Die 50 besten deutschen Alben aller Zeiten
Die 50 besten Alben aller Zeiten. Mit Blumfeld, Can, Kraftwerk und Fehlfarben.
50 Blumfeld: Testament der Angst (2001)
Teile der Hornbrillen-Fraktion, die alles diskutieren musste, waren abgewandert, Jochen Distelmeyer machte weiter, mit klarsichtigem Depri-Folk, dem Blues zum Untergang und einem Abendlied von Hanns Dieter Hüsch.
49 Die Ärzte: Die Beste in Menschengestalt (1993)
Das Comeback der bisherigen Funpunk-Band nach fünf Jahren Abstinenz geriet zum Triumphmarsch: Mit „Schrei nach Liebe“, dem Ausrufezeichen der Ärzte gegen Rechtsextremismus, landete die Band ihren größten Hit.
48 Einstürzende Neubauten: Kollaps (1981)
Ihr Equipment stahlen die Musiker im Baumarkt und auf Schrottplätzen zusammen. So gelang die Geburt des Industrial, destilliert aus Untergangsszenarien und tiefschwarzen Studien vom Zerfall. Die Blaupause für Nine Inch Nails und zahlreiche andere.
47 Heinz Rudolf Kunze: Reine Nervensache (1981)
Zu Beginn der Neuen Deutschen Welle orientierte sich Kunze an Franz Josef Degenhardt und Randy Newman, seine „Bestandsaufnahme“ der Gegenwart fiel niederschmetternd aus, doch setzte er der grausamen Sozialkritik auch Temperamentvolles wie „Wir leben alle im Erdgeschoss“ entgegen.
46 Udo Lindenberg: Ball Pompös (1974
Auf diesem Album formulierte Udo Lindenberg endgültig aus, was er auf „Daumen im Wind“ und „Andrea Doria“ bereits angedeutet hatte. Nie wieder rührte er so zu Tränen wie in „Bitte keine Love-Story“, selten sprach er uns so aus dem Herzen wie in „Cowboy-Rocker“. „Ball Pompös“ lebt von einer fulminanten Beobachtungsgabe.
45 Fischmob: Männer können seine Gefühle nicht mehr zeigen (1995)
Die Flensburg-Hamburg-Connection um DJ Koze und den Schrecklichen Sven schaffte 1995 auf ihrem ungehobelten Debüt den Spagat zwischen HipHop-Crossover und Ambient. Wegweisend!
44 Tocotronic: Kapitulation (2007)
Das ehrliche Arbeiten, das Mühen, das Ächzen und der heilige Fleiß: Alles nichts wert gegen den richtigen Zauberspruch! Aus Faulheit, Melville, Agamben, Sonic Youth und Sinnestäuschungen enstand ein sanftes Manifest der Missbilligung, das auch jene mit der Band versöhnte, die Dirk von Lowtzow schon wehmütig in den Märchenwald verabschiedet hatten.
43 Abwärts: AmokKoma (1980)
Abwärts spielten die wütende Dringlichkeit des frühen Punk-Rock gegen das zackig-kühle Gitarrensägen des New Wave aus. Frank Z. und der spätere Einstürzende-Neubauten-Schlagzeuger FM Einheit zeigten in diesem Spannungsfeld, was alles möglich war – Post-Punk made in Germany.
42 Franz Josef Degenhardt: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern (1965)
Der Bänkelsänger mit der schneidenden Stimme und der kräftig gezupften Gitarre rückt Spießigkeit und versteckten Nazismen mit Spott, Witz und surrealer Poesie zu Leibe.
41 Fischmob: Power (1998)
So experimentierwütig und lustig wie bei den Hamburgern von Fischmob war deutscher HipHop selten. Songs für die Ewigkeit auf „Power“ sind unter anderem: das schrammelige „Johnny“, das eklige „Dreckmarketing v. 1.7“ und der trippige Love-Song „Du (äh, du)“.