teil solo, zum Teil mit seiner Frau Mary Ford –, offenbarten seine Handschrift: elegant, sauber im Ton, wieselflink bei den Improvisationen auf gängigen Pop-Standards. Paul hinterließ zudem diverse technische Neuerungen, unter anderem die mehrfachen Studio-Overdubs oder die variable Laufgeschwindigkeit beim Playback.
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Und erfand so Sounds, die bis dahin undenkbar schienen. Bis kurz vor seinem Tod 2009 hatte Paul, damals 94 Jahre alt, noch immer seinen wöchentlichen Auftritt in einem New Yorker Jazzclub, oft vor begeisterten Metalheads. „Er hatte“, sagte Richie Sambora, „alle möglichen Licks drauf, und wenn du sie hörtest, klangen sie wie aus dem Weltall.“ Geboren: 1915. Gestorben: 2009.
Gitarren: Gibson Les Paul (diverse Modelle)
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17. Neil Young. Text von Trey Anastasio (Phish): Sollte ich jemals eine Klasse mit jungen Gitarristen unterrichten, würde ich ihnen zunächst die erste Minute von Neil Youngs ursprünglichem „Down By The River“-Solo vorspielen. Er arbeitet nur mit einer Note, aber trotzdem ist es melodisch – und keck und aggressiv obendrein. Es klingt so, als wolle er um jeden Preis mit dem Hörer in einen Dialog treten. Eigentlich spielt Neil immer so, als führe ein Schlauch von seinem Herz direkt ins Publikum. In den Neunzigern traten wir einmal bei einem Festival mit Crazy Horse auf.
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Am Ende von „Like A Hurricane“ lieferte Neil ein Feedback-Solo, das eher das akustische Pendant zu einem impressionistischen Gemälde war. Er stand zwei Meter hinter dem Mikro, und von seiner Stimme waren nur Fetzen zu hören, während der Hurrikan über die Bühne tobte. Wenn ich spiele, erinnere ich mich gern an diesen Moment. Die traditionellen Konzepte von Rhythmus und Melodik mögen hilfreich sein, aber letztlich ist Musik wie das offene Meer.
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Es ist ein riesiger, unerforschter Ort, und es gibt so viele weiße Flecken, die noch niemand bereist hat. Noch immer erforscht Neil neue Routen, und er macht es für Musiker, die weit jünger sind als er. Er erinnert uns alle daran, dass es sehr wohl möglich ist, immer wieder Neuland zu entdecken. Geboren: 1945. Gitarre: Gibson 1953 Les Paul Goldtop („Old Black“),
Gretsch White Falcon, Martin D-28 („Hank“)
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16. Derek Trucks. Als Neffe von Drummer Butch Trucks wuchs er im Schoß der Allman-Familie auf. Er lernte die Slide-Gitarre mit neun und ging mit zwölf bereits auf Tour. In Verbindung mit einem schier unerschöpflichen Entdeckergeist bekam Trucks‘ Frühreife schnell einen weiteren Schub: Als er 1999, gerade 20 Jahre alt, Duane Allmans Platz in der Band übernahm, erforschte er mit seinen Soli musikalisches Neuland und verband Delta Blues mit Hard Bop, die Ekstase des Southern Gospel mit der Modalität indischer Ragas.
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„Er hat jedenfalls unendlich mehr Sounds auf Lager als ich“, gibt John Mayer neidlos zu. Neben den Tourneen mit den Allman Brothers dirigiert er – gemeinsam mit Ehefrau Susan Tedeschi – die Geschicke der Tedeschi Trucks Band, einer elfköpfigen, wild swingenden Gruppe in der Tradition von Delaney and Bonnie. „Sein Talent ist unerschöpflich“, sagt Eric Clapton, der ihn 2006 und 2007 als Sideman mit auf Tour nahm. „Er ist unglaublich tiefgründig.“. Geboren 1979 Gitarre Gibson ‘61 SG Reissue.
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15. Freddie King. In einem interview von 1985 spricht Eric Clapton davon, dass er auf Freddie Kings B-Seite „I Love The Woman“ von 1961 „das erste Mal diese Art von Lead-Gitarre mit den gezogenen Noten hörte. Dieser Stil sollte mir den Weg weisen.“ Andere britische Gitarrenhelden wie Peter Green, Jeff Beck und Mick Taylor teilten Claptons Vorliebe, vor allem für Kings scharfes Treble und die knappen melodischen Hooks auf klassischen Singles wie „The Stumble“, „I’m Tore Down“ oder „Someday, After Awhile“. King, den man ob seiner explosiven Live-Qualitäten auch „Texas Cannonball“ nannte, erzeugte auf seiner Gitarre einen sehr spezifischen Anschlag, da er ein Banjo-Pick benutzte.
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„Stahl auf Stahl erzeugt einen unvergesslichen Sound“, sagt Derek Trucks, „aber nur wenn es ein Könner spielt. Und Mann, wenn Freddie spielte, kam man an dieser Gitarre einfach nicht vorbei.“ Trucks, der in Claptons Tour-Band spielte, glaubt noch immer den enormen Einfluss zu hören, den King auf Clapton hat. „Wenn Eric zu einem Solo ansetzte, fühlte ich diesen Freddie-Vibe.“ Geboren: 1934. Gestorben: 1976.
Gitarren: Gibson ES-345, Gibson ES-355.
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14. David Gilmour. Als Produzent und Songschreiber von Pink Floyd hat Gilmour ein Faible für traumverlorene Texturen, doch wenn er seine schwarze Stratocaster auspackt, meldet sich eine ganz andere Persönlichkeit zu Wort. „Ich wollte eine gleißende Lead-Gitarre, die dir direkt ins Gesicht springt.“ Er war der Solist mit Blues-Wurzeln in einer Band, die um den Blues gewöhnlich einen weiten Bogen schlug.
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Gleichzeitig hatte Gilmour eine Affinität zu mäandernden Improvisationen (wie zur Zeit von „Live At Pompeii“), konnte aber auch ein funkiger Rhythmus-Gitarrist sein (man höre das Riff von „Have A Cigar“ oder die Chic-ähnlichen Rhythmuspartikel von „Another Brick In The Wall, Part 2“).
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Sein Einsatz von Hall und anderen Effekten – ursprünglich initiiert von seinem Vorgänger Syd Barrett – fand in „Run Like Hell“ seinen Höhepunkt, wo er das Delay so präzise einsetzte, als wolle er den typischen Sound von The Edge vorwegnehmen. Geboren: 1946. Gitarre: Fender Stratocaster
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13. Albert King. Als ihn Rolling-Stone-Mitarbeiter Jon Landau 1968 fragte, wer seine Vorbilder seien, sagte King: „Niemand. Alles, was ich spiele, ist falsch.“ Linkshänder King spielte eine rechtshändige 1959er Gibson Flying V und platzierte die Bass-Saite auf der „falschen“ Seite des Gitarrenhalses. Er stimmte mit einer kryptischen Methode und spielte mit dem Daumen. Beim Bending konnte der Drei-Zentner-Mann Noten extremer dehnen als jeder andere Gitarrist. Eric Clapton klaute das „Strange Brew“-Solo von ihm, und Duane Allman bediente sich für „Layla“ bei Kings „As The Years Go Passing By“.
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Als Hendrix 1967 in San Franciscos Fillmore spielte, war er sprachlos, dass sein Held im Vorprogramm auftrat. „Ich habe ihm noch etwas über den Blues beigebracht“, sagte King. „Seine Nummern hätte ich problemlos covern können, aber meine konnte er beim besten Willen nicht spielen.” Geboren: 1923. Gestorben: 1992
Gitarre: Gibson Flying V (1959).
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12. Stevie Ray Vaughan. Als in den frühen Achtzigern der Siegeszug von MTV begann, führte die Blues-Gitarre im musikalischen Spektrum nur noch ein Schattendasein. Der Texaner Stevie Ray Vaughan ließ sich davon nicht beirren. Er hatte alle Stilarten der großen Blues-Musiker verinnerlicht – plus Jimi Hendrix und vieles aus Jazz und Rockabilly. Sein druckvoller Sound, sein geschmeidiger Spielfluss und seine lässige Virtuosität gaben einem Blues-Shuffle wie „Pride And Joy“ metallische Härte.
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Von Könnern wie Clapton und B.B. King wurde Vaughan als kongenial respektiert, und trotz seines frühen Todes (1990 bei einem Hubschrauber-Absturz) inspiriert er noch immer ganze Generationen von Gitarristen – ob nun Mike McCready von Pearl Jam, John Mayer oder kommende Stars wie Gary Clark Jr. „Wegen Stevie wollte ich unbedingt eine Stratocaster haben“, sagt Clark.
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ein Ton – den ich trotz aller Versuche nie treffen konnte – war wuchtig und brillant zugleich. Wenn man seine Platten hört und sich die Videos anschaut, spürt man instinktiv, dass er alles gab, was er zu geben hatte. Die Leidenschaft in seinem Spiel ist schlicht überwältigend.“ Geboren 1954 Gestorben 1990
Gitarren modifizierte Fender Stratocaster („Number One“)
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11. George Harrison. Text von Tom Petty: George und ich saßen einmal im Auto, als der Beatles-Song „You Can’t Do That“ im Radio lief – mit diesem famosen Riff auf der 12-String gleich zu Beginn. Er meinte: „Ich hatte die Idee dazu.“ Ich sagte: „Wirklich? Wie bist du darauf gekommen?“ Und er antwortete: „Ich stand nur dumm rum und dachte mir: ,Irgendwas solltest du jetzt spielen.‘“ Das sagt alles über ihn. Er hatte die Gabe, direkt zur Sache zu kommen, immer die Lösung zu finden, die gerade benötigt wurde.
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Es war ein ganz neuer Sound. In den späten Beatles-Jahren griff er auch zur Slide-Gitarre. Er sagte mir einmal: „Ich glaube, dass viele moderne Gitarristen den Pitch vernachlässigen.“ Er traf die Noten genau, seine Slides waren präzise, dazu nur ein wundervolles Vibrato. Man höre sich diese Aufnahmen an – sie waren so makellos, so innovativ. Er war ein Mann, der uns so viel gab. Geboren 1943 Gestorben 2001 Gitarren Rickenbacker 360/12, Gretsch Duo Jet (1957)
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Aber er ist auch ein unglaublich artikulierter und belesener Bursche. Er hört viel Jazz und hat mir gesagt, dass er heute am liebsten selber welchen spielen würde. Man hört den Einfluss von Miles Davis’ modaler Spielweise schon auf „Substitute“, und zwar in der Art, wie er die Akkorde in der offenen D-Stimmung setzt. Er war auch einer der ersten, die gezielt Feedback benutzten – was wohl auf Avantgarde-Musiker wie Stockhausen zurückging, die in der damaligen Art-School-Szene sehr angesagt waren.
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Die übermächtigen Akkorde, die er bei The Who spielte, waren ein cleverer Schachzug, weil Schlagzeug und Bass einen derartigen Wirbel machten, dass die Musik ohne seine ordnende Hand im Chaos versunken wäre. Letztlich war er der Erfinder des Power-Akkords, und auf den frühen Who-Platten hört man schon vieles, was auf Led Zeppelin hindeutet. Eine Menge von dem, was damals in der Musik passierte, geht auf ihn zurück. Geboren: 1945. Gitarren: Rickenbacker, Gibson Les Paul, Fender Stratocaster.
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9. Duane Allman. Text von Robert Randolph: Als Junge spielte ich in unserer Gemeinde eine Slide-Gitarre. Im kirchlichen Kontext hatte die Slide die Funktion, die menschliche Stimme zu imitieren. Wenn der Geistliche mit dem Singen aufhörte, übernahm die Gitarre die Melodie und setzte sie fort. Duane Allman eröffnete dem Instrument völlig neue Dimensionen, weil er facettenreicher spielte als jeder Slide-Gitarrist vor ihm. Als ich zum ersten Mal die alten Allman-Brothers-Platten hörte, war es ein seltsames Gefühl, weil es so verwandt war mit dem, was ich in meiner Jugend gehört hatte.
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Man höre nur einmal „Layla“, vor allem das Outro, wenn Duane die Melodie mit seiner Slide umkreist. Wenn ich ins Bett ging, drückte ich die Repeat-Taste, um den Song immer wieder zu hören. Gitarristen müssen üben, aber das ist eine der Platten, bei denen man die Gitarre besser zur Seite stellt und nur zuhört. Eric Clapton hat mir erzählt, dass er schon vorher wusste, dass er bei der Zusammenarbeit mit Duane Neuland betreten würde.
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Er sagte auch, dass es ihn nervös machte, mit einem zweiten Gitarristen zu arbeiten, aber dass Duane der coolste und unkomplizierteste Typ war, den man sich vorstellen konnte. Duane starb jung, aber damit müssen wir leben. Ich bin mir sicher, dass er in späteren Jahren noch fünfzigmal besser geworden wäre, aber es liegt nun mal in Gottes Hand, was man als Vermächtnis hinterlässt. Es vergeht jedenfalls kaum ein Tag, an dem ich nicht die Allmans höre. Geboren: 1946 Gestorben: 1971.
Gitarren: Les Paul Standard Goldtop (1957), Les Paul Tobacco Sunburst (1958)
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8. Eddie van Halen. Text vom Mike McCready: Als ich elf Jahre alt war, hatte ich einen Gitarrenlehrer, der mir „Eruption“ vorspielte. Die Musik klang, als käme sie von einem anderen Stern. Ich lernte damals gerade die Grundakkorde, Sachen von AC/DC oder Deep Purple. „Eruption“ war jenseits meines Horizonts, aber es war eine Offenbarung – so, als würde man zum ersten Mal Mozart hören. Eddie ist der Meister der Riffs: „Unchained“, „Take Your Whiskey Home“, der Anfang von „Ain’t Talkin’ ’Bout Love“. Er erzeugt Klänge, die keine typischen Gitarren-Sounds sind, sondern Texturen und Harmonien, die erst durch seine spezifische Technik entstehen.
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Das Riff von „Unchained“ klingt, als sei ein anderes Instrument eingeschmuggelt worden. Vieles erklärt sich durch seine Technik: Er hält das Plektron zwischen Daumen und Mittelfinger, was ihm die Möglichkeit gibt, mit dem Zeigefinger die Saiten zu picken. (Als mir das klar wurde, versuchte ich es auch, aber es war zu bizarr.) Aber unter all seinen technischen Fähigkeiten schlummert noch etwas anderes: Eddie hat Soul.
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Es ist wie bei Hendrix: Man kann seine Sachen nachspielen, aber es gibt den Faktor X, den man nicht reproduzieren kann. Eddie hat diesen Funken noch immer. Vor drei Jahren sah ich ihn auf der Van-Halen-Reunion-Tour, und als er zum ersten Mal in die Saiten griff, hatte ich das gleiche Gefühl wie damals, als ich ein elfjähriger Knirps war. Geboren: 1955. Gitarren: „Frankenstrat“ (selbstgebauter
Stratocaster-Gibson-Hybrid, 70er-Jahre), EVH Brand Wolfgang.
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7. Chuck Berry. Text von Keith Richards: Als ich Chuck Berry als Teenager in dem Dokumentarfilm „Jazz On A Summer’s Day“ sah, war ich tief beeindruckt, wie er den Jazzern Paroli bot. Es waren brillante Jungs – Jo Jones am Schlagzeug, Jack Teagarden auf der Posaune –, aber sie hatten diese snobistische Ader, die Jazzer gerne mal raushängen lassen: „Ach, dieser komische Rock’n’Roll …“ Aber dann spielte Chuck „Sweet Little Sixteen“ und nahm sie alle im Sturm. Das war für mich Blues, das war die Einstellung und die Chuzpe, die man braucht. Und genauso wollte ich auch werden – mit dem kleinen Unterschied, dass ich nun mal weiß war. Ich habe mir jedes Lick draufgeschafft, das er gespielt hat.
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Chuck hatte seine Sachen von T-Bone Walker gelernt, ich lernte sie von Chuck, Muddy Waters, Elmore James und B.B. King. Wir alle sind Teil einer Familie, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt. Wir geben den Stab immer nur weiter. Chuck spielte eine hochfrisierte Version des Chicago Blues, den damals alle spielten, aber er ging einen Schritt weiter. Er war etwas jünger als die anderen Blues-Leute, und seine Songs waren auch kommerzieller, ohne deswegen gleich Pop zu sein – und das ist eine delikate Gratwanderung.
Copyright: IM
Chuck hatte einfach Swing. Sicher, er hatte den Rock, aber er hatte auch den Roll – und das machte den Unterschied aus. Und Chuck hatte eine unglaubliche Band bei diesen frühen Aufnahmen: Willie Dixon am Bass, Johnnie Johnson am Klavier, Ebby Hardy oder Freddy Below am Schlagzeug. Sie verstanden, was er machen wollte, und swingten mit. Besser konnte es eigentlich nicht mehr werden. Geboren: 1926 Gitarren: Gibson ES-350T, Gibson ES-355
Copyright: Redferns/Frans Schellekens
6. B.B. King. Text von Billy Gibbons: B.B.s Einflüsse stammen aus seiner frühesten Jugend. Da er in Indianola/Mississippi aufwuchs, hatte er noch die Gesänge der Feldarbeiter und Straßenmusiker wie Charley Patton oder Robert Johnson im Ohr. Die Ein-Ton-Phrasierungen von T-Bone Walker waren der andere Faktor. Seinen Melodien hört man diese Einflüsse an – nicht nur, wenn er singt, sondern auch, wenn er seine Gitarre singen lässt. Sein Spiel lebt von den komprimierten Ausbrüchen, von seinem opulenten und resoluten Vortrag. Und gleichzeitig verfügt er über eine enorme Fingerfertigkeit und eine unglaublich saubere Phrasierung. Seine Soli sind so präzise, dass man sie problemlos auf Notenpapier übertragen könnte.
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B.B. ist der geborene Solist. Es gibt zwei Details, die ich von ihm abkupferte. Er entwickelte eine Phrasierung, bei der er zwei Noten spielt, dann auf eine andere Saite wechselt und mit dem Finger runterfährt, bis er zu der gewünschten Note kommt. Inzwischen beherrsche ich diese Technik im Schlaf. Oder er spielt zwei, drei Töne, um den letzten Ton dann durch Bending zu verfremden. Beide Tricks verfehlen ihre Wirkung nie: Sie reißen dich vom Stuhl.
Copyright: jr
Etwa zur Zeit von „Live At The Regal“ (1965) entwickelte sein Sound eine Intensität, die er bis heute nicht verloren hat – dieser volle, runde Ton, der dadurch entsteht, dass der vordere und der hintere Pick-up phasenversetzt sind. Und B.B. spielt noch immer auf einem Gibson-Verstärker, der schon lange nicht mehr hergestellt wird. Die Kombination dieser beiden Faktoren macht seinen einzigartigen Sound aus: einfach B.B. Geboren: 1925 Gitarre: Gibson ES-355 („Lucille“).
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5. Jeff Beck. Text von Mike Campbell (Heartbreakers): Er hat die seltene Gabe, eine brillante Technik mit einer ausgeprägten Persönlichkeit zu kombinieren. Fast so, als würde er sagen: „Ich bin Jeff Beck. Hier stehe ich – und du kommst an mir nicht vorbei.“ Schon bei den Yardbirds hatte er einen Ton, der melodisch war und dich doch packte – spitz, dringlich, elektrisierend, aber gleichzeitig auch honigsüß. Man spürte sofort, dass er ein Gitarrist mit Ambitionen war, der sich nicht von seinem Weg abbringen lassen würde. Es erfordert besonderes Talent, mit und um einen Sänger herum zu spielen, auf ihn zu reagieren und ihn nach vorne zu treiben.
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Das macht den Reiz der beiden Platten aus, die er mit Rod Stewart aufnahm: „Truth“ (1968) und „Beck-Ola“ (1969). Jeff macht sich nicht breit, aber er verteidigt seine Position. Und er erweitert gleichzeitig auch die Grenzen des Blues. Eine meiner liebsten Nummern ist das Howlin’-Wolf-Cover „I Ain’t Superstitious“: Es hat schon eine humoristische Note, wie er dort sein Wah-Wah jaulen lässt.
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Als dann seine Fusion-Phase begann, war es vor allem Stevie Wonders „Cause We’ve Ended As Lovers“ auf „Blow By Blow“, das mich faszinierte. Sein Ton war so rein, so filigran, als würde ein Sänger singen. Ich sah ihn letztes Jahr in einem Casino in San Diego, und wieder klang seine Gitarre wie eine Stimme. Man vermisste den Gesang überhaupt nicht, weil seine Gitarre diese lyrische Qualität besitzt. Geboren: 1944. Gitarre: Fender Stratocaster
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4. Keith Richards. Text von Nils Lofgren. ich erinnere mich, wie ich auf der Highschool „Satisfaction“ hörte – und nicht glauben wollte, welchen Schock es bei mir auslöste. Es ist diese Kombination aus dem Riff und den Akkorden, die darunter einen Kontrapunkt bilden. Keith kann mit zwei, drei Noten Vignetten schreiben, die substanzieller sind als jedes große Solo.
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Auf „Gimme Shelter“ spielte er die Lead- und die Vibrato-Rhythmus-Gitarre – und schuf damit eine bedrohliche Atmosphäre, wie es vor ihm noch keiner geschafft hatte. Der Kontrast zwischen den beiden Gitarren öffnet den Raum für Mick Jagger, um mit seinem Gesang in der Mitte durchzustoßen. Es ist auch keiner besser darin, seine Gitarre nach eigenem Gusto zu stimmen. Keith findet ein Tuning, das es ihm erlaubt, seine Gefühle auszudrücken, ohne sich mit technischen Aspekten abzugeben.
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Einmal spielte ich den Refrain von „Beast Of Burdon“ nach und dachte: „Das sind genau die richtigen Akkorde, aber es klingt überhaupt nicht wie Keith.“ Er spielt Akkorde, die singen. Und das ist das Geheimnis der großen Gitarrenmomente auf Stones-Platten: Keith findet ein Tuning, das es ihm erlaubt, seine Gefühle auszudrücken, ohne sich mit technischen Aspekten abzugeben.
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Ich war mal auf einem Konzert von Keith und den X-Pensive Winos. Im Umkleideraum spielte Keith ein Riff von Chuck Berry, doch es klang völlig anders als das Original. Ich liebe Chuck Berry, aber das hier war einfach besser – nicht von der Spieltechnik her, es war der emotionale Gehalt, der mich ansprang. Was Chuck für Keith ist, ist Keith für mich. Geboren: 1943. Gitarre: Fender Telecaster („Micawber“, 1953)
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3. Jimmy Page. Text von Joe Perry. Wenn man hört, was jimmy page mit seiner Gitarre anstellt, kann man auf der Stelle in einen anderen Bewusstseinszustand transportiert werden. Als Lead-Gitarrist ist er immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort – er hat einfach einen exzellenten Geschmack und ein begnadetes Händchen. Das Solo von „Heartbreaker“ hat eine unglaubliche Präsenz: Man spürt, wie er an die Grenzen seiner technischen Möglichkeiten taumelt – und trotzdem ein Kabinettstückchen abliefert. Aber sein Talent beschränkt sich nicht auf das bloße Spielen der Gitarre.
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Wie er sie im Studio aufnahm, wie er sie bei den Songs einsetzte, die er schrieb und produzierte – das macht seine wahre Größe aus. Bei den Yardbirds und als junger Session-Gitarrist hatte er ein weites Spektrum an Erfahrungen sammeln können, und als es dann an die Aufnahme des ersten Zeppelin-Albums ging, wusste er ganz genau, welche Sounds er wollte. Er hatte eine klare Vorstellung davon, wie man die Limitierungen der Gitarre überwindet.
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Wenn man bei „The Song Remains The Same“ nur auf seine Gitarre achtet, hört man, welche Modulationen sie durchläuft: lauter, leiser, softer, dann wieder lauter. Er schrieb die Songs, er spielte sie und produzierte sie auch – ich kenne keinen anderen Gitarristen seit Les Paul, der das von sich behaupten kann. Geboren: 1944. Gitarren: Gibson Les Paul Standard, Gibson ES-1275 Double Neck.
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Als er Sachen wie „I Shot The Sheriff“ aufnahm und mit Delaney and Bonnie auftrat, änderte sich sein Stil völlig: Der Gesang rückte in den Vordergrund, die Gitarre in den Hintergrund. Ich respektiere alles, was er getan hat und noch heute tut, aber es waren seine frühen Sachen, die mich dazu veranlassten, eine Gitarre in die Hand zu nehmen. Geboren: 1945. Gitarren: Fender Stratocaster (1956, „Brownie“), aus drei Fender Stratocaster zusammengebaute „Blackie“ , Gibson SG (1964, „The Fool“).
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1. Jimi Hendrix. Text von Pete Townshend: Wer ihn allein anhand seiner Aufnahmen beurteilen muss, kann einem nur leid tun. Erst in Fleisch und Blut war er wirklich einmalig – ein Alchemist, der sich auf der Bühne ständig häutete, sich sogar körperlich zu verändern schien. Und dass er auf der Bühne zu diesem geschmeidigen, wundervollen Tier mutierte, hatte nicht nur damit zu tun, dass die Zuschauer möglicherweise gerade auf Acid waren – auch wenn das, keine Frage, damals sicher auf der Tagesordnung stand.
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Wobei Hendrix gleichzeitig aber auch eine Gelassenheit und innere Kraft ausstrahlte, die dich von deinem Trip wieder auf den Boden der Realität holte. Ja, Jimi war größer als LSD. Er spielte unglaublich laut, hatte aber auch ein Ohr für Nuancen und Zwischentöne. Er schlug die Brücke zwischen der authentischen Blues-Gitarre – etwas, um das sich Eric Clapton viele Jahre lang bemühen musste.
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Und modernen Sounds, den Syd-Barrett-meets-Pete-Townshend-Sounds, diesen wall-of-screaming-guitar-Sounds, die U2 später populär machen sollten. Und er lieferte dazu eine visuelle Magie, die beim bloßen Hören seiner Aufnahmen verloren geht. Er schlug einen Akkord, und dann fuhr seine linke Hand im weiten Bogen durch die Luft, sodass man für einen Augenblick vergaß, dass da ein Gitarrist auf der Bühne stand und die Musik tatsächlich aus seinen Fingerspitzen kam.
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„Wahrscheinlich warst du komplett zugedröhnt“, bekommt man angesichts solcher Erinnerungen zu hören. Aber ich war nicht zugeknallt, ich war auch nicht betrunken. Ich kann mich nur erinnern, dass ich völlig überwältigt war. Die Bilder und Assoziationen, die er auslöste, waren auf natürliche Weise psychedelisch – so wie damals unsere ganze Umgebung diese trippige, surreale Qualität zu haben schien.
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Ging man in einen Club, wurde man von einer wabernden Lightshow empfangen. Privat war Hendrix völlig anders, ein absolut unscheinbarer Bursche in einer Militärjacke, die so versifft war, als hätte er ein paar Nächte in ihr geschlafen. Wenn er auf die Bühne ging, wurde er eigentlich von niemandem beachtet, aber wenn er dann von der Bühne zurückkam, umschwirrten ihn die attraktivsten Frauen.
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Er brauchte nur mit den Fingern zu schnippen – und schon liefen sie ihm hinterher. Auf der Bühne strahlte er Erotik aus, so wie – aus der Sicht eines Mannes – ein Mick Jagger Erotik ausstrahlte. Das war keine schwule Fantasie, sondern eine reine, fast schon spirituelle Art von Erotik. Man wollte Teil von ihm sein, wollte wissen, wie er es anstellte, so viele Menschen zu berühren.
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Johnny Rotten hatte diese Qualität, Kurt Cobain auch. Als Mann wollte man einfach Mitglied in ihrem Club sein.
Hendrix war schüchtern und freundlich und unglaublich nett, aber er war auch abgefuckt und unsicher. Ich hatte das Glück, mit ihm nach Gigs ein paar Stunden rumzuhängen und dabei zu beobachten, wie sich diese energiegeladene, schillernde Bühnen-Persona wieder in Jimi Hendrix zurückverwandelte.
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Und ich sah einen Aspekt, der mich beunruhigte: Hendrix hatte eine hedonistische Ader, und zum Ende seines Lebens ließ er ihr freien Lauf. Das taten damals viele Musiker, aber es machte mich traurig, auch Hendrix in diese Falle tappen zu sehen. In meinem Verhältnis zu Jimi war für Neid kein Platz. Ich hatte nämlich nie das Gefühl, ihm auch nur annähernd das Wasser reichen zu können.
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Ich empfand Mitleid für Eric, der damals ernsthaft glaubte, mit Jimi mithalten zu müssen. Er tat mir leid, weil es zu diesem Konkurrenzdenken überhaupt keinen Anlass gab – Eric war auf seine eigene Art ein ebenso wundervoller Gitarrist. Vielleicht sind das ungerechtfertigte Unterstellungen, aber ich glaube, dass sie zutreffen.
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Ich kann mich an einen Abend erinnern – ich glaube, Jimi spielte im Scotch of St. James –, als Eric und ich im Publikum standen und uns an den Händen fassten: Was wir da sahen, war überwältigend. Das dritte oder vierte Mal erlebte ich Jimi als Vorprogramm der Who im Saville Theatre; es war das erste Mal, dass ich ihn mit der brennenden Gitarre sah.
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Jimi Hendrix
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Ich sagte: „Wenn schon, denn schon. Du musst sie in ihre Einzelteile zerlegen und die Teile dann ins Publikum werfen, damit sie nicht wieder zusammengebaut werden kann.“ Er schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Wenn ich mich zu erinnern versuche, wie ich von Jimi beeinflusst wurde, dann muss ich gleichzeitig feststellen, dass ich mich etwas beklaut fühlte.
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Bis zu einem gewissen Grad waren The Who immer eine alberne kleine Band, die meine Art-School-Ambitionen umzusetzen versuchte: Die Ideen und Texte waren arg an den Haaren herbeigezogen, und dazu gab’s ein paar coole Popsongs. Einige der Sachen waren schon okay, aber vieles war einfach ironisch gemeint.
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Zumindest behielten wir uns vor, selbst die Ironie-Karte zu zücken, wenn das Publikum zu lachen anfing. The Who taten eigentlich immer so, als meinten sie es nicht wirklich ernst. Man zertrümmert eine Gitarre, geht von der Bühne und sagt: „Fuck it. Es ist sowieso nur Mist.“ Es war eigentlich die Vorstufe eines Selbstverständnisses, wie es später von den Punks kultiviert wurde.
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Die Gitarristen aus den Fünfzigern – James Burton, der mit Ricky Nelson und den Everly Brothers spielte, oder Steve Cropper mit Booker T. – hatten diesen Rasiermesser-Sound, der den warmen Klang der Akustik-Gitarre im Background immer wieder aufschlitzte. Wenn man die frühen Elvis-Nummern hört, dann spielt Elvis auf Songs wie „Hound Dog“ selbst Gitarre – bis plötzlich die E-Gitarre dazukommt.
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Jimi Hendrix auf dem Monterey Festival.
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Für unser Sonderheft hatten wir „Die 100 größten Gitarristen aller Zeiten“ gekürt. Eine namhafte Jury (s.u.) wählte die Virtuosen ihres Fachs.
In dieser Galerie finden Sie die komplette Liste. Neben Huldigungen zu den Künstlern – die Texte zu den Porträts stammen u.a. von Keith Richards , Pete Townshend, Tom Petty , Billy Gibbons, Joe Perry, Eddie Van Halen und Andy Summers – werden auch die Gitarren gelistet, die der jeweilige Musiker spielt oder gespielt hatte. In der Mitte der Galerie listen wir zudem fünf weitere, junge Gitarristen, denen ein Platz in der ewigen Bestenliste bevorstehen könnte.
>>> Das Sonderheft „Die 100 größten Gitarristen“ hier online bestellen!
Das Heft ist nicht mehr am Kiosk erhältlich und kostet inklusive Versand nur 9,99 Euro!
Die Einleitung zum Sonderheft „Die 100 größten Gitarristen aller Zeiten“ schrieb US-Autor David Fricke:
Sie ist das ausdrucksstärkste Mittel im Rock’n’Roll, und deshalb dreht sich in diesem Sonderheft alles um die Gitarre und ihre prominentesten Protagonisten. Erstellt wurde die Bestenliste von etablierten Gitarrengrößen und ihren innovationsfreudigen Jüngern. Und ja – sollte es im Vorfeld tatsächlich noch Zweifel gegeben haben: Jimi Hendrix ist noch immer der Größte. „In meinem Verhältnis zu Jimi war für Gefühle wie Neid nie Platz“, schreibt Pete Townshend im anschließenden Essay. „Ich hatte nämlich nie das Gefühl, ihm auch nur annähernd das Wasser reichen zu können.“
1968, in seinem ersten ROLLING STONE-Interview, war es Hendrix, der sich seinerseits an den Mann erinnerte, der sein Leben und sein musikalisches Weltbild auf den Kopf stellen sollte. Es war der elektrisierende Moment, in dem seine Faszination für die Gitarre und ihr grenzenloses Potenzial mit einem Paukenschlag geweckt wurde. „Der erste Gitarrist, den ich bewusst wahrnahm“, sagte Hendrix damals, „war Muddy Waters. Als kleines Kind hörte ich eine seiner alten Aufnahmen und war wirklich zu Tode erschrocken: ,Wow, was zum Teufel ist das denn?‘“
Seit seinen Anfängen war Rock’n’Roll der Soundtrack der Ekstase, der Veränderung, der Unabhängigkeit – und auch 60 Jahre später ist die Gitarre noch immer seine schlagkräftigste Waffe, weil sie die Hörgewohnheiten herausfordert wie kein anderes Instrument. Sie liefert das Versprechen, sich selbst ein Stück von dieser grenzenlosen Freiheit abschneiden zu können: Stöpsel das Ding einfach ein, dreh den Verstärker auf und geh bis zum Limit. Hendrix erlebte diesen Moment, folgte seiner Neugier – und nahm uns mit auf seine Reise. Selbst 40 Jahre nach seinem Tod hallt sein Echo noch immer nach.
Playlist aller Gitarristen
Und das ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis, die uns die nachfolgenden Hommagen und Interviews mit auf den Weg geben: Die Lehrstunde hört nie auf. ZZ Top s Billy Gibbons schwärmt von den gitarristischen Tricks, die er sich als junger Blueser von B.B. King abschaute, während sich Hardcore-Ikone Henry Rollins an die Wut von Johnny Ramone erinnert.
Ebenfalls Teil dieses Heft ist eine Playlist mit jeweils einem essenziellen Track unserer 100 Gitarristen. Die Geschichte der Rock-Gitarre ist in diesen Licks, Riffs und Soli verewigt – angefangen von Chuck Berry s Twang-Kaskaden bei „Johnny B. Goode“ bis zu „Seven Nation Army“ von den White Stripes. Und auch historische Einblicke lassen sich hier noch gewinnen. In einem seiner seltenen Interviews, 2008 im ROLLING STONE erschienen, beschreibt Jimmy Page, dass der „Riff-basierte Blues“von Muddy Waters und John Lee Hooker einen elementaren Einfluss auf die Monster-Hooks gehabt habe, die er für Led Zeppelin entwickelte.
Bestimmt wird jeder Leser weitere Gitarristen kennen, die nicht in dieser Liste vertreten sind – auch wenn in der Jury Experten wie Brian May , Kirk Hammett, Mick Taylor und Dan Auerbach saßen. Sollten Sie selbst zwar Bescheid wissen, aber noch keine Gitarre haben, gibt es nun immerhin 100 gute Gründe, diesen Zustand zu ändern.
Wir haben eine Jury aus Top-Gitarristen und anderen Experten versammelt, die ihre Favoriten wählten – und erklären, was die Legenden vom Rest unterscheidet.
Die 100 besten Gitarristen: die Jury
Trey Anastasio
Dan Auerbach (The Black Keys )
Brian Bell (Weezer)
Ritchie Blackmore (Deep Purple )
Carl Broemel (My Morning Jacket )
James Burton
Jerry Cantrell (Alice in Chains)
Gary Clark Jr.
Billy Corgan
Steve Cropper
Dave Davies (The Kinks )
Anthony DeCurtis (Rolling Stone)
Tom DeLonge (Blink-182 )
Rick Derringer
Luther Dickinson (North Mississippi Allstars)
Elliot Easton (The Cars)
Melissa Etheridge
Don Felder (Eagles)
David Fricke (Rolling Stone)
Peter Guralnick
Kirk Hammett (Metallica )
Albert Hammond Jr. (The Strokes )
Warren Haynes (The Allman Brothers Band )
Brian Hiatt (Rolling Stone)
David Hidalgo (Los Lobos)
Jim James (My Morning Jacket)
Lenny Kravitz
Robby Krieger (The Doors )
Jon Landau (Manager)
Alex Lifeson (Rush)
Nils Lofgren (The E Street Band)
Mick Mars (Mötley Crüe )
Doug Martsch (Built to Spill)
J Mascis (Dinosaur Jr. )
Brian May
Mike McCready (Pearl Jam )
Roger McGuinn (The Byrds)
Scotty Moore
Thurston Moore (Sonic Youth)
Tom Morello
Dave Mustaine (Megadeth )
Brendan O’Brien (Produzent)
Joe Perry
Vernon Reid (Living Colour)
Robbie Robertson
Rich Robinson (The Black Crowes)
Carlos Santana
Kenny Wayne (Shepherd)
Marnie Stern
Stephen Stills
Andy Summers
Mick Taylor
Susan Tedeschi
Vieux Farka Touré
Derek Trucks
Eddie Van Halen
Joe Walsh
Nancy Wilson (Heart)
Weitere Highlights